Der runderneuerte, schwarze Silberpfeil W14 F1 nimmt langsam Fahrt auf! Nach dem Doppelpodium von Lewis Hamilton und Geaorge Russell in Barcelona konnte Hamilton auch in Kanada auf das Podest fahren. Russell hingegen crashte in aussichtsreicher Position liegend in die Mauer und musste später deshalb aufgeben. Vorn triumphierte wieder Max Verstappen im Red Bull, aber nicht mehr mehr so dominant wie am Beginn der Saison. Bester Mercedes-angetriebener Bolide war wiederum der Aston Martin von Altmeister Fernando Alonso, der sich mit Lewis Hamilton einen sehenswerten "Kampf der Titanen" lieferte. Beide konnten phasenweise das Tempo von Verstappen mitgehen und hatten dessen Teamkollegen Sergio Perez sowie die beiden Ferrari locker im Griff.

Das Rennen in Stichpunkten:

• Lewis Hamilton beendete den Großen Preis von Kanada 2023 auf dem dritten Platz, sein Teamkollege George Russell schied aus
• Beide Fahrer gingen aus der zweiten Reihe ins Rennen und erwischten starke Starts. Lewis katapultierte sich so vor Alonso auf Platz zwei, George setzte den Spanier ebenfalls unter Druck, blieb jedoch dahinter auf Rang vier.
• In Runde 12 ging das Safety Car auf die Strecke, nachdem George in Kurve 9 die Mauer berührt hatte. Er konnte zwar weiterfahren, fiel allerdings ans Ende des Feldes zurück. Beide Fahrer kamen an die Box und wechselten auf die harten Reifen.
• In Runde 22 musste Lewis Alonso ziehen lassen und P2 abgeben. Er blieb am Aston Martin dran und wechselte in Runde 40 auf die Medium-Reifen. Nach dem Stopp kam er mit fünf Sekunden Rückstand als Dritter auf die Strecke zurück. In der Folge arbeitete Lewis daran, den Abstand auf Alonso zu verkleinern, musste sich schlussendlich aber mit dem dritten Podestplatz begnügen.
• Nach dem Zwischenfall kämpfte sich George immer weiter nach vorne und lag bereits wieder auf P8, als das Team ihn anwies, das Auto aufgrund eines Problems mit dem Verschleiß der Vorderradbremse abzustellen.

Lewis Hamilton
Es war ein großartiges Wochenende. Diese Konstanz zu haben und hier erneut auf dem Podium zu stehen, ist fantastisch. Es ist eine große Ehre, mit zwei anderen Weltmeistern auf dem Podium zu stehen.
 
Wir hatten heute nicht ganz die Pace, um mehr zu erreichen. Wir wussten, dass dies nicht unsere stärkste Strecke sein würde, da wir vor allem in den langsamen Kurven zu kämpfen haben. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um mehr Performance und Effizienz zu erzielen. Aber wir kommen den Führenden langsam näher. Ich glaube, dass wir sie irgendwann erreichen werden, wir befinden uns auf dem richtigen Weg.
 
George Russell
Ich muss mich beim gesamten Team entschuldigen. Wir haben sehr viel harte Arbeit und Mühe in dieses Wochenende gesteckt, und ein kleiner Fehler hatte massive Konsequenzen. Ich habe alles getan, was ich konnte, um Fernando (Alonso) unter Druck zu setzen. Dann bin ich etwas zu weit rausgekommen und habe den Kerb berührt; als Nächstes war ich in der Mauer. Das sind mindestens zwölf Punkte, die wir heute auf dem Tisch haben liegen lassen.
 
Danach haben wir einen guten Job gemacht, um wieder nach vorne zu gelangen. Leider hatten wir ein Problem mit den Bremsen, das uns dazu gezwungen hat, das Auto abzustellen. Von meiner Seite aus fühlten sie sich okay an, aber das Team kann die Daten einsehen und erkannte, dass wir nicht mehr weitermachen konnten. Ich bin vom heutigen Rennen enttäuscht, aber wir können auch etwas Positives mitnehmen. Das Auto war auf einer Strecke schnell, von der wir nicht erwartet hatten, dass wir darauf so konkurrenzfähig sein würden, und wir haben gegen die Teams um uns herum gekämpft. Das Team macht einen großartigen Job, und die Zukunft verspricht aufregend zu werden. Mal sehen, was die kommenden Rennen bringen.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Das heutige Rennen war ein ermutigendes für das Team. Wir wussten, dass Kanada eine der schwierigeren Strecken für uns sein würde, daher ist ein Podestplatz ein solides Ergebnis für uns. Wir waren auch nicht allzu weit von Max (Verstappen) entfernt, viel näher, als wir zu Beginn der Saison erwartet hätten. Der Abstand ist immer noch groß, wir haben also noch viel Arbeit vor uns. Wir befinden uns jedoch auf einem positiven Weg und das Update-Paket funktioniert offensichtlich gut.
 
George hatte heute Pech. Er traf einen hohen Randstein und versuchte, trotzdem die Kurve zu bekommen - dabei landete er in der Mauer. Er hat hart gepusht, und dieses Auto ist manchmal eben immer noch ein bisschen schwierig. Am Ende schied er wegen eines Problems mit dem Bremsenverschleiß aus.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Wir wussten, dass diese Strecke für uns schwieriger sein würde als Barcelona. Deshalb ist es ermutigend zu sehen, dass wir von der Pace her sehr nahe an Aston Martin und Ferrari dran waren. Lewis hat heute einen großartigen Job gemacht, um auf das Podium zu fahren. Wir hatten nicht ganz die Pace, die wir für den zweiten Platz gebraucht hätten, aber wenn wir uns die anstehenden Strecken ansehen, sollten wir ein Auto haben, das regelmäßig um die ersten drei Plätze kämpfen kann. Wir müssen eindeutig noch etwas Pace finden, bevor wir Max Sorgen bereiten können, aber das Team arbeitet gut daran, die Performance zu verbessern und ist sehr motiviert, die Lücke zu schließen.
 
George ist natürlich enttäuscht über seinen Fehler, aber wir sind Zweiter in der Meisterschaft, weil beide Fahrer im Laufe der Saison konstante Ergebnisse abgeliefert haben. Sein Rennen war wegen eines Problems mit dem Verschleiß der Vorderradbremse frühzeitig beendet. Das war keine direkte Folge des Zwischenfalls, sondern lag am Verkehr, mit dem er konfrontiert war, als er sich durch das Feld zurückkämpfte. Wir wissen, dass er in Österreich stark zurückkommen wird, während das Team pusht, um weiter nach vorne zu gelangen.