Formel 1 Saison 2019

Droht schon nach dem ersten Saisonrennen Langeweile einzukehren?

Formel 1 Saison 2019: Droht schon nach dem ersten Saisonrennen  Langeweile einzukehren?
Erstellt am 22. März 2019

Vor dem ersten Rennen der neuen Formel 1-Saison waren Fans und Experten voller Hoffnung, dass eine spannende Saison bevorstehen würde. Die Reglementänderungen machten es den Verfolgerteams möglich, durch gute Entwicklungsarbeit über den Winter den Rückstand auf das Mercedes-AMG Petronas Motorsport Team, das die letzten Saisons den Rennzirkus dominierte, zu verkürzen. Bei den Wintertests, die traditionell Ende Februar in Barcelona stattfinden, war es das Team Ferrari, das sehr stark aussah. Nach dem Rennen im Albert Park in Melbourne scheint sich dieser Eindruck aber nicht zu bestätigen.

Mercedes im Qualifying überlegen

Schon in den Trainings spulten der Weltmeister Lewis Hamilton und sein Teamkollege Valtteri Bottas eine Bestzeit nach der anderen ab. Die Hoffnung, dass die Konkurrenz, namentlich die Teams von Ferrari und Red Bull, die in den letzten Jahren die Einzigen waren, die mit Mercedes um den Sieg mitkämpfen konnten, im Training mit vollen Tanks unterwegs waren und blufften, verflog spätestens nach dem Qualifying. Dieses konnte Lewis Hamilton mit etwa einer Zehntelsekunde Vorsprung vor seinem Teamkollegen für sich entscheiden. Die nächsten Verfolger, Sebastian Vettel im Ferrari und Max Verstappen im Red Bull, hatten schon über sieben und acht Zehntelsekunden Rückstand. Die Teams von Haas, McLaren und Alfa Romeo reihten sich mit Abständen deutlich über einer Sekunde dahinter ein.

Auch das Renn-Setup überzeugt

Wer hoffte, dass sich die Abstände auf die Renndistanz nicht bestätigen, musste schon früh feststellen, dass Mercedes auch die Konkurrenten im Rennen beherrscht. Nach dem Qualifying waren die Verfolger von Mercedes über den großen Abstand verdutzt. Dies bestätigte sich auch im Rennen. Mit einem blitzsauberen Manöver beschleunigte Bottas seinen Teamkollegen am Start aus und feiert letztendlich einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Hamilton hatte, über das Rennen gesehen, etwas zu kämpfen und musste sich eher nach hinten orientieren und den zweiten Platz absichern. Im Nachhinein gab Mercedes bekannt, dass sich Hamilton während des Rennens den Unterboden beschädigte und der Rückstand auf seinen Teamkollegen, der am Ende über 20 Sekunden betrug, damit zu erklären sei. Zudem musste er nach einem frühen Boxenstopp, der den Undercut von Vettel abwehren sollte, mit den Reifen haushalten.

Ratlosigkeit bei Ferrari

Nach den Testfahrten sahen viele Insider der Szene Ferrari vor Mercedes auf ähnlichem Leistungsniveau. Auch die Buchmacher schätzten die Leistungsfähigkeit von Ferrari und Mercedes ähnlich ein. Nun, nach dem ersten Rennen der Saison, gilt Hamilton wieder als Topfavorit auf den Titel. In den Interviews nach dem Grand Prix von Australien zeigten sich Fahrer und Mechaniker von Ferrari ratlos. Sie hatten sich große Chancen auf den Sieg in Melbourne ausgerechnet und kamen am Ende nur als Vierter und Fünfter mit fast einer Minute Rückstand auf Bottas ins Ziel.

Es droht Langeweile

Natürlich ist es schwer, anhand eines Rennens Aussagen für den Saisonverlauf zu tätigen. Allerdings weisen die Dominanz von Mercedes und die Ratlosigkeit von Ferrari darauf hin, dass es auch dieses Jahr schwer werden wird, die Silberpfeile zu schlagen. Natürlich ist es möglich, dass sich Ferrari in Sachen Setup komplett verzockt hat, und der Abstand größer erschien, als er wirklich ist. Zudem hängt die Performance eines Formel 1-Autos auch sehr vom Streckenlayout ab. Allerdings ist der Abstand sehr groß und es wird schwer für Ferrari, durch die eingeschränkt mögliche Weiterentwicklung der Fahrzeuge, zu Mercedes aufzuschließen. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass das gesamte Feld der Rennserie näher zusammenrückt und die Abstände sich verkleinern. Fans, Verantwortliche und Fahrer von Mercedes sind nach dem Rennen im Albert Park guter Dinge und können sich berechtigte Hoffnungen machen, auch die Formel 1 Saison 2019 zu dominieren.

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