Pascal Wehrlein siegt! Was vor ein paar Jahren noch Jubelstürme unter den Mercedes-Fans ausgelöst hätte, lässt jetzt eher die Porsche-Jünger jubeln. Der ehemalige Mercedes-Werkspilot hat für seinen jetzigen Arbeitgeber Porsche seinen ersten Formel-E-Sieg geholt. Beim zweiten Rennwochenende der Formel E in Mexiko konnten die beiden Mercedes-Piloten Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne nicht um den Sieg mitfahren. Den machten die beiden Porsche-Piloten Pascal Wehrlein und André Lotterer unter sich aus. Nichtsdestotrotz holten die Silberpfeil-Piloten wichtige Punkte in der Meisterschaft.
Hartes Rennen für die Silberpfeile
Nyck und Stoffel fuhren jeweils die viertschnellste Zeit in ihrer Qualifying-Gruppe und zogen damit ins Viertel-Finale ein. Dort unterlagen beide ihren jeweiligen Gegnern und gingen von den Startplätzen sechs und acht in den E-Prix. Nyck lag für den Großteil der 40 Rennrunden in den Punkterängen, bis er kurz vor Rennende von einigen Fahrern überholt wurde und aus den Top-10 herausfiel. Danach kämpfte er sich in einer spannenden Schlussphase wieder bis auf P6 nach vorne. Stoffel lag während des Rennens lange auf P7 und kämpfte in den Schlussminuten um P5, als er in der hart umkämpften Verfolgergruppe umgedreht wurde. Am Ende überquerte er die Ziellinie auf P11.
Edoardo Mortara (43 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit fünf Zählern Vorsprung vor Nyck (38 Punkte) an, Stoffel (28 Punkte) belegt Platz fünf. Venturi Racing (68 Punkte) führt die Teammeisterschaft nach dem dritten Saisonlauf vor dem Mercedes-EQ Formel E Team (66 Punkte) an.
Die nächsten beiden Saisonrennen der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft 2021/22 finden am 09. und 10. April in Rom statt.
Fahrer
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FP1
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FP2
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Qualifying
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Rennen
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Wertung
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#17
N. de Vries |
P7
1:07.872 22 Runden |
P20
1:08.357 21 Runden |
P6 (Viertel-Finale)
1:07.367 |
P6
Grid: P6 FL: 1:09.877 |
P2
38 Punkte |
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#5
S. Vandoorne |
P12
1:08.165 22 Runden |
P12
1:08.001 22 Runden |
P8 (Viertel-Finale)
1:07.719 |
P11
Grid: P8 FL: 1:09.753 |
P5
28 Punkte |
Nyck de Vries:
"Ich blicke mit gemischten Gefühlen auf das Rennen zurück, das ich im Auto nicht wirklich genießen konnte. Es war sehr hart, da die Top-5 ihr Rennen langfristig angelegt hatten. Wir wollten mitgehen, aber die Fahrer hinter uns waren sehr angriffslustig und sobald man in diese Duelle verwickelt wird, ist es sehr schwer, das Spiel vorne mitzuspielen. Zudem habe ich einmal die Aktivierung für den Attack-Mode verpasst, was mich eine Position auf der Strecke gekostet hat. Aber alles in allem war das Team sehr mutig und entschlossen. Wir haben uns gegenseitig vertraut und am Ende hat es sich ausgezahlt. Auf P6 sind wir dort gelandet, wo wir losgefahren sind und konnten zudem die schnellste Rennrunde fahren. Alles in allem bin ich mit unserem Tag zufrieden. Ich glaube aber nicht, dass wir heute schnell genug waren. So gesehen war es ein ordentliches Ergebnis."
Stoffel Vandoorne:
"Nach diesem Rennen bin ich schon etwas enttäuscht. Ich lag für den Großteil des Rennens auf Punktekurs und den Fahrer um mich herum ging in den Schlussrunden die Energie aus. Dann wurde ich auf den letzten zwei Runden umgedreht. Das war enttäuschend, denn ansonsten wäre ich auf P5 ins Ziel gekommen. Dadurch haben wir heute viele Punkte verloren. Das Rennen selbst war schwierig, aber solche Tage gibt es eben manchmal. Wir hatten einen guten Saisonstart in Diriyah mit einem Podestplatz und einem Punkteergebnis. Hier in Mexiko hatten wir etwas mehr zu kämpfen. Das müssen wir jetzt analysieren und unsere Hausaufgaben erledigen, um uns in Rom gestärkt zurückzumelden."
Ian James, Teamchef:
"Bevor ich mich zu unserem Rennwochenende äußere, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um unseren Stuttgarter Freunden von Porsche zu einem erstklassigen Doppelsieg zu gratulieren.
Das Leistungsgefälle zwischen den Teams ist so gering, dass man, wenn man sich nicht von Anfang an in einer starken Position befindet, in allen folgenden Sessions einen schweren Stand hat; das war symptomatisch für unser Rennwochenende.
Nyck und Stoffel konnten beide genügend Performance herausholen, um es in die K.O.-Phase des Qualifyings zu schaffen. Das Rennen entwickelte sich danach zu einer Bewährungsprobe für die Strategie und die Anpassungsfähigkeit. Die Fahrer setzten dies sehr gut um und wurden dabei von der Arbeit im Hintergrund unterstützt. Wenn man aber von Autos auf anderen Strategien umgeben ist, steigt dadurch auch das Risiko eines Zwischenfalls und genau das hat Stoffel einen möglichen fünften Platz gekostet, als er auf der vorletzten Runde umgedreht wurde. Nyck konnte das Rennen auf Platz sechs beenden und zusätzlich noch einen Punkt für die schnellste Rennrunde einfahren.
Jetzt bleibt uns Zeit, um bis zum nächsten Rennen in Rom sicherzustellen, dass wir uns dort von Anfang an in der richtigen Position befinden.
Ich schließe immer gerne mit einer optimistischen Note und mit einem Blick auf die nächste Herausforderung: Mexiko hat dem E-Prix wieder einmal eine atemberaubende Kulisse und Atmosphäre geboten. All die leidenschaftlichen Fans im Foro Sol zu sehen, ist ein wahres Privileg - und ein positives Zeichen für die Zukunft!"
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