Italian Baja 2011: Aufholjagd nach Abflug!

Pure Racing Team mit neuem Mercedes G erfolgreich beim Weltcup in Italien im Ziel// Text: Luigi Rasa, Fotos: Gerhard Schneider

Italian Baja 2011: Aufholjagd nach Abflug!: Pure Racing Team mit neuem Mercedes G erfolgreich beim Weltcup in Italien im Ziel// Text: Luigi Rasa, Fotos: Gerhard Schneider
Erstellt am 29. März 2011

Pardauz, da war auch schon passiert. Bereits am ersten Rallye-Tag auf der Italian Baja landeten Ingo & Silke Kaldarasch mit ihrem G-Modell abseits der Piste im Graben und blieben auf der Seite liegen.

Was im Motorsport normalerweise das Aus bedeutet, ist im Rallye-Sport oft nicht mehr als eine gymnastische Übung: . Das Pure Racing Team stellte den Rallye-G wieder auf alle Viere und hetzte dem Feld hinterher. Mit Erfolg….



Der erste WeltCup für die Schweriner Ingo & Silke Kaldarasch fing am Freitag abend mit einem Ausritt in den Graben in einer extrem glatten Linkskurve und einem damit verbundenen Zeitverlust von rund 8 Minuten an. Ingo Kaldarasch dazu: “In dieser Situation hilft nur Ruhe bewahren, Auto wieder auf die Räder stellen und einfach weiterfahren!“ Ein G eben! Und zwar einer von der harten Sorte! Mercedes-Fans.de hatte bereits einmal über so einen ganz besonderen G berichtet, der auf Rohrrahmen entsteht, mit G-Technik ausgestattet ist und dann mit G-Teilen beplankt wird. Ein solches Geschoß kann einen Ausrutscher locker verdauen….

"Geradeaus fahren und dreimal abbiegen, ist nicht so unser Ding.“

Ingo und Silke Kaldarasch starteten jetzt mit ihrem über 300 PS starken G ihre Aufholjagd von Platz 47 (von 51 Teilnehmern). Und das Feld war nicht von Pappe. Neben zahlreichen ambitionierten Rallye-Teams traten beim ersten Worldcup auch zahlreiche Profis mit ausgezeichnetem Material an. „Dieses Worldcup-Rennen kommt in Sachen Qualität des Fahrerfelds direkt nach der Dakar“, so Ingo Kaldarasch.



Da es in Italien in den letzten Tagen heftigst geregnet hatte, waren die Pisten aufgeweicht, viele Rennabschnitte waren regelrecht überflutet. Die Rennleitung nahm daraufhin 35% der Strecke aus dem Rennen. Im Ergebnis waren die Strecken zwar glatt, aber alles andere als schwierig. Das Auto der Schweriner ist eher für echte Offroad-Strecken abgestimmt und hatte es entsprechend schwer gegen die rein auf Geschwindigkeit ausgelegten Fahrzeuge. Silke Kaldarasch: “Wir haben mehr Chancen, wenn es richtig zur Sache geht. Geradeaus fahren und dreimal abbiegen, ist nicht so unser Ding.“

Kraft kommt von einem 4,3 Liter-V8

Am zweiten Tag kämpften Ingo & Silke sich fehlerfrei in 4 Läufen auf den 38. Platz nach vorn. Als bestes Einzelergebnis sprang dabei sogar ein 32. Platz im 4. Lauf heraus. Ingo Kaldarasch: „ So etwas in dieser Art hatten wir uns eigentlich von Anfang an vorgestellt.“ Der bei MBK aufgebaut 4,3 Liter-V8 – theoretisch gut für über 420 Ps, aber durch das Reglement auf ca. 300 PS eingebremst - powerte nach der zweiten grossen Wasserdurchfahrt nicht mehr richtig und die Mechaniker konnten keine Fehler auslesen und auch sonst nichts finden. Es sollte sich am Montag herausstellen, dass es der Luftmengenmesser war, sodass der 1862 kg-Klotz den Rest des Rennens mit max. 140 km/h und weniger Schub von unten heraus bestreiten musste. Da das Auto schwerer auf Geschwindigkeit kam, stellten die beiden ihren Fahrstil um und versuchten einfach möglichst viel Speed durch die Kurven zu retten, was dazu führte, dass einige Kurven gefährlich nahe der Gräben vom Freitag gezogen wurden. Das hohe Risiko sollte sich aber auszahlen. Nach den 4 Sonntagsläufen am Ende Platz 34.

Am Ende 17. Platz in der Klasse

In Ihrer Klasse belegten Sie sogar einen sehr guten 17. Platz. Silke Kaldarasch:“Wir sind beim ersten WeltCup im Ziel und haben sogar eine anständige Platzierung. Das ist super!“



Das deutsche SAM-Mercedes-Team mit dem Dakar-Buggy-Gewinner Matthias Kahle erreichte in Italien einen sehr guten dritten Platz. Sieger wurde zum dritten Mal der St. Petersburger Boris Gadasin auf einem Eigenbau-Prototypen mit amerikanischem Motor, japanischem Rahmen und

französischem Fahrwerk, zusammengebrutzelt in Russland. Hier zeigt sich die Globalisierung! Der deutsche Meister Frank Stensky erreichte ohne technische Probleme nur mit einer kleinen Zeitstrafe für zu spätes Starten einen sehr guten 19. Gesamtrang und Elfter in seiner Klasse! Die Schweriner hingegen freuen sich schon auf die nächsten internationalen Rennen und möglicherweise können Sie erstmalig ihren Renner auf den Schweriner Offroadtagen vorstellen. Das hängt noch davon ab, wie das Fahrzeug vom nächsten Einsatz im April zurückkehrt.

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