Ein letztes Mal trafen sich die Protagonisten der "Liga der Supersportwagen" in diesem so besonderen Jahr. In Oschersleben fand das Saisonfinale des ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany statt. Mit dabei die MANN-FILTER Mamba im GT Masters und ihre kleine GT4-Schwester, die sogar noch Titelchancen hatte.
Startposition mangels Überholmöglichkeiten entscheidend
Am Samstag haderten die Piloten Maximilian Götz und Indy Dontje mit einer mäßigen Startposition. Der Mercedes-AMG GT3 von HTP WINWARD Motorsport war in der Schlussphase des morgendlichen Qualifikationstrainings von roten Abbruchflaggen eingebremst worden, nachdem sich ein Konkurrent ins Kiesbett verabschiedet hatte. Dontje fand sich so nur auf dem zehnten Startplatz wieder. Und auf einer der überholfeindlichsten Strecken im gesamten Kalender sollte es während des einstündigen Rennens auch dabei bleiben. Durchgehend in einem Konvoi von Rennwagen feststeckend, brachte Götz die Mamba an zehnter Stelle ins Ziel.
„Das Auto war richtig gut, ich hätte schneller gekonnt als die beiden Porsche vor mir. Aber Überholen ist hier in Oschersleben so gut wie unmöglich, und mit aller Gewalt wollte ich es nicht versuchen“, schilderte der Franke. „Unser einziges Problem lag darin, dass die Reifen während der beiden Safety-Car-Phasen und der Aufwärmrunden vor Start und Restart viel Pickup aufgesammelt hatten und wir so während der ersten Runden kaum Grip hatten. Ansonsten war es das bekannte Spiel in Oschersleben: Wer im Qualifying vorne steht, bleibt es im Rennen meist auch. Also sind die ersten beiden Startreihen morgen früh das Ziel!“
Wieder Pech im Qualifying
Beim abendlichen Grillen in der Camping-Area war das Fahrerduo noch optimistisch, mit einem guten Qualifying - eine der Spezialitäten von Maximilian Götz - vielleicht sogar auf das Podium fahren zu können. Leider machte auch am Sonntag ein misslungenes Zeittraining alle Hoffnungen auf ein Podium zum Abschluss zunichte. In einem abermals von mehreren Zwischenfällen und zwei Abbrüchen zerrissenen Qualifying kam Maximilian Götz über Startplatz 13 nicht hinaus. Dank einer blitzschnellen Reaktion und einer gehörigen Portion Glück kam der Franke am Start halbwegs unbeschadet durch das unmittelbar vor ihm ausgebrochene Tohuwabohu, allerdings bedurfte es einiger Meter Klebeband, um die leicht ramponierte Mamba zum zweiten Start bereit zu machen. Im Rennen hielten sowohl Götz als auch Dontje ihre Position und fuhren am Ende zum zweiten Mal an diesem Wochenende in die Top-10.
„Heute war der Wurm drin“, seufzte Götz. „Heute Morgen bin ich zweimal in Rote Flaggen geraten. Ich bin 15 Runden rumgefahren, bis ich mal endlich eine freie Runde hatte. Und da war der Peak der Reifen natürlich vorbei. Im Rennen ging wenig nach vorne. Ich kam heil durch den Schlamassel am Start, auch das Auto hatte nur kosmetische Schäden davongetragen. Aber die Pace war nicht besonders. Indy und ich mussten uns mehr nach hinten wehren, als dass wir nach vorne attackieren konnten. Man hat in dieser Saison gesehen, dass es große Schwankungen im Feld gab. Hattest du das Glück, das Arbeitsfenster der Reifen zu treffen, warst du dabei. Falls nicht, dann eben nicht. Daraus müssen wir lernen. Das Team hat es drauf, aber man muss eben alles zusammenbringen.“
Mini-Mamba schrammt am Titel vorbei
Trotz großer Gegenwehr ist dem MANN-FILTER Team HTP WINWARD Motorsport beim Saisonfinale in Oschersleben der mögliche Titelgewinn in der ADAC GT4 Germany durch die Hände geglitten. Nach dem unglücklichen Verlauf des ersten Rennens am Vortag fuhren Luca-Sandro Trefz (18, Wüstenrot) und Julien Apothéloz (19, Gockhausen/CH) in ihrem Mercedes-AMG GT4 vom siebten Startplatz aus ein starkes zweites Rennen und kreuzten die Ziellinie als Vierte. Leider reichte dies für die als Tabellenführer in die Magdeburger Börde gereisten HTP WINWARD-Junioren nicht. Letztlich fehlten Trefz/Apothéloz ganze fünf Punkte zum Titelgewinn. In der Endabrechnung belegte das deutsch-schweizerische Duo ebenso den dritten Rang wie das MANN-FILTER Team HTP WINWARD Motorsport in der Teamwertung.
Bereits am Samstag erhielten die Titel-Ambitionen der Mini-Mamba-Crew einen herben Dämpfer. Nach einer Kollision mit einem Kontrahenten verhängte die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe gegen den zu diesem Zeitpunkt an vierter Stelle fahrenden Mercedes-AMG GT4 von Julien Apothéloz und Luca-Sandro Trefz. Dadurch fiel das schweizerisch-deutsche Duo weit zurück und beendete das erste Rennen des Finalwochenendes in Oschersleben nur auf Schlussrang 14.
„Das sind Dinge, die nicht passieren dürfen, aber in einem Rennen nun mal passieren können." „Die Jungs sollten jetzt nicht zu enttäuscht sein“, tröstete Teamchef Hohenadel. „Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist in so einer hochklassigen Rennserie eben extrem schmal. Sie sind eine starke Saison gefahren, und wir alle sind sehr stolz auf sie.“
Kommt die Mamba 2021 zurück?
Ob MANN-FILTER das Engagement im Motorsport angesichts der extrem schwierigen Situation der KFZ-Zulieferer auch im nächsten Jahr fortsetzt oder ob der Auftritt in Oschersleben eventuell sogar die Abschiedsvorstellung der MANN-FILTER Mamba gewesen sein könnte, ist derzeit noch nicht klar. Nach unseren Informationen möchte man die aus Marketingsicht außerordentlich erfolgreiche Kampagne gern fortsetzen, hat dafür aber noch ein e Freigabe vom Vorstand erhalten. Drücken wir alle die Daumen, dass dieses bei den Fans sehr beliebte Design auch weiterhin im Motorsport vertreten sein wird.
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar