Was für ein Rennen! Diesmal konnte sich zwar niemand über das Eifel-Wetter beklagen, aber dafür machten andere Umstände das Rennen zu einem wahren Krimi. Nach einer wahren Materialschlacht konnte die #3 von Black Falcon beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring am Ende als Dritter auf das Podium fahren. Dabei lagen im Laufe des Rennens fast alle AMGs irgendwann in Podiums- oder sogar Siegnähe. Aber das Schicksal ereilte fast alle Top-Autos nach und nach. Auch die anderen Marken mussten jede Menge Rückschläge einstecken, so dass am Ende der Phoenix-Audi siegte, der keineswegs zu den Favoriten zählte.
Angetreten um zu siegen
Mercedes-AMG war mit einer ganzen Flotte siegfähiger GT3-Boliden angetreten, um endlich den prestigeträchtigen Sieg bei den 24h auf dem Nürburgring wieder nach Affalterbach zu holen. Und in den Trainings-Sessions sah es zunächst noch blendend aus. Alle AMGs konnten sich für das abschließende Einzelzeitfahren qualifizieren. Beim Top-Qualifying für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erlebten die Fans entlang der Strecke ein hochklassiges Einzelzeitfahren der besten Nordschleifen-Teams. Für das Mercedes-AMG Team BLACK FALCON begann die Session jedoch mit einer Schrecksekunde: Luca Stolz, der als Erster auf die Strecke ging, hatte bereits nach wenigen Kurven einen Dreher mit seinen Mercedes-AMG GT3 #3, der zum Glück ohne Beschädigungen blieb.
Doppel-Pole für AMG
Das schon vor dem Rennwochenende für das Top-Qualifying qualifizierte Schwesterfahrzeug #3 des BLACK FALCON Teams wurde von Maro Engel pilotiert. In seiner zweiten freien Runde legte der Mercedes-AMG Markenbotschafter eine Zeit von 8:10.910 Minuten vor, die nicht mehr unterboten wurde. Der Bestmarke noch am nächsten kam die von Maximilian Götz pilotierte #48 des Mercedes-AMG Team MAN-FILTER. Im Ziel fehlten Götz hauchdünne 0.137 Sekunden zur Pole-Position.
Maro Engel, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #2, Platz 1: „Es ist einfach nur mega-geil! Diese wunderbare Strecke bei idealen Bedingungen zwei Runden lang frei zu fahren, ist großartig. Ich bin noch voll unter Adrenalin. Natürlich können wir uns auf der Pole-Position nicht ausruhen. Das Top-Qualifying ist etwas anderes als das Rennen, aber die erste Startreihe für Mercedes-AMG – das ist schon mal grandios.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team MANN-FILTER #48, Platz 2: „Wir und alle bei Mercedes-AMG können super-happy sein. Die erste Startreihe beim 24-Stunden-Rennen hat man nicht jedes Mal. Das ist eine sehr gute Basis für ein sehr langes Rennen. Es wird sicher extrem hart. Die Jungs da vorne sind einfach alle stark. Aber im Moment freue ich mich einfach über diese tollen zwei Runden beim Top-Qualifying. Das war ein Geschenk von ganz weit oben.“
Weitere AMGs in Schlagweite zur Spitze
Den sechsten Startplatz beim 24-Stunden-Rennen sicherte sich Maximilian Buhk (GER) in der #6 des Mercedes-AMG Team BLACK FALCON, knapp vor Stolz, dem eine fehlerfreie zweite Runde gelang, die ihm in der Endabrechnung den achten Startplatz einbrachte. Die starke Leistung der Mercedes-AMG GT3 wurde komplettiert durch den neunten Platz von Jan Seyffarth (GER) in der #16 von GetSpeed Perfomance und dessen Teamkollegen Philipp Ellis (GER) in der #18 auf dem 14. Rang. Für Fabian Schiller (GER) endete das Top-Qualifying nach einem Unfall vorzeitig. Der Mercedes-AMG GT3 #17 von GetSpeed Performance startete damit vom 27. Platz in das 24-Stunden-Rennen.
Harte Duelle zu Rennbeginn
Die Anfangsphase des hochkarätig besetzten Rennens war gekennzeichnet durch ebenso spannende wie faire Duelle der Top-Teams. Von der ersten Startreihe aus verteidigten Maro Engel (GER) in der #2 von BLACK FACLON und Lance David Arnold (GER) in der MANN-FILTER „Mamba“ #48 zunächst die Doppelführung für Mercedes-AMG. Engel setzte sich ab, kam dann aber unter Druck, als Arnold bei den schwierigen Überrundungen seinen zweiten Platz einbüßte.
Auch bei den Stints von Engels Teamkollegen Adam Christodoulou (GBR), Manuel Metzger und Dirk Müller (beide GER) setzen sich die engen Fights um die Spitze bis in die Nachtstunden hinein fort. Bei einer Überrundung konnte Christodoulou eine Kollision nicht verhindern und beschädigte die Lenkung dabei so, dass sich das bis dato führende Team zur Aufgabe des Rennens entschloss. Das heißeste Eisen im Kampf um den Gesamtsieg war damit die #48 des Mercedes-AMG Team MANN-FILTER. Der GT3, den sich Arnold noch mit Maximilian Götz (GER), Christian Hohenadel (GER) und Raffaele Marciello (ITA) teilt, lag zu dem Zeitpunkt auf dem dritten Platz. Maro Engel, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #2: „Der Ausfall ist extrem schade. Bis dahin war es ein super Rennen von uns allen. Großen Dank an BLACK FALCON und das Mercedes-AMG Team, die uns ein super Auto hingestellt haben. Kein Vorwurf an Adam, da gab es ein Missverständnis. Wir können alle stolz sein auf die Performance an diesem Wochenende.“
Ebenfalls im Vorderfeld befinden sich vier weitere Mercedes-AMG GT3: In der von P6 gestarteten #6 von BLACK FALCON fuhren Patrick Assenheimer (GER), Nico Bastian (GER), Yelmer Buurman (NED) und Gabriele Piana (ITA) auf dem sechsten Rang. Auf dem neunten Platz rangierte nach dem ersten Renndrittel die #3 des Teams aus Meuspath mit Maximilian Buhk (GER), Hubert Haupt (GER), Thomas Jäger (GER), Luca Stolz (GER). Auch das Customer Racing Team von GetSpeed Perfomance lag mit zwei Mercedes-AMG GT3 aussichtsreich: Platz acht für die #16 mit Kenneth Heyer (GER), Jan Seyffarth (GER), Tristan Vautier (FRA) und Renger van der Zande (NED), sowie Platz zwölf für die #18 mit Philip Ellis (GER), Luca Ludwig (GER), Jules Szymkowiak (NED), Fabian Vettel (GER). Auf den zwischenzeitlichen 23. Rang verbesserten sich die #17 des Teams mit Janine Hill (GBR), Markus Palttala (FIN), Fabian Schiller (GER) und John Shoffner (USA).
In der Klasse SP10 konnte der Mercedes-AMG GT4 #70 von BLACK FALCON Team IDENTICA in den ersten Rennstunden überzeugen. Marek Böckmann (GER), Yannick Mettler (SUI), Tobias Müller (GER) und Tristan Viidas (EST) sammelten zahlreiche Führungskilometer und haben gute Karten im Kampf um den Klassensieg. Einen Rückschlag erlebte hingegen der Mercedes-AMG GT4 vom BLACK FALCON Team KNUFFI #46, der in Klassenführung (SP8T) liegend verunfallte und sich lange zur Reparatur in der Box befand.
Thomas Jäger, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #3: „Es war sehr viel los auf der Strecke, sehr viele Unfälle. Wir hatten am Anfang etwas Probleme, weil wir uns zu früh für den weicheren Reifen entschieden haben. Da konnten wir nicht wie erhofft performen. Als es kühler geworden ist, wurde es besser. Jetzt heißt es, gut und vor allem unfallfrei durch die Nacht zu kommen.“
Patrick Assenheimer, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #6: „Ich bin die letzten beiden Stints mit Tageslicht gefahren. Wir haben da etwas gepokert mit den Reifen – bei meinem zweiten Stint war die Mischung perfekt. Da haben wir Boden gut gemacht. Das Auto ist noch ohne Schrammen. Wir fahren mit Doppelstints weiter durch die Nacht. Mal schauen, wohin uns das bringt. Morgen können wir dann nochmal Attacke machen.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team MANN-FILTER #48: „Mein erster Stint war ein bisschen frustrierend, denn es gab nur Code 60. Ich hatte keine freie Runde und echt ein paar Chaoten um mich rum, die links blinken und rechts fahren. Ich habe da wirklich Zeit liegen lassen, aber das geht allen so. Da muss man sich durchkämpfen und fehlerfrei und konzentriert bleiben.“
MANN-FILTER mit bitterem Ausfall nach Top-Leistung
Am Sonntag ging es Schlag auf Schlag. Innerhalb weniger Stunden büßten gleich mehrere Mercedes-AMG GT3 ihre Chancen auf das Podium oder den Sieg ein. Als ersten erwischte es den zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei mit Kontakt zur Spitze liegenden MANN-FILTER AMG mit Maximilian Götz am Steuer. Götz kam im Bereich Hohe Acht von der Strecke ab und schlug in die Leitplanke ein. Nach bangen Minuten war klar, dass der AMG so schwer beschädigt war, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Götz trifft allerdings keine Schuld, denn der Unfall war wohl die Folge eines früheren Kontakts bei einer Überrundung in den frühen Morgenstunden, als Raffaele Marciello über ein langsames Fahrzeug stolperte.
AutoArenA-AMG verliert Podiums-Chance
Danach lagen die Hoffnungen auf einmal beim Team des AutoArenA-AMGs mit der #6 um Patrick Assenheimer, der plötzlich aufgrund weiterer Zwischen- und Ausfälle von Kontrahenten auf Podiumskurs lag. Zwischenzeitlich war sogar ein möglicher Sieg in Reichweite. Dabei war das Team durch einen krankheitsbedingten Rückzug von Yelmer Buurman in der Nacht schon deutlich geschwächt. Durch einen Zwangsstopp aufgrund eines Reifenschadens, den sich Gabrielle Piana bei einem Zweikampf mit René Rast einhandelte, geriet das Team zusätzlich unter Druck. Schlussfahrer Nico Bastian gab alles, um die kleine Siegchance am Leben zu erhalten, verlor aber dabei das Auto und schlug in die Streckenbegrenzungen ein. Das war das bittere Aus für die AutoArenA-Crew. Nico Bastian war untröstlich: „Ich weiß nicht genau, was los war. Das Auto fühlte sich vorher schon irgendwie komisch an. Es tut mir sehr leid.“
Einer kam durch: Black Falcon #3
Damit rückten aus AMG-Sicht die #3 von Black Falcon sowie die der Vodafone-AMG mit der #16 rund um Kenneth Heyer in den Fokus. Während das Black-Falcon-Auto unbeeindruckt auf Rang drei konstante Runden drehte, strandete das Vodafone-Auto nur zwei Stunden vor Rennende auf einem tollen fünften Platz liegend mit einem technischen Defekt. Am Ende rettete das signalrote Black-Falcon-Auto mit den Piloten Luca Stolz, Hubert Haupt, Maximilian Buhk und Thomas Jäger die AMG-Ehre. Es gewann der Phoenix-Audi mit der #4 vor dem Manthey-Porsche namens „Grello“ mit der #911. Der Getspeed-AMG #18 kam auf den sechsten Platz, während das Schwesterfahrzeug mit der #17 auf dem 14. Rang landete.
Nun heißt es, einerseits das Podium zu feiern, aber andererseits die Scherben zusammenzukehren. Im nächsten Jahr wird mit dem Evo-Modell der Mercedes-AMG GT3 wieder neu angegriffen!
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