Heute schreibe ich euch mal vor dem Start der eigentlichen Stage von Copiapo nach La Serena. Warum? Weil es heute erst extrem spät losgeht. Mit der Erfahrung aus dem Vorjahr, da gab`s hier dicken Nebel , hat man beschlossen einfach direkt ein wenig später zu beginnen. Das bedeutet ein bisschen Verschnaufen für die Teilnehmer, denn die gestrige Etappe hat sich als wirklich hart herausgestellt. So ist das oft. Auf dem Papier nicht allzu schwer, stellt sich das Geläuf auf der Stage dann als absolut schwierig und im gestrigen Fall als zermürbend heraus. Steine, Mondlanschaft, Plattfüsse und Aufhängungsschäden bestimmen den Tag. Insgesamt sind inzwischen weit über die Hälfte aller Teilnehmer ausgeschieden. Die Dakar zeigt sich von ihre harten Seite:
Etienne, unser Toyota Fahrer im Team, der eingeteilt ist, im Ernstfall den Buggies zu helfen (das war auch schon vor dem Ausfall des Unimogs so gedacht-bei den Renntrucks übrigens auch das grosse Motorenschlachten der Unimog ist bei weitem kein Einzelfall), hat gestern selbst Probleme.
Reifenschäden und nicht genug eigene Ersatzreifen (er hat ja auch die Buggyreifen an Bord) zwingen in zu ungewöhnlichen Massnahmen. 11 Kilometer vor dem Ziel muss er Einheimische finden, die ihm helfen. Etienne hat inzwischen 27 Dakars auf dem Buckel (davon 19 im Ziel) und ist krisenerprobt. Er findet Leute, die ihm helfen und ist morgens um 6 im Bivak. Immer noch fröhlich. Immer noch nicht müde. Der Man ist ein Phenomän. Wenn er durchs Fahrerlager schleicht, denkt man, dass man diesen älteren Herren doch am besten ein bisschen stützen sollte
.aber kaum im Rennauto, wirkt er 20 jahre jünger. (meine Rede
Rennfahren hält zumindet geistig- jung).
Heute die Stage ist wegen des späten Starts verkürzt worden. Dass heisst im Klartext, fast nur Sand und Dünen
die Ersatzteileversorger freuts
Nachtrag
Hurra, die Dakar bietet endlich auch mir ein paar Minuten im Rennauto. Philipp Gaches Buggy begleitet uns ja seit seinem Ausfall (Beifahrer nach Unfall mit Prellungen) auf der Serviceroute. Er hat aber auch die Erlaubnis zu Testzwecken die Rennstrecken zu befahren (wenn man schonmal da ist..) und heute nimmt er mich für eine halbe Stunde mit ins Gelände. Ich kenne das Auto ja von den Testfahrten in Frankreich, aber es ist trotzdem extrem schön nun während des Rennens auch mal ein bisschen Sand im Buggy zu schlucken
Das Auto ist die von Philippe versprochene Granate. Ein Gewinner. Wir bedauern gemeinsam, dass es so schnell mit dem Renneinsatz vorbei war. Aber was solls, die Dakar ist in erster Linie nunmal darauf angelegt die Teilnehmer scheitern zu lassen.
Wir machen uns nun gemütlich auf den Weg.
Viele Grüße Eure Ellen
Eine vollständige Liste aller Tagesberichte von der Dakar 2010 finden Sie...
hier!
Die aktuellen Bilder vom Tage finden Sie alle in der Galerie. Um die neusten Bilder anzuschauen in der Galerieübersicht einfach bis zum Ende blättern.
Tipp: Und hier geht es zum Dakar Blog von Ellen Lohr:
www.EllenLohr.com
Den aktuellen Stand des Gesamtklassement (nach Stage 8) sehen Sie rechts im Bild. Zum vergrößern bitte anklicken!
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar