Der Tuner RENNtech dürfte so ziemlich allen Mercedes-Fans bekannt sein. Nun hat die Tuningschmiede ein eigenes Rennteam auf die Beine gestellt, um die geballte Kompetenz auch im Motorsport zu beweisen. Das gelang bereits beim allerersten Rennstart - und das bei einem extrem schwierigen 24h-Rennen - grandios, denn man fuhr als Zweiter in der GT4-Klasse sogar auf das Podium.
Mit dem AMG ins Debüt-Rennen
Die Erwartungen waren nicht besonders hoch vor dem Premierenrennen. Ausgerechnet das harte 24h-Rennen auf dem Circuit Of The Americas - kurz COTA - in Austin hatte sich die Crew von RENNtech Motorsports für ihr Debüt ausgesucht. Die Zielsetzung war, möglichst wenig Fehler zu machen und das Rennen zu beenden, was angesichts der Unwägbarkeiten bei einem Langstreckenrennen für ein neues Team schon eine hohe Messlatte bedeutete. Mit dem Mercedes-AMG GT4 hatte man auf jeden Fall schon mal das passende Werkzeug, denn der jüngste Spross der Abteilung Customer Racing von Mercedes-AMG Motorsport hat seine Qualitäten und sein Stehvermögen bereits bei vielen ähnlichen Rennen bewiesen.
Pole Position beim Debüt!
Am Steuer wechselte sich die Familie Ducote mit dem Kanadier Kyle Marcelli und dem Amerikaner Paul Barnhardt jr. ab. Bereits im Qualifying gewöhnten sich alle fünf Piloten, die noch nie einen Mercedes-AMG GT4 gesteuert hatten, schnell an das neue Arbeitsgerät und steigerten sich kontinuierlich. Kurz vor Schluss übernahm Marcelli das Steuer und pulverisierte die bisherige Bestzeit deutlich. Das Ergebnis: Pole Position in der Klasse GT4 vor so erfahrenen Teams wie HTP/Winward im selben Fahrzeug.
Saubere Arbeit der Piloten
Der erste Rennabschnitt des 24h-Rennens war von vielen Strafen wegen Verletzungen der Tracklimits geprägt. In der von der Creventic veranstalteten 24h-Series wird das Überfahren der Streckenbegrenzungen im Gegensatz zu amerikanischen Serien sehr streng geahndet, worauf sich alle Beteiligten erstmal einstellen mussten. Die beiden Brüder David und Chapman Ducote fuhren ihre ersten Stints fehlerfrei, woraufhin Marcelli an die Arbeit ging. Zur Pause bei Rennhalbzeit lag das Team auf dem dritten Klassenrang hinter zwei starken BMW M4 GT4.
Auf der Jagd nach den BMW!
Im zweiten Rennabschnitt legten alle fünf Fahrer weiter an Speed zu und drehten fehlerfrei ihre Runden. Durch gut getimte Boxenstopps während der Code60-Phasen, wo man weniger Zeit verliert sowie schnelle Runden im Anschluss konnte man den Abstand auf die führenden BMW stark verkürzen und in der Folge sogar einen von ihnen überholen. Nun lag man noch knapp über eine Runde hinter dem Führenden zurück. Kyle Marcelli lies sich davon aber nicht beirren und startete eine grandiose Aufholjagd. Mit Rundenzeiten, die zum Teil über drei Sekunden schneller waren als die des Führenden, holte er immer weiter auf und konnte sich nach der Hälfte seines Stints sogar zurück runden.
Volles Risiko und Platz zwei!
Beim letzten Boxenstopp ging das junge Team voll auf Risiko und verzichtete auf den zeitraubenden Reifenwechsel, so dass Marcelli direkt nach dem Tanken wieder auf die Strecke gehen konnte. Der führende BMW hingegen zog auch neue Pneus auf. Das brachte 36 weitere Sekunden, die RENNtech aufholen konnte, so dass der Abstand 45 Minuten vor Rennende nur noch eine gute Minute betrug. Leider konnte Marcelli auf den alten Reifen seine Pace nicht ganz halten, so dass man am Ende mit 50 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf Rang zwei in der Klasse GT4 und Rang neun in der Gesamtwertung ins Ziel kam. Für das junge Team ist dieser Podestrang trotzdem ein grandioses Ergebnis, das sich so niemand erhoffen konnte. Glückwunsch!
Bilder: RENNtech
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar