Was für ein Drama kurz vor Schluss des 12h-Rennens in Bathurst: Der Neuseeländer Shane Van Gisbergen wirft den an zweiter Stelle liegenden Mercedes-AMG GT3 beim Kampf um den Sieg in die Mauer, nachdem er schon zuvor durch eine selbstverschuldete Kollision mit einem Porsche alle Siegchancen wegen einer Strafe eingebüßt hatte. Damit war auch der letzte der drei gestarteten AMG-Waffen aus dem Rennen.
Dabei hatte alles noch so gut begonnen. Startfahrer Maro Engel legte in der #22 von HTP Motorsport eine Gala-Vorstellung hin und manövrierte das Auto vom 18. Startplatz bis in die Spitzengruppe. Hier konnte man sich auch das ganze Rennen halten, obwohl Maro Engel durch einen Konkurrenten angeschubst und in einen Dreher gezwungen wurde. Mit einer fehlerfreien und schnellen Fahrt gelang es stets, wieder Kontakt zu den Führenden herzustellen.
Spannung an der Spitze!
Kurz vor Schluss lag man etwas zurück. Bei HTP pokerte man, indem man beim letzten Boxenstopp auf frische Reifen verzichtete und Schlussfahrer Van Gisbergen direkt vor den Ferrari wieder auf die Strecke schickte. Was folgte, war ein haarstäubender Zweikampf bei Top-Speed um die Spitze, bei dem der AMG wegen seiner schlechten Reifen unterlag.
Are you guys for real? This for the lead of the race! #B12HR
Posted by Bathurst 12 Hour on Samstag, 4. Februar 2017
Van Gisbergen mit Harakiri-Manövern!
In der Folge unterliefen Shane van Gisbergen, immerhin amtierender V8 Supercar Champion in Australien, gleich mehrere folgenschwere Fehler. Zunächst schob er beim Versuch, am führenden Ferrari dran zu bleiben, einen Porsche unsanft von der Strecke, was ihm eine Durchfahrtstrafe der Rennleitung einbrachte. Alleine dies bedeutete wohl bereits das Ende aller Siegträume. Nichts desto trotz pushte "SvG" weiter sehr hart. Aber noch bevor er zum Absitzen seiner Strafe an die Box kommen konnte, verlor er das Auto in einer Kurve außer Kontrolle, bekam heftiges Übersteuern und krachte hart in die Mauer. Der Pilot blieb zwar unverletzt, das Auto und damit das ganze Team war allerdings aus dem Rennen.
One of the biggest incidents in the history of the #B12HR, and Maro Engel wasn't happy with Shane van Gisbergen.
Posted by Bathurst 12 Hour on Samstag, 4. Februar 2017
Maro Engel sauer!
Wie im Video zu sehen reagierte Teamkollege Maro Engel äußerst frustriert auf die Fahrt seines Partners van Gisbergen. „Wir haben dieses Wochenende schon einige Fehler von Shane gesehen, aber dieser war wirklich heftig.“, sagte Engel über den Crash. Damit machte er sich auf dem 5. Kontinent allerdings keine Freunde, den Shane van Gisbergen gilt hier als absoluter Superheld und Sympathieträger. Trotzdem kann man Maros Frust so kurz nach dem Ausfall sehr gut nachvollziehen. Bei einem Langstreckenrennen sind solche "Alles oder Nichts"-Aktionen, wie von "SvG" gezeigt, unangebracht, weil man eben nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Teamkollegen im Auto sitzt. Van Gisbergen sah das auch später ein und entschuldigte sich beim Team und seinen Kollegen. Auch Maro Engel fand einige Zeit später via Twitter ruhige Worte und entschuldigte sich seinerseits bei Van Gisbergen für eine Kommentare.
Shane van Gisbergen offers his apologies for his late race incidents. #B12HR
Posted by Bathurst 12 Hour on Sonntag, 5. Februar 2017
Kein AMG im Ziel!
Da auch die beiden anderen Mercedes-AMG GT3 nicht ins Ziel kamen, musste Mercedes-AMG Customer Sports ohne zählbares Ergebnis aus Downunder abreisen. Aber die Saison ist noch jung und die richtigen Highlights warten noch!
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