Das Autohaus ist für viele eine feste Institution - aber eine, die in naher Zukunft offenbar wegzudenken ist, wie eine Studie der Untenehmensberatung PwC vorhersagt. Aus den Resultaten der Studie folgert PwC, dass das traditionelle Vertriebssystem für den Autohandel vom Hersteller über den Händler bis hin zum Kunden ein veraltetes Modell zu sein scheint. 79% der Händler sind sich sicher, dass sich ihre Rolle in den nächsten fünf bis zehn Jahren dramatisch verändern wird. Zum einen ist es der Onlinehandel, der den Alterungsprozess des traditionsreichen Vertriebsweges rasend schnell beschleunigt. Zum anderen gibt es eine neue Generation von Käufern, die es gewohnt ist und es sehr schätzt ihren Konsumbedarf online zu decken. Diese Klientel erwarte die Möglichkeit zum Onlineeinkauf auch von einer Automarke.
Um die Zukunft des Autohandels zu beschreiben, hat PwC Automotive sowohl eine Händler- als auch eine Kundenumfrage durchgeführt. Das Ziel der Umfrage ist, herauszufinden, wie sich der Händler darauf vorbereiten muss, den Kunden der Zukunft richtig zu bedienen.
Die Mehrheit der Händler selbst erwartet laut der Umfrage, dass der traditionelle Vertriebskanal an Bedeutung verliert. Gleichzeitig hat die persönliche Beratung des Kunden beim Kauf eines Neuwagens höchste Priorität. Für die Händler werden der Verkauf direkt ab Werk und Online-Vertriebsplattformen von Drittanbietern außerhalb der Branche als die größte Bedrohung für das traditionelle Automarktmodell angesehen. PwC meint, dass diese Befürchtungen durchaus eine reale Grundlage haben, denn 63 Prozent der Kunden seien bereit, online ab Werk ein Auto zu kaufen. Über 50 Prozent der Kunden würden ihr Auo auch über die Online-Plattform eines Drittanbieters beziehen.
Handel und Wandel: Neue Mobilität
Laut PwC erwarten 85 Prozent der befragten Händler erwarten, dass das Thema ‚Full-Service-Provider 'an Bedeutung gewinnt. Für jeden dritten Kunden ist Carsharing schon heute eine Alternative zum Auto. PwC orakelt, dass sich die Händler als Mobilitätsdienstleister in Zusammenarbeit mit den Herstellern umgestalten müssen, um ein personalisiertes Kundenerlebnis zu bieten. Daher müssen die Mitarbeiter Kunden- und Mobilitätsberater werden und nicht mehr reine Produktverkäufer.
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Mibrozo
13. November 2018 16:18 (vor über 5 Jahren)
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