Was tut sich eigentlich derzeit hinter den Kulissen im Binnenverhältnis von Daimler und seinem größtem Einzelaktionär, dem chinesische Unternehmer Li Shufu? Nach außen dringt ja wenig. Aktuell eigentlich so gut wie gar nichts. Und doch könnte schon bald etwas mehr Aktivität in die Beziehung kommen, weil Geely einen sehr expansiven Kurs fährt. Der große Daimler-Partner im Reich der Mitte heißt bekanntlich BAIC. BAIC ist ein Konkurrent des chinesischen Autobauers Geely, der zum Autoimperium (Volvo, Lotus) von Li Shufu gehört. Man spekuliert, dass Li Shufu offenbar eine Zusammenarbeit mit Daimler im Auge hat. Daimler wiederum hat stets die Partnershcaft mit BAIC bekräftigt. Derweil ist Li Shufus Unternehmen Geely in dem für Daimler wichtigen chinesischen Markt mittlerweile zur Nummer 3 im Reigen der Autobauer aufgestiegen, wie das Wirtschaftsmagazin Bloomberg HIER berichtet. Geely wächst derzeit so stark in seinem Heimtland, dass es in diesem Jahr an Honda, Nissan und Toyota vorbeigezogen ist. Nur Volkswagen und General Motors verkaufen derzeit noch mehr Kraftfahrzeuge in China. Geely prognostiziert für den chinesischen Markt einen Jahresabsatz von 1,58 Millionen Fahrzeugen. Geelys Expansionsdrang ist offenbar. Das Ziel lautet, die heimische Autoindustrie zu dominieren und mit neuen Technologien wie Elektrifizierung und Automatisierung die Zukunft der Mobilität zu bestimmen.
Der Marktanteil des in Hongkong ansässigen Unternehmens stieg im ersten Halbjahr auf 6,4 Prozent (2017: 5 Prozent). In diesem Zeitraum wurden 766.630 Fahrzeuge verkauft, womit die Nissan-Marke von 720.447 übertroffen wurde. Geely verkaufte 2017 rund 1,25 Millionen Fahrzeuge.
Geely will die Marktführerschaft in China und bis 2020 auch in Europa antreten
Li Shufu baut sein Automobilimperium weiter aus. Nach dem Kauf von Volvo Cars von der Ford Motor Co., kaufte er Anteile an dem legendären britischen Sportwagenhersteller Lotus Cars und der malaysischen Proton Holdings Bhd. Im Februar dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass er einen Anteil von 9,7 Prozent an der Daimler AG erwarb. Er ist damit derzeit der größte Aktionär des Herstellers von Mercedes-Benz. Das Unternehmen wird bis 2020 laut eigenem Bekunden mit dem Verkauf seiner von Volvo entwickelten Lynk & Co-Fahrzeuge in Europa beginnen und damit eine globale Offensive starten. Das große Nahziel lautet derzeit aber: Marktführerschaft in China.
Autor: Mathias Ebeling
1 Kommentar
Egide aus belgien
26. August 2018 20:10 (vor über 6 Jahren)
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