Mercedes-Benz macht Sindelfingen zu einem der sichersten Orte der Welt. Im Beisein von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann eröffnete Mercedes-Benz heute in Sindelfingen das nach eigenen Angaben modernste Crashtest-Zentrum der Welt mit dem Crash einer E-Klasse Limousine. Das neue Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit (TFS) bietet ganz neue Möglichkeiten, etwa bei Fahrzeug-Fahrzeug-Tests, bei der Auslegung von Assistenzsystemen und PRE-SAFE® und bei der Absicherung von Fahrzeugkonzepten mit alternativen Antrieben. Die Investitionssumme beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
Ministerpräsident Kretschmann sagte in seinem Grußwort: „Die Automobilindustrie durchlebt gerade den tiefsten Umbruch in ihrer Geschichte. Die Konzerne sind dabei, das Automobil ein zweites Mal zu erfinden. Das Auto der Zukunft wird als Teil eines digital vernetzten Mobilitätssystems emissionsfrei und autonom fahren. Doch eines bleibt auch künftig gleich: das Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit. Das neue Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit der Daimler AG unterstreicht die große Bedeutung, die das Unternehmen dem Thema Fahrzeugsicherheit beimisst“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Und auch die Landesregierung wird ihre Bemühungen zur Förderung des automatisierten und autonomen Fahrens weiter ausbauen. Dabei wird natürlich auch das Thema Sicherheit eine wichtige Rolle spielen. Unsere Vision muss sein: keine Verkehrstoten mehr!“
„In den letzten Jahren haben wir das Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen umfangreich ausgebaut: Nach Fahrsimulator, Windkanälen und Antriebsintegrationszentrum ist seit kurzem das Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit in Betrieb“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, bei der Einweihung. „Das zeigt einmal mehr: In Sindelfingen schlägt das Herz der Automobilindustrie. Und damit das so bleibt, stärkt Mercedes-Benz mit diesen Zukunftsinvestitionen den Hightech-Standort Deutschland und sichert die Technologie- und Innovationsführerschaft im Premium-Segment.“
Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung, führte aus: „Mit dem neuen Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit setzt Mercedes-Benz ein weiteres deutliches Zeichen zur Sicherung seines Markenkernwertes ‚Sicherheit‘ und des Innovationsstandortes Deutschland. Die enge Verzahnung von Forschung, Entwicklung, Planung und Produktion am Standort Sindelfingen sorgt dabei für noch mehr Effizienz und Innovationsgeschwindigkeit. Das großzügig dimensionierte Gebäude und die zahlreichen Prüfeinrichtungen stellen sicher: Mercedes-Benz bleibt auch in Zukunft bei der Fahrzeugsicherheit Taktgeber der globalen Autoindustrie.“
Neue Testmöglichkeiten für die Schrittmacherfunktion von Mercedes-Benz
Schon immer hat Mercedes-Benz mehr und anspruchsvollere Crashtests durchgeführt, als es Gesetze vorschreiben und Ratings erfordern. Die vielfältigen Testmöglichkeiten im neuen TFS unterstützen Mercedes-Benz bei dieser Schrittmacherfunktion. Dank des neuen Betriebskonzepts und des flexiblen Anlagenlayouts können im Jahr rund 900 Crashtests durchgeführt werden. Hinzu kommen etwa 1.700 Schlittenversuche pro Jahr. Mercedes-Benz arbeitet daran, den Ablauf von Unfällen noch realistischer im Crashtest darzustellen und auch die präventiven PRE‑SAFE® Insassenschutzsysteme in die Versuchsdurchführung einzubinden. Außerdem gilt das Ziel, Unfälle durch den Einsatz von Assistenzsystemen in der Schwere zu reduzieren oder möglicherweise ganz zu vermeiden.
Der Neubau: Stützenfreier Teil der Halle größer als ein Fußballfeld
Der Neubau des Technologiezentrums Fahrzeugsicherheit (TFS) kostete einen dreistelligen Millionenbetrag. Erste Vorplanungen begannen bereits vor über zehn Jahren, der Baubeginn war im Herbst 2013, Richtfest wurde am 12. Mai 2015 gefeiert, der erste produktive Crashtest wurde am 30. September 2016 durchgeführt.
Der stützenfrei überdachte Teil der Crashhalle ist mit 90 Metern mal 90 Metern deutlich größer als die Fläche eines internationalen Fußballplatzes. Die längste Crashbahn misst über 200 m. Verbaut wurden insgesamt über 7.000 Tonnen Stahl. Und der Einsatz von insgesamt 36.000 m³ Beton lässt sich illustrieren mit einer rund 40 Kilometer langen Schlange von Betonmischer-Fahrzeugen. Zu den baulichen Besonderheiten zählt ebenso die Temperierung mit Hilfe der Abwärme der benachbarten Klimawindkanäle.
Autor: Mathias Ebeling
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