„Das Jahr 2015 war das beste Geschäftsjahr in der Geschichte der Daimler AG“, begrüßt Dr. Manfred Bischoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Daimler AG, die rund 6.000 erwarteten Aktionärinnen und Aktionäre auf der heute stattfindenden Hauptversammlung im CityCube in Berlin. „Dieser Erfolg kommt nicht zufällig: Grundlage dafür sind die langfristigen Planungen und strategischen Entscheidungen von Vorstand und Aufsichtsrat in den vergangenen Jahren“, sagt Bischoff. „Auch für das Jahr 2016 hat sich das Unternehmen anspruchsvolle Ziele gesetzt und wird alle Kraft dafür einsetzen, Daimler weiter an der Spitze der Premiumhersteller zu halten und den Erfolg des Geschäftsjahres nachhaltig zu verankern.“
Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, sagt vor den Aktionären: „Wir haben in den vergangenen Jahren große Teile des Unternehmens erneuert.“ Das Kerngeschäft wurde vor allem durch neue Produkte und eine neue Designsprache gestärkt. Die Basis für globales Wachstum wurde weiter ausgebaut, unter anderem durch das flexible und effiziente Produktionsnetzwerk rund um den Globus und die Neuaufstellung im Vertrieb. Des Weiteren wurde der Führungsanspruch im Bereich Technologie gerade beim autonomen Fahren untermauert. Darüber hinaus nutzt Daimler die Digitalisierung der Branche als Chance, zum Beispiel zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle. „Das sind und bleiben die vier Säulen der
Daimler-Strategie. Darauf basiert unser heutiger Erfolg. Jetzt stellen wir auf dieser Basis die Weichen für die Zukunft. Sie bietet für uns eine Fülle an neuen Chancen“, sagt Zetsche weiter.
Daimler erzielte 2015 erneut Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis.
Die Hauptversammlung wird heute über die Wahlvorschläge abstimmen. Bei einer Wiederwahl beginnt die neue Amtszeit nach Ablauf der heute stattfindenden Hauptversammlung für eine Dauer von fünf Jahren. Auf der Hauptversammlung im Jahr 2015 hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Bischoff eine Vertragsverlängerung für Dieter Zetsche als Wunsch des Aufsichtsrats in Aussicht gestellt. Im Februar dieses Jahres hat der Aufsichtsrat der Daimler AG den Vertrag von Dieter Zetsche und seine Berufung als Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars entsprechend um drei Jahre bis zum 31.12.2019 verlängert.
„Daimler ist erfolgreich wie nie zuvor. Das beweist, dass Dieter Zetsche die richtige Strategie für Daimler verfolgt und umgesetzt hat. Er kann außerdem die Mitarbeiter des Unternehmens für anspruchsvolle Ziele begeistern. Mit der Vertragsverlängerung sichern wir die notwendige Kontinuität an der Unternehmensspitze für den nachhaltigen Erfolg“, sagte Bischoff anlässlich der Vertragsverlängerung. „Wir freuen uns, die hervorragende Zusammenarbeit mit Dieter Zetsche fortzusetzen.“
Pioniere der Mobilität
2016 feiert Daimler das 130. Jubiläum der Erfindung des Automobils und das 120. Jubiläum der Erfindung des Lastkraftwagens. „Wir sind und bleiben Pioniere der Mobilität“, sagt Zetsche. Der Status Quo sei noch längst nicht die beste aller Welten: „Es geht darum, die Chancen zu nutzen, die Veränderungen mit sich bringen.“ Um die Chancen zu nutzen, setzt Daimler weiter konsequent auf die vier strategischen Wachstumsfelder.
Daimler baut sein Kerngeschäft weiter aus und nutzt so weltweite Wachstumschancen. Wichtigster Wachstumstreiber ist weiterhin China - mittlerweile der größte Markt für Mercedes-Benz Cars. „Für weiteres Wachstum dort sind zwei Dinge entscheidend: die richtigen Produkte und unsere lokale Produktion“, begründet Zetsche seine Zuversicht, in China weiter stärker zu wachsen als der Markt. 2015 wurden 15 neue oder überarbeitete Modelle in den chinesischen Markt eingeführt, rund zwei Drittel der in China verkauften Pkw werden vor Ort produziert. Weltweit ist Mercedes-Benz die wachstumsstärkste Premiummarke. „Und damit das so bleibt, halten wir das Tempo unserer Modelloffensive hoch“, sagt Zetsche. 2016 werden insgesamt rund ein Dutzend neue oder überarbeitete
Pkw-Modelle eingeführt.
Die Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder treibt Daimler beharrlich voran. Bei effizienten Antrieben will Daimler seine führende Rolle ebenfalls ausbauen. „Je mehr Autos und Nutzfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, desto effizienter muss jedes einzelne angetrieben werden. Auch hier ist der Erfindergeist mehr denn je gefragt“, betont Zetsche.
Diesel hat bei Daimler Zukunft
Trotz der aktuellen Diskussion um Dieselantriebe treibt Daimler die Diesel-Technologie weiter voran. Zetsche: „Bei Mercedes glauben wir an den Diesel. Und an die Ingenieurskunst.“ Wenn der verkehrsbedingte CO2-Ausstoß schon kurzfristig weiter sinken solle, seien Dieselmotoren unverzichtbar. Daher investiert Daimler insgesamt 2,6 Mrd. € in eine neue Generation von hocheffizienten Dieselmotoren. Gleichzeitig stellt Zetsche klar: „Unsere Fahrzeuge sind auf Basis der geltenden Rahmenbedingungen in den einzelnen Regionen zertifiziert und zugelassen.“ Daimler unterstützt seit Jahren aktiv die Einführung von neuen Messverfahren, die unter anderem das Ziel haben, Norm- und Realwerte möglichst nahe zusammenzubringen, da im realen Fahrbetrieb Abweichungen zu den zertifizierten Normwerten auftreten können.
Darüber hinaus setzt Daimler konsequent auf die Weiterentwicklung alternativer Antriebe. Das Unternehmen investiert rund 500 Mio. € in den Bau einer zweiten Batteriefabrik in Deutschland. „Das ist ein Bekenntnis zur Elektromobilität. Und zum Standort Deutschland“, sagt Zetsche. In der neuen Fabrik werden sowohl Batterien für den stationären Einsatz produziert, die zum Beispiel als Energiespeicher in privaten Haushalten oder für industrielle Zwecke genutzt werden. Hauptsächlich werden die Batterien jedoch für die Elektro- und Hybridautos des Unternehmens gebaut. Alle Modelle von smart wird es auch mit elektrischem Antrieb geben. Die Markteinführungen beginnen Ende des Jahres. Daneben setzt Mercedes-Benz verstärkt auf das Konzept des Plug-in-Hybrid, welches die Erfolgstechnologie der nächsten Dekade sein wird. „2017 werden wir zehn Plug-in-Modelle auf dem Markt haben“, blickt Zetsche in die Zukunft. Noch vor Ende des Jahrzehnts will Daimler ein Elektroauto mit einer Reichweite von bis zu 500 km auf den Markt bringen.
Autonomes Fahren und Vernetzung sind nur möglich mit der Nutzung von Daten. Die Menge an produzierten Daten verdopple sich einer Studie zufolge alle zwei Jahre. Bereits 2020 könnte Wissenschaftlern zufolge das Datenvolumen bei 40 Billionen Gigabyte liegen. „Der Weg, um aus dem Datenberg sinnvollen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen, ist die Vernetzung“, betont Zetsche. Mit der neuen E-Klasse ist bereits heute teilautonomes Fahren möglich. Sie ist das weltweit erste Serienauto mit Car-to-X-Kommunikation, das heißt mit der Fähigkeit, mit anderen Autos und der Infrastruktur zu kommunizieren. Vernetzung sei auch notwendig für die optimale Steuerung des Waren- und Güterverkehrs, da das weltweite Transportvolumen weiter steige und sich bis 2050 verdreifachen könnte. Der vernetzte Lkw kann die Leistungsfähigkeit des Straßengüterverkehrs massiv erhöhen: Verschleißteile können früher ersetzt, die Ladekapazität effizienter genutzt, Zeitverluste, Kraftstoffverbrauch und Emissionen reduziert und gleichzeitig die Sicherheit erhöht werden. Bis 2020 investiert Daimler Trucks daher rund 500 Mio. € in das Thema Konnektivität.
Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird die Digitalisierung in der Produktion zusammengefasst. Um künftig noch flexibler auf die individuellen Wünsche der Kunden reagieren zu können, wird der Automatisierungsgrad in der Fertigung auf das ideale Maß zurückgefahren. Daimler geht es vor dem Hintergrund der Vielfalt an Modellen, Varianten und Optionen um eine intelligente Kooperation von Roboter und Mensch unter Federführung des Menschen ohne die bisher üblichen Schutzzäune. So lässt sich die kognitive Überlegenheit des Menschen optimal mit der Kraft, Ausdauer und Zuverlässigkeit der Roboter verbinden: „Die Erfahrung, Kreativität und Flexibilität der Menschen bleiben in der Autoproduktion unersetzlich“, betont Zetsche.
Positiver Ausblick
Auf Basis der Annahmen zur Entwicklung wichtiger Absatzmärkte und der Planungen der Geschäftsfelder rechnet Daimler damit, dass der Konzern-Absatz im Jahr 2016 insgesamt erneut deutlich gesteigert werden kann. Das Wachstumstempo wird aber voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als im Jahr 2015, das durch eine außerordentliche Dynamik gekennzeichnet war.
„Alle Anzeichen sprechen dafür, dass auch 2016 ein gutes Jahr für Daimler wird“, stellt Zetsche in Aussicht. „Dabei erwarten wir, dass das zweite Halbjahr – mit zunehmender Verfügbarkeit der neuen E-Klasse und attraktiveren Hedging-Kursen -, wie in den vergangenen Jahren deutlich besser laufen wird als das erste Halbjahr.“
„Vor 130 Jahren haben wir das Auto erfunden. Heute treiben wir seine Neuerfindung voran. Und dafür erfinden wir uns auch selbst neu“, umreißt Zetsche die Innovationsstärke des Unternehmens, um eine weiterhin nachhaltig erfolgreiche Entwicklung zu gewährleisten.
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