Daimler-Chef Ola Källenius tritt heute vor die Medien und verkündet auf der Jahrespressekonferenz der Daimler AG in der Carl Benz Arena in Stuttgart die Geschäftszahlen für 2019. Es wird kein leichter Gang für ihn sein, denn er ist der Überbringer schlechter Nachrichten für Investoren und Mitarbeiter. Der Konzernabsatz lag mit 3,34 (2018: 3,35) Mio. Pkw und Nutzfahrzeugen auf Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg um 3% auf 172,7 (2018: 167,4) Mrd. €. So weit. So gut. Der Daimler-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 aber ein Ergebnis vor Steuern von 4,3 Milliarden Euro. 2018 hatte der Gewinn noch 11,1 Mrd. € betragen.
Zu dem nicht zufriedenstellenden Ergebnis haben Mercedes-Benz Cars - hier sank der Gewinn um 53% auf 3.359 Milliarden Euro (2018: 7.216 Milliarden Euro) - und Mercedes-Benz Vans (minus 3.085 Milliarden Euro / 2018: plus 312 Millionen Euro)die größten Brocken beigetragen.
Bei Mercedes-Benz Cars wirkt eine Neueinschätzung der Risiken von laufenden behördlichen und gerichtlichen Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen sowie Aufwendungen für einen Rückruf von Takata-Airbags belastende. Dem Wachstum bei Absatz und Umsatz und der besseren Preisdurchsetzung standen anhaltend hohe Investitionen in neue Technologien und Produkte gegenüber.
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sowie der Mercedes-Benz AG:
„Während unsere Ergebnisse im Jahr 2019 die weiterhin starke Nachfrage nach unseren attraktiven Produkten widerspiegeln, können wir mit dem Gewinn nicht zufrieden sein. Vor allem erhebliche Sonderbelastungen beeinträchtigten unsere Finanzergebnisse im vergangenen Jahr. Die Zukunft unseres Unternehmens liegt in der CO2-neutralen Mobilität sowie in der konsequenten Digitalisierung. Damit schöpfen wir das volle Potenzial in unseren Produkten und unseren Prozessen aus. Um dies zu erreichen, haben wir unsere Investitionen in neue Technologien substanziell erhöht. Wir sind entschlossen, unsere technologische Führungsposition auszuspielen und gleichzeitig unsere Profitabilität deutlich zu verbessern. Dazu sind umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung des Cash Flow notwendig. Im Jahr 2019 haben wir diese festgelegt und mit der Umsetzung begonnen. Zur Stärkung unserer Finanzkraft als Grundlage für unsere Zukunftsstrategie werden wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen.“
Die Dividende sinkt dramatisch
Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 2,4 (2018: 7,2) Mrd. €. Dies führte zu einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 2,22 (2018: 6,78) €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 1. April 2020 eine Dividende von 0,90 (2018: 3,25) € pro Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungssumme beträgt damit 1,0 (2018: 3,5) Mrd. €.
Sparmaßnahmen
Als aktive Maßnahmen auf der Kostenseite ist beschlossen, Material-, Verwaltungskosten und Verringerung der Personalkosten bis Ende 2022 erheblich zu reduzieren. 1,4 Mrd. Euro lautet das Sparziel.
Der Rotstift regiert auch beim Mitarbeiterbonus
Daimler beteiligt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019 mit einem Bonus von bis zu 597 Euro und einer einmaligen Anerkennungsprämie von 500 Euro. Die Anerkennungsprämie, so teilt der Daimler mit, soll den besonderen Einsatz und die Leistung der Beschäftigten honorieren. Die Prämie gilt für die rund 130.000 anspruchsberechtigten Tarifmitarbeiter in Deutschland.
Auch bei diesem Mitarbeiter-Bonus setzte der Daimler erheblich den Rotstift an. Für das Geschäftsjahr 2018 betrug die Ergebnisbeteiligung für die anspruchsberechtigten Beschäftigten nämlich noch bis bis zu 4.965 €.
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