Nach der unfreiwilligen Rennpause am gestrigen Tag geht es heute wieder richtig zur Sache. Copiapo-Copiapo ist die berüchtigte Dünenschleife um das Bivak am Restday herum. Mit 419 Kilometern reiner stage muss man echte Marathonqualitäten beweisen, zumal der Veranstalter zwei gemeine Dünenfelder an den Schluss gelegt hat. In den vergangenen Jahren hat sich an diesem Tag oftmals bewiesen, dass der Sand Entscheidungen herbeiführen kann. Besonders im hinteren Feld ist dieser Tag gefürchtet. Dadurch, dass der Veranstalter die Trucks ins Gesamtfeld einreiht und sie nicht hinter den Autos hinterherstarten lässt, ergibt sich ein wahrlich gemischtes Feld. Das ist für die hinten startenden Autos insofern problematisch, als dass sie sich teilweise ganz neue Wege suchen müssen, da die guten Spuren von den tonnenschweren LKW bereits komplett ausgefahren wurden.
Die Furcht vor der Panne
Grundsätzlich gilt: ja nur kein technisches Problem bitte! Auf einer solchen Etappe mehr als auf jeder anderen. Warum? Weil es extrem schwer ist, nachts in den Dünen zu navigieren, zu fahren und überhaupt was zu sehen (und nach einem unfreiwilligen Stopp kann man davon ausgehen, dass man die Sterne vom Rennauto aus beobachten wird) und zweitens, weil die Renntrucks, die als schneller Service unterwegs sind, teilweise andere Spuren nehmen als die Autos und dann im entsprechenden Notfall glatt an ihrem eigenen Rennauto vorbei fahren. Da reicht eine Düne, die zwischen den beiden liegt, und mit Service in der Wüste war`s nix.
Im Bivak selbst ist Rasurtag. Die Sieben Tage- Bärte der Mechaniker werden gestutzt, Wäsche erledigt und alles was in den vergangenen Tagen wegen Zeitmangels liegengeblieben ist kann nun von Mechanikern und Begleitern erledigt werden. Da wir hier in Copiapo ja dreimal übernachten, macht sich auch der Veranstalter Mühe. Es gibt einen Kärcher Service für die Fahrzeuge, eine RedBull Lounge mitten im Wüstensand (mit Ventilatoren, die den Staub glatt wegpusten) und auch unser Mediazelt ist besser gegen die Sonneneinstrahlung geschützt als anderswo
Um fünf Uhr nachmittags werden die ersten Autos im Ziel erwartet und es wird wohl ein Buggytag werden. Robby Gordon und Al Attiyah liegen im Hummer ganz vorne. Hier zeigt sich, dass Robby in Amerika hauptsächlich solche Pisten befährt, wie sie heute geboten sind. Auch im Mini Lager könnte es eine kleine Vorentscheidung geben, zumindest eine psychologische, immerhin werden wir nach dieser Etappe den Herbstmeister küren. Die Hälfte der Strecke ist dann erledigt.
Gruss aus der Sonne
Ellen
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