Es ist ja nicht gerade so, als hätte man als Kraftfahrer auf den Bundesautobahnen immer und überall freie Fahrt. Baustellen und Tempolimits aus unterschiedlichen Gründen entlang der Strecken gebieten dem Gasfuß oft und reichlich Zurückhaltung. Freilich  gibt es auf den deutschen Autobahnen noch genügend Abschnitte, wo kein Verkehrsschild Mäßigung verlangt. Eine knappe Mehrheit der deutschen Autofahrer soll das übrigens nicht befürworten. Das ist jedenfalls ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR).

Knappe Mehrheit für generelles Tempolimit auf der Autobahn

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge seien 52 Prozent aller Autofahrerinnen und Autofahrer der Auffassung, dass es auf deutschen Bundesautobahnen ein generelles Tempolimit geben sollte. 47 Prozent wünschen das nicht. 1 Prozent hat zu diesem Thema keine eigene Meinung.  Übrigens gaben ebenfalls 52 Prozent aller Befragten an, dass sie glauben, ein generelles Tempolimit werde dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten senken zu können. Fakt ist: Zu schnelles Fahren bzw. das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit gehört zu den Hauptunfallursachen.

Frauen treten lieber auf die Bremse, Männer drücken lieber aufs Tempo

Männer und Frauen sind in der Frage eines generellen Tempolimits recht unterschiedlicher Auffassung. Befürworten 67 Prozent aller weiblichen Fahrer ein Tempolimit, sind bei den Männern im Fahrerlager lediglich 38 Prozent für eine allgemeine Einführung der verpflichtenden Geschwindigkeitsbremse.  Im Übrigen tendieren ältere Autofahrer dazu, ein Tempolimit gut zu finden. 67 Prozent der Befragten ab 55 Jahren  sagen „ja“ zur Speed-Obergrenze. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen bekennen sich nur 38 Prozent dafür, 61 Prozent lehnen das generelle Tempolimit ab. Die Befürworter des Tempolimits sind übrigens nicht mehrheitlich der Meinung, für alle die Schleichfahrt anzuordnen. 59 Prozent dieser Gruppe votieren für eine allgemeinverbindliche Einführung von Tempo 130 km/h als erlaubte Obergrenze auf deutschen Autobahnen. Zur Erinnerung: Seit 1978 existiert auf deutschen Autobahnen die empfohlene aber nicht rechtsverbindliche Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Ganz unverbindlich ist dieser Wert allerdings nicht. Unter Umständen kann bei einem Unfall die  Überschreitung der Richtgeschwindigkeit als Teilschuld gewertet werden.

Autor: Mathias Ebeling