Ob das Werbung für den Motorsport war? Zumindest wohl in Korea nicht: aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse wurde das Rennen hinter dem Safety.-Car gestartet, unterbrochen und erneut mit Safety-Car gestartet. Als dann nach 18 Runden das Rennen freigegeben war, machten zahlreiche Unfälle den erneuten Einsatz von Bernd Mayländer in seinem SLS AMG Safety Car erforderlich. Offensichtlich bekam dieser Stop-and-Go-Betrieb dem Renault-Motor des Red-Bull-Renners von Sebastian Vetel überhaupt nicht. Der Treibsatz verglühte in Runde 45.
Der große Gewinner der Formel 1 Regenschlacht hieß Fernando Alonso: Er sicherte sich den ersten Sieg beim ersten Grand Prix von Südkorea in Yeongam. Und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Auf Platz zwei und drei kamen Lewis Hamilton und Felipe Massa. Ferrari macht durch das "Doppeltreppchen" gleich 40 Punkte auf den großen Verlierer von Korea, Red Bull Racing, gut
Für Vettel ist die Weltmeisterschaft wohl gegessen!
Das war schon bitter: den sicher scheinenden Sieg vor Augen platzt Sebastian Vettel der Renault-Motor. War's das? Ist die WM für den Formel 1-Pilot aus Heppenheim gegessen? Über Funk hatte er noch kurz zuvor den Rennabbruch gefordert, weil er aufgrund der Wetter- und Lichtverhältnisse keine korrekten Bremspunkte merhr setztn konnte. Und weil ihm der Abbruch in diesem Moment auch die volle Punktzahl gebracht hätte. Hatte Vettel zu diesem Zeitpunkt vielleicht schont geahnt, dass sein Motor kollabieren würde? Die andere - darunter lewis hamilton - meldeten über Bordfunk "keine Probleme" und das Rennen lief weiter.
Mark Webber war schon seit Runde 19 out. Dem über die Piste kreiselnden Red Bull Boliden konnte Nico Rosberg nicht mehr ausweichen. Beide Autos hinüber!
In der Folgezeit konnten die staunenden Koreaner reichlich Balletteinlagen der Formel 1-Piloten beobachten. Diverse Fahrer rutschen von der Piste, insgesamt fielen 9 Fahrzeuge aus.
Michael Schumacher fuhr ein ebenso kluges wie routiniertes Rennen und fand sich am Ende der 55 Runden auf Platz 4 wieder. Titelverteidiger Jenson Button wurde lediglich 12 und kann seine WM-Träume in den überlasteten Drainagen von Korea endgültig begraben.
Die Stimmen des Mercedes-GP-Team nach dem Chaos-Rennen:
MICHAEL SCHUMACHER
Ich bin mit dem heutigen Rennen recht zufrieden. Ich möchte mich bei meinem Team, das mich heute Nachmittag perfekt geführt hat, bedanken. Ich bin sicher, dass die Zuschauer bei diesem ersten Korea Grand Prix äußerst gut unterhalten wurden. Ich glaube die FIA traf eine sehr gute Entscheidung als sie das Rennen hinter dem Safety Car starten ließ, da ein normaler Start absolut nicht möglich gewesen wäre. Es ist sehr schade, dass Nico durch eine unverschuldete Kollision aus dem Rennen geworfen wurde, sonst wäre es ein ausgezeichnetes Wochenende für unser Team geworden."
NICO ROSBERG
Mit dem Auto, das wir zurzeit haben, lief unser Wochenende nahezu perfekt bis zu der Kollision. Der fünfte Platz im Qualifying gestern war gut und das Auto lief das ganze Wochenende über sehr gut. Das Team machte hier einen super Job und dank unserer Geschwindigkeit auf der Geraden überholte ich bereits früh Lewis Hamilton. Deshalb war es sehr schade, dass mein Rennen vorzeitig beendet wurde. Es war schwer einzuschätzen, in welche Richtung sich Mark Webbers Auto nach seinem Ausrutscher bewegen würde und ich fuhr nach links, aber er drehte sich immer weiter und ich konnte ihm nicht ausweichen. Schade - heute hätten wir ein sehr gutes Ergebnis holen können.
NORBERT HAUG
Ein gutes Rennen heute von Michael, der als best of the rest hinter den Titelkandidaten Vierter wurde, nachdem er mit einem tollen Manöver Jenson Button überholt hatte. Für Nico ist es sehr schade, er hätte heute sicherlich aufs Podium fahren können. Als er in Mark Webbers Unfall verwickelt wurde, lag er bereits vor Lewis und der wurde am Ende Zweiter. Unser Team lieferte in tückischen Bedingungen gute Arbeit ab und machte keine Fehler - was heute enorm schwierig war.
Ergebnis GP Südkorea (ROK), 17. Lauf, FIA Formel 1-Weltmeisterschaft,
22.10.-24.10.2010:
1. Fernando Alonso, Ferrari, 2:48.20,810 Std.
2. Lewis Hamilton, McLaren, + 14,999 Sek.
3. Felipe Massa, Ferrari, + 30,868 Sek.
4. Michael Schumacher, Mercedes, + 39,688 Sek.
5. Robert Kubica, Renault, + 47,734 Sek.
6. Vitantonio Liuzzi, Force India, + 53,571 Sek.
7. Rubens Barrichello, Williams, + 1.09,257 Min.
8. Kamui Kobayashi, Sauber, + 1.17,889 Min.,
9. Nick Heidfeld, Sauber, + 1.20,107 Min.
10. Nico Hülkenberg, Williams, + 1.20,851 Min.
Stand Fahrer-Weltmeisterschaft:
1. F. Alonso, 231 Punkte
2. M. Webber, 220
3. L. Hamilton, 210
4. S. Vettel, 206
5. J. Button, 189
6. F. Massa, 143
7. R. Kubica, 124
8. N. Rosberg, 122
9. M.Schumacher, 66
10. A. Sutil und R. Barrichello, je 47.
Stand Konstrukteurs-Weltmeisterschaft:
1. Red Bull, 426 Punkte; 2. McLaren, 399; 3. Ferrari, 374; 4. Mercedes, 188; 5. Renault, 143; 6. Force India, 68; 7. Williams, 65; 8. Sauber, 43; 9. Scuderia Toro Rosso, 11.
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