Erst hatte sich ein Hacker Zugang zur offiziellen Website von Jenson Button verschafft, und dort verkündet, dass Button bei einem Auto-Unfall schwer verletzt worden sein, dann hatte der Brite aber bei seinem 200. Grand-Prix deutlich gemacht, dass er top fit ist. Button konnte nach teilweise hochspannendem Rennverlauf das Formel 1-Rennen auf dem Hungaroring gewinnen und seinen zweiten Saisonsieg einfahren. Vettel wurde Zweiter, Alsonso Dritter.
Spannende Überholmanöver gab es bei diesem Rennen satt. Vor allem in der Startphase, wo die Teams auf Regenreifen starten und die reguläre Ideallinie nicht imer die ideale Line war. Die Zuschauer sahen spektakuläre Kurvenkämpfe und in Runde fünf quetschte sich Hamilton am schlingernden Vettel vorbei und zog erst einmal davon.
Die Silberpfeile nach dem Start in der Spitzengruppe
Die rutschigen Straßenverhältnisse schienen für die Silberpfeile durchaus von Vorteil zu sein. Nico Rosberg und Michael Schumacher starteten prächtig und fanden sich auf den Plätzen vier und fünf wieder. Aber die Freude währt nicht lange, denn von hinten rückte erst Ferrari-Pilot Alonso den Mercedes GP-Piloten auf den Pelz, dann aber auch Mark Webber.
In Runde 25 mußte Ex-Mercedes-Reservefahrer Nick Heidtfeld seinen Boliden direkt hinter der Boxenausfahrt abstellen, weil nach einer Explosion Flammen aus dem Heck schlugen.
Damit nicht genug: in Runde 28 mußte Michael Schumacher nach einer Kollision mit Massa seinen Mercedes GP-Rennwagen abstellen. Die Gänge ließen sich danach nicht mehr einlegen. Massa hatte vorher schon einmal nach einer spektakulären Pirouette im Grün gestanden. Hamilton hatte derweil Vettel kassiert und machte richtig Dampf. So nach und nach wechselten die Teams auf weiche Slicks.
Reifenpoker auf dem Hungaroring!
Doch der Regen meldete sich zurück und mit ihm wurde es wieder richtig spannend: In Runde 46 drehte sich Hamilton und verlor dadurch seine Führung. Jenson Button der auf einen fehler seines Teamkameraden gelauert hatte, schoß vorbei. Nun entbrannte ein Kampf um die Spitze, bei der die Zuschauer und vielleicht auch das Team-Management den Atem anhielt. zog an seinem Teamkameraden vorbei. Hamilton wechselte in Runde 53 auf Intermediates, aber der Regen ließ nach. Und so entschloss er sich zu einem erneuten Reifenstopp. Dies und eine Durchfahrtsstrafe wegen gefährlicher Fahrweise nahm ihm die letzte Siegchance. Rosberg war in der Zwischenzeit schon auf Platz 10 - noch hinter Paul di Resta im Force India-Mercedes und Sebastien Buemi im STR-Ferrari - durchgereicht worden und kämpfte sich bis zum Ende des Rennens um eine Position auf Platz neun vor. Immerhin zwei Punkte fürt Mercedes GP. Ganz anders die Situation beim Mercedes-Kunden McLaren, die in Ungarn insgesamt 37 Punkte einfahren konnten.
Sind Schumi und Rosberg schnell genug?
Die Formel 1 geht nun in die Sommerpause. Aber die garagen bleiben geschlssen, die teams dürfen nicht an den Autos arbeiten. Alle sollen sich erholen. Auich die Fahrer. Aber auch hier keimt - was in der Formel 1 nichts Ungewöhnliches ist . leichte Unruhe auf. In den Foren und Blogs diskutieren die Formel 1-fans, ob Mercedes GP die richtigen Fahrer an Bord hat. So mancher heimliche Teamchef meint von der Couch erkennen zu können, dass Rosberg und Schumacher vielleicht nicht alles aus den Silberpfeilen rausholen. Denn an der Power der Motoren kann es ja schließlich nicht liegen. So mancher macht es sich da vielleicht ein bisschen zu einfach, oder?
Die O-Töne aus dem Mercedes GP-Team
NICO ROSBERG
"Ich hatte erneut einen guten Start und machte drei Positionen gut - das war ermutigend. Zur Rennmitte hatte ich leider auf immer feuchter werdender Strecke mit
den Prime-Reifen keinen Grip mehr - also entschieden wir uns, auf Intermediates zu wechseln. Leider war der Regenschauer nicht sehr stark und wir mussten auf Slicks
zurückwechseln. Das kostete mich einige Positionen. Ich gab alles, um Sebastien Buemi und Paul Di Resta einzuholen und schloss die Lücke auf sie, aber es war nicht möglich, sie in den letzten Kurven zu überholen. Somit fuhr ich zwei Punkte ein, das sind immerhin mehr als im letzten Jahr. Jetzt freue ich mich auf die nächsten beiden Rennen nach der Sommerpause. Spa und Monza sind Hochgeschwindigkeitsstrecken, auf denen unser Mercedes-Benz Motor ein Vorteil sein sollte."
MICHAEL SCHUMACHER
"Ein unglückliches Rennende durch ein Getriebeproblem. Soweit wir wissen, hatte dies nichts mit meinem Dreher im Zweikampf mit Felipe Massa zu tun - dieser resultierte vor allem daraus, dass ich eine Berührung verhindern wollte. Zu Rennbeginn setzten wir mit einem niedrigen Reifendruck ein bisschen auf Risiko, da wir erwarteten, dass die Strecke recht schnell abtrocknen würde, aber damit war es beim Fahren sehr rutschig. Ich wechselte eine Runde zu spät auf Trockenreifen, allerdings können wir eben nur ein Auto gleichzeitig abfertigen. Danach verlief das Rennen normal. Ich denke nicht, dass mir ohne den Ausfall ein sehr großer Sprung nach vorne hätte gelingen können."
ROSS BRAWN
"Das Rennen begann mit guten Starts beider Fahrer und es sah zunächst sehr vielversprechend aus, besonders weil wir zum richtigen Zeitpunkt auf die Prime-Reifen wechselten. Wir hatten eine Zweistoppstrategie vorgesehen - aber wir erwarteten, dass der Schauer stärker ausfallen würde, was dann nicht eintraf. Das war eine Fehleinschätzung und beeinträchtigte Nicos Rennen, der danach das Beste daraus machen musste. Michael hatte leider ein Getriebeproblem, das zu seinem vorzeitigen Ausfall führte. Wir erlebten kein besonders gutes Wochenende, konnten aber einige wichtige Lektionen lernen, die uns helfen werden, wenn wir ein besseres Auto haben."
NORBERT HAUG
"Es hat sich letztlich nicht ausgezahlt, dass wir bei Nico auf Intermediates wechselten, als wir mehr Regen erwartet hatten. Statt Neunter wäre er sonst Siebter geworden. Nach insgesamt vier Stopps fehlten ihm dann eineinhalb Sekunden auf Rang sieben. Nico zeigte auf den Soft- und Supersoftreifen der letzten Stints einen ordentlichen Speed - und darauf will unser Team nach der Sommerpause aufbauen. An Michaels Auto gab es ein Problem mit dem Getriebe, das wir noch untersuchen müssen.
Glückwunsch an Jenson Button und McLaren-Mercedes zum Sieg in diesem dramatischen Rennen - eine großartige Leistung und der 77. Mercedes-Benz Sieg in 253 Grand Prix
seit unserem ersten Sieg 1997 in unserer neuen Ära.
Jetzt steht für alle Teams die verdiente Sommerpause an. Danach freuen wir uns auf den Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps, wo Michael sein 20-jähriges Jubiläum in der Formel 1 begehen wird."
Ergebnis 11. Lauf, Der Große Preis von Ungarn auf dem Hungaroring,FIA Formel-1-Weltmeisterschaft, 29.7-31.7.2011
1 Jenson Button McLaren-Mercedes 25
2 Sebastian Vettel RBR-Renault +3.5 s 18
3 Fernando Alonso Ferrari +19.8 s 15
4 Lewis Hamilton McLaren-Mercedes +48.3 s 12
5 Mark Webber RBR-Renault +49.7 s 10
6 Felipe Massa Ferrari +83.1 s 8
7 Paul di Resta Force India-Mercedes +1 Lap 6
8 Sebastien Buemi STR-Ferrari +1 Lap 4
9 Nico Rosberg Mercedes +1 Lap 2
10 Jaime Alguersuari STR-Ferrari +1 Lap 1
Stand Fahrer-Weltmeisterschaft:
1 Sebastian Vettel RBR-Renault 234
2 Mark Webber RBR-Renault 149
3 Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 146
4 Fernando Alonso Ferrari 145
5 Jenson Button McLaren-Mercedes 134
6 Felipe Massa Ferrari 70
7 Nico Rosberg Mercedes 48
8 Nick Heidfeld Renault 34
9 Vitaly Petrov Renault 32
10 Michael Schumacher Mercedes 32
11 Kamui Kobayashi Sauber-Ferrari 27
12 Adrian Sutil Force India-Mercedes 18
13 Sebastien Buemi STR-Ferrari 12
14 Jaime Alguersuari STR-Ferrari 10
15 Sergio Perez Sauber-Ferrari 8
16 Paul di Resta Force India-Mercedes 8
17 Rubens Barrichello Williams-Cosworth 4
Stand Konstrukteurs-Weltmeisterschaft:
1 RBR-Renault 383
2 McLaren-Mercedes 280
3 Ferrari 215
4 Mercedes 80
5 Renault 66
6 Sauber-Ferrari 35
7 Force India-Mercedes 26
8 STR-Ferrari 22
9 Williams-Cosworth 4
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