Kältemittelstreit: ADAC fordert sichere Klimaanlagen

ADAC: Das Kältemittels R1234yf ist brennbar und könnte sich bei einem Unfall in giftige, für Verkehrsteilnehmer hochgefährliche Säuren verwandeln.

Kältemittelstreit: ADAC fordert sichere Klimaanlagen: ADAC: Das Kältemittels R1234yf ist brennbar und könnte sich bei einem Unfall in giftige, für Verkehrsteilnehmer hochgefährliche Säuren verwandeln.
Erstellt am 9. August 2013

Der ADAC hat sich nun auch in die Diskussion um das umstrittene Kältemittel R1234yf eingeschaltet. In der heutigen Erklärung fordert der Automobilclub sichere Klimaanlagen und auch einen Verzicht auf das Kältemittel R1234yf. Der ADAC stützt sich dabei auf das aktuellste Prüfergebnis des KBA (Mercedes-Fans.de berichtete) und bestätigt somit auch die Haltung der Daimler AG, die das besagte Kältmittel aufgrund des höheren Risikos bislang ablehnt.



Die aktuelle Erklärung des ADAC in Wortlaut:



Umstrittenes Kältemittel R1234yf: Und es brennt doch



Kraftfahrt-Bundesamt bestätigt Gefahren: ADAC fordert sichere Klimaanlagen



Seit geraumer Zeit schwelt auf europäischer Ebene eine Auseinandersetzung zwischen Fahrzeugherstellern, Politik und Verbraucherschützern über mögliche Gefahren des neuen Kältemittels R1234yf. Diese chemische Substanz, die in Auto-Klimaanlagen zum Einsatz kommt, ist brennbar und könnte sich bei einem Unfall in giftige, für Verkehrsteilnehmer hochgefährliche Säuren verwandeln. Jetzt hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) das vorläufige Ergebnis einer Sicherheitsüberprüfung veröffentlicht: Laut der vom TÜV Rheinland im Auftrag des KBA erstellten Risikobewertung kann – je nach Fahrzeugkonstruktion – eine erhöhte Brandgefahr durch nach einem Unfall ausströmendes Kältemittel bestehen.



Der ADAC fordert alle Fahrzeughersteller auf, durch eine sachgerechte Konstruktion des Kältesystems die Gefahren des Kältemittels R1234yf bei einem Unfall zu neutralisieren oder am besten gleich auf ein ungefährliches Kältemittel wie CO2 zu setzen. Tests des Automobilclubs haben gezeigt, dass Kohlendioxid als umweltfreundliche und sichere Alternative bestens geeignet ist. Klimaanlagen mit CO2 als Kältemittel wurden bis zum Jahre 2008 von deutschen Zulieferfirmen bereits fast bis zur Serientauglichkeit entwickelt.

Für alle Fahrzeuge, die bislang mit dem Kältemittel R1234yf ausgeliefert wurden und für die kein dezidierter Sicherheitsnachweis vorliegt, erwartet der ADAC angemessene Reaktionen und Maßnahmen der Hersteller.

Mehr Infos und Hintergründe zum Kältemittelstreit und das umstrittene Kältemittel R1234yf lesen Sie......

....hier: Kältemittelstreit!

3 Kommentare

  • Pano

    Pano

    Den Trick mt der "Modellpflege" hat Daimler bei der neuen S-Klasse angewendet. Die basiert tatsächlich auf der Vorgängerbaureihe. Der SL übrigens auch. Für die Kompaktmodelle gabs im Juni vom KBA eine erweiterte Typgenehmigung mit derselben Argumentation. Funny, da MFA (oder im Falle von VW MQB) als das Grellste seit Erfindung des Fließbands im Automobilbau angepriesen wurde... Die anderen halten die Füße still, weil sie in jedem Fall davon profitieren. Sie können abwarten was am Ende rauskommt ohne in der sich ausweitenden Debatte genannt zu werden. Gut fürs Image und evtl verkauft man auch das ein oder andere Auto mehr. Und, ganz wichtig, man gerät nicht ins Visier der EU. Hinterher ist es einfach zu sagen, dass Daimler taktisch unklug gehandelt hat. Wenn man sich soweit aus dem Fenster lehnt muß man aber die Konsequenzen ertragen. Allerdings glaube ich, dass man in Stuttgart die politische Dimension des Themas unterschätzt hat. Grüsse Pano
  • LukasA250e

    LukasA250e

    Die haben sich schon aus der DEckung gewagt, sich nur ein wenig schlauer angestellt und - wie VW - ihr Fahrzeuge unter MODELLPFLEGE angepriesen. Denn dort kann das Kältemittel draußen bleiben, es muß nur in völlig neuen Modellen benutzt werden. Gruß Christoph
  • Pano

    Pano

    Also, wenn ich das richtig verstanden habe hat das KBA festgestellt, dass es ein mögliches Risiko mit dem neuen Kältemittel gibt. Aber nur wenn man über die gesetzlichen Testverfahren hinaus die Autos crasht. Richtig? Kein Wunder, dass Daimler UND Honeywell für sich in Anspruch nehmen Recht zu haben: http://www.automobilwoche.de/article/20130808/NACHRICHTEN/130809939/1276/kaltemittel-tests-daimler-und-honeywell-sehen-sich-gleichermaßen-bestatigt Im Endeffekt sind wir nur genauso schlau wie vorher. Auch das KBA weswegen es die Verantwortung umgehend an die EU weiterreicht. Wird Daimlers Bemühungen Rechtssicherheit zu erlangen und in Frankreich wieder verkaufen zu dürfen nicht gerade fördern. Und wann vagen sich eigentlich die anderen Hersteller aus der Deckung, die Rdingenskirchen auch für Teufelszeug halten? Grüsse Pano

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