Kostenreduzierung

Über 15.000 Stellen: Daimler will weiter Arbeitsplätze streichen

Kostenreduzierung: Über 15.000 Stellen: Daimler will weiter Arbeitsplätze streichen
Erstellt am 11. Juli 2020

Im Wandel der Transformation zu einem CO2-neutralen Unternehmen muss die Daimler AG wohl weitere Stellen streichen. Dabei stehen mehr Arbeitsplätze auf der Kippe, als zuerst befürchtet. Wie der Nachrichtensender ntv berichtet, dürfte "der Stellenabbau ungeahnte Dimensionen annehmen."

Daimler will seine eigene Kostenstruktur verbessern und effizienter werden. Die Corona-Krise hat die Lage beim Daimler nun nochmal verschärft. Das von Ola Källenius auferlegte Sparprogramm wird somit zum Super-Sparprogramm. Dabei will der Konzern im Personalbereich 1,4 Milliarden Euro einsparen. "1,4 Milliarden waren die Basis. Jetzt wird die Zahl definitiv größer", zitiert ntv Wilfried Porth, den Personalvorstand beim Daimler.

Als Grund für die Schlingerpartie der Stuttgarter sieht Porth drei Ursachen: Corona, die Elektromobilität und die wettbewerbsfähigen Kostenpositionierung. Das alles muss der Daimler nun unter einen Deckel bekommen.

Laut der "Zukunftssicherung 2030" soll es aber bis 2030 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Stattdessen setzt man auf natürliche Fluktuation, auf Altersteilzeitregelungen und Abfindungsangebote. Dennoch kann aufgrund der sich stark geänderten Rahmenbedingungen die "Zukunftssicherung 2030" noch angepasst werden. "Bei veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beschreibt sie aber auch den Weg, der am Ende zu betriebsbedingten Kündigungen führen kann, ohne dass es einer Kündigung der Vereinbarung bedarf", wird Porth von ntv zitiert. Und weiter heißt es: "Aber die Bereitschaft des Betriebsrates, hier wirklich signifikante Maßnahmen zuzugestehen, ist leider nicht besonders ausgeprägt. Wir haben tarifliche Vereinbarungen wie Pausenregelungen, wir zahlen Spätschichtzulagen ab 14 Uhr - das sind alles historische Dinge, die mögen zum damaligen Zeitpunkt alle richtig gewesen sein. Aber sie passen nicht mehr in die heutige Zeit, und sie passen nicht mehr in die heutigen Kostenstrukturen". 

Fakt ist, der Daimler will sparen, den Rotstift ansetzen und er muss nun einen Weg finden, die Restrukturierung umzusetzen. Dabei steht der Konzern durchaus unter Zeitdruck, denn aufgrund der angesprochenen Restrukturierung der Autoindustrie, geht man beim Daimler fest davon aus, dass in Zukunft deutlich weniger Arbeitskräfte gebraucht werden als heute.

Quelle: ntv

 

2 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Ein paar Jahre noch und der Firmensitz ist in China. Aus dem ehemaligen Hochtechnologiekonzern ist eine Bude geworden, der den hirnrissigen Spinnereien durchgeknallter Politdarsteller hinterher hechelt. Das wird wieder übel enden.
  • Pano

    Pano

    Schön, daß nur einen Tag später der Daimler-Betriebsratsvorsitzende Michale Brecht auch glaubt sich an die Presse wenden zu müssen: https://www.automobilwoche.de/article/20200712/AGENTURMELDUNGEN/307129992/1339/daimler-betriebsratschef-brecht-wandel-muss-mit-belegschaft-gelingen. Wenn den Herren Porth und Brecht die Betriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung tatsächlich so wichtig ist, sollten sie mal besser ihre Egos hinten anstellen und nicht über die Presse kommunizieren sondern in die direkte Verhandlung gehen. Schließlich geht es hier um nichts weniger als um die Frage wieviele Mitarbeitende sich uU eine neue Beschäftigung suchen "dürfen". Das ist allemal wichtiger als dieses Rumgepose in der Öffentlichkeit! Grüße Pano

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