Kummer wegen Corona-Kaufprämie

Keine Kaufprämie für Verbrenner: Viele sind sauer wegen SPD-Blockade

Kummer wegen Corona-Kaufprämie: Keine Kaufprämie für Verbrenner: Viele sind sauer wegen SPD-Blockade
Erstellt am 9. Juni 2020

Das soll das beschlossene Konjunkturpaket u.a. leisten: Deutschlands Autoindustrie und Kfz-Gewerbe sollen mit „Wumms“ aus der Corona-Krise fahren. Aber es ist der Wille der SPD in den Verhandlungender Regierungskoalition zum Thema Neuwagenkaufprämie gewesen, nur eine erhöhte Prämie für elektrifizierte Antriebe und keinen Bonus für Verbrenner zu gewähren. Diverse Medien hatten kürzlich berichtet, dass diese Entscheidung der SPD-Spitze bei IG-Metall und auch Daimler-Betriebsratchef Michael Brecht auf völliges Unverständnis stößt. Stinksauer sei man darüber heißt es, weil die E-Kauf-Prämie weniger Konkunkturbeschleuniger als mehr Sterbehilfe für Werke und Arbeitsplätze sei. Alles andere als begeistert zeigt sich ebenfalls Bundeswirtschaftsminister Altmaier. Er hätte es wohl gerne anders gehabt. Angesichts des Widerstandes der SPD-Spitze hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier nun aber ein Ende des Autokaufprämien-Streits gefordert: "Eine endlose Debatte über dieses Thema bringt nichts. Sie würde nur neue Erwartungen wecken und zu Kaufzurückhaltung führen", sagte Altmaier im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Ein neuer Anlauf für die Prämie mache nur dann wieder Sinn, "wenn die SPD, die die Prämie jetzt verhindert hat, ihre Meinung ändert". Das sei aber nicht zu erwarten. Mit seinem Ärger über die Entscheidung der SPD-Spitze hielt der Minister nicht hinterm Berg. Moderne Verbrennungsmotoren werden noch viele Jahre gebraucht, sagte er. Darum müsse es gelingen, ältere und CO2-schädliche Verbrenner durch neue Benziner oder Diesel mit weniger CO2-Ausstoß zu ersetzen. Weil hocheffiziente Pkw mit Verbrennungsmotor von der vom Koalitionsausschuss beschlossenen "Innovationsprämie" ausgeschlossen seien, "werden ältere Verbrenner länger laufen und mehr CO2 produzieren", wird der Bundeswirtschaftsminister zitiert. Von der Prämie für Elektroautos hätten die Konzerne wenig, räumte Altmaier ein: "In der Tat sind viele Elektro- und Hybrid-Wagen schon verkauft oder ausgebucht." (Quelle: Osnabrücker Zeitung ots)

Autor: Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Die Kritik der IG-Metall, des Daimler-Betriebsrats und des Wirtschaftsministers (übrigens eine sehr interessante und eher selten anzutreffende Konstellation) ist absolut nachvollziehbar. Die ausbleibende Kaufprämie für moderne Verbrennungsmotoren als Hauptgrund für die Probleme der Branche darzustellen greift mE zu kurz. Weit vor der Pandemie haben die Verantwortlichen bei Daimler und anderen Sparpakete auf den Weg gebracht die eben auch Schließung von Werken und Abbau von Arbeitsplätzen beinhalten. Die jetzige Krise hat diese Entwicklung lediglich beschleunigt. Das sollten der Vorsitzende der IG-Metall, der Vorsitzende des Daimler-Betriebsrates und der Wirtschaftsminister bei aller berechtigten Kritik nicht aus den Augen verlieren. Und anderswo gibt es schließlich Kaufprämien für Verbrenner. In Frankreich ist das so, Italien und GB prüfen dies ebenfalls. Märkte in denen die deutschen Hersteller ja auch sehr präsent sind. Grüße Pano

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