„Gas is the past.“ Diesen Satz vernimmt man aus den Zentralen der deutschen Autobauer immer öfter und immer lauter. Dass der Verbrenner keine großartige Zukunft mehr haben soll, ist auch beim Erfinder des Automobils beschlossene Sache. Mit einer großen Elektrooffensive will der Daimler nachhaltig werden und den Premiumbereich der Weltmärkte erobern. Der EQC ist der Vorbote einer neuen, hochspannenden Sternenflotte. Doch hausintern ist beim Daimler das Vertrauen in die Qualitäten des ersten vollelektrische SUV offenbar nicht so groß, denn die Stuttgarter kneifen offenbar beim Auswärtsspiel in den USA und lassen den EQC gegen Tesla vorerst doch nicht antreten. So berichten es jetzt US-Medien.
Mercedes-Benz verschiebt das US-Debüt des EQC, seines ersten Elektrofahrzeugs, um ein ganzes Jahr und wird, wie MBUSA in einer Mitteilung kürzlich kundtat, erst im Jahr 2021 mit dem Verkauf des vollelektrischen SUV beginnen. Die offizielle Begründung zu dieser Verschiebung des EQC-Marktstartes in den USA lautet: Man habe die strategische Entscheidung getroffen, der in Europa wachsende Nachfrage nach dem EQC den Vorrang zu geben.
Tesla genießt in den USA Kultstatus
Mag sein, dass die Nachfrage nach dem EQC in Europa hoch ist. Das US-Nachrichtenmagazin indes nennt noch einen anderen Grund, warum der EQC nicht 2020, sondern erst 2021 in den USA eingeführt werden soll: Der Daimler kneift und fürchtet ein Debakel auf dem US-Markt im Konkurrenzkampf mit dem Platzhirsch Tesla. Tatsächlich ist der Erfinder des Automobils gewarnt: Die ersten Elektrofahrzeuge, die Jaguar und Audi in diesem Jahr auf dem US-Markt eingeführt haben, haben lediglich Ladenhüterstatus erreicht. Flop statt top: Jaguar hat in diesem Jahr bis November nur 2.418 I-Pace SUVs in den USA verkauft. Audi vermochte von seinem e-tron SUV lediglich 4.623 e-tron Crossover in den USA abzusetzen.
Fakt ist: Stromer-Newcomer haben es auf dem Heimatmarkt von Tesla schwer. Tesla hat es geschafft, sich als Pionier der Elektromobilität im Premiumbereich einen Kultstatus in Nordamerika zu erarbeiten. Die deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes-Benz müssen auf dem US-Markt mit ihren E-Autos aber nicht nur gegen das gute Image von Tesla ankämpfen. US-Kunden haben laut Bloomberg auch Vorbehalte gegen die Elektromobilität der deutschen Fahrzeugbauer: Sie bemängeln, dass für zu hohe Verkaufspreise Autos mit zu niedriger Reichweite und zu langen Ladezeiten angeboten würden. (Newsquelle; Bloomberg)
Autor: Mathias Ebeling
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