Mercedes-Verkaufszahlen: EQC soll ein Ladenhüter sein

Medienbericht: Mercedes-Führungskräfte nennen EQC "Rohrkrepierer"

Mercedes-Verkaufszahlen: EQC soll ein Ladenhüter sein: Medienbericht: Mercedes-Führungskräfte nennen EQC "Rohrkrepierer"
Erstellt am 26. Mai 2020

„Electric first", lautet die Losung getreu welcher Mercedes-Benz in eine neue automobile Zukunft vorausfahren will. Als erster einer neuen Zeit für nachhaltige Mobilität wurde das vollelektrische SUV Mercedes-Benz EQC als Wegbereiter und Botschafter für Premium-Sterne unter Strom ins Rollen gebracht. Doch ein Jahr nach Verkaufsstart ist mit mit Blick auf die Verkaufszahlen offenbar Ernüchterung angesagt. Mercedes-Benz teilt keine offiziellen Zahlen zum EQC-Verkauf mit. Aber es gibt andere Quellen. Der EQC ist ein Ladenhüter, urteilt das Handelsblatt, dem dazu aktuelle Verkaufszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes vorliegen. Demnach verkauften sich im Jahr 2019 nur 397 EQC-Einheiten in Deutschland. Und in den ersten vier Monaten des Jahres 2020 wurden lediglich 276 Stück an Kunden hierzulande übergeben. Topseller klingt anders.

Ist der EQC ein Total-Flop an der Verkaufsfront?

Electric first? Unter den Premium-E-Autos rangiert der Mercedes EQC in der Verkaufsstatistik leider unter ferner liefen. Der Audi e-tron dagegen fand von Mai 2019 bis April 2020 gut 4.500 Käufer. Noch besser lief es für das Modell 3 von Tesla, wo für denselben Zeitraum gut 8.700 Verkäufe verbucht sind. Intern sollen Daimler-Führungskräfte, so will das Handelsblatt erfahren haben, den EQC als „Rohrkrepierer“ und dessen Verkaufszahlen als „totales Desaster“ bezeichnen. Mercedes-Händler haben auf Nachfrage von Mercedes-Fans.de hinter vorgehaltener Hand von einer "Katastrophe" und "Null-Nachfrage" gesprochen. Die Enttäuschung und der Kummer sind groß, denn nicht nur in Deutschland soll der EQC ein Ladenhüter sein. Wie das Handelsblatt schreibt, hätten sich im vergangenen Jahr in ganz Europa nur etwa 1.400 Kunden für einen Mercedes-Benz EQC entschieden. Und in den USA? Da trat der Daimler bis jetzt nicht mit dem EQC an. Ursprünglich war der Markstart in Nordamerika zwar früher eingeplant, dann aber wurde er - vielleicht auch aus Sorge, von Tesla vorgeführt zu werden - in das Jahr 2021 verschoben.
Dass sich die Kunden von dem Mercedes EQC nicht elektrisieren lassen wollen, muss dem Daimler schwer zu denken geben. Ist das Auto das falsche? Liegt' s am Design oder der Werbung? Läuft der Verkauf schleppend wegen Ladezeiten und Reichweite? Oder - und diese Frage rüttelt an der Substanz der neuen Electric-first-Ausrichtung des Sterns  - wird die neue Mercedes-Benz Elektrostrategie vom Kunden nicht angenommen. Beunruhigen müssen die sehr schlechten EQC-Verkaufszahlen alle Verantwortlichen beim Daimler. denn da kommen ja bald noch mehr vollelektrische Mercedes-Automobile auf den Markt. Um so mehr tut Ursachenforschung nach den Gründen, welche den EQC zum Ladenhüter stempeln, not - und zwar schonungslos ohne Tabus und ohne Scheuklappen. Und eines ist mal klar: Die Corona-Krise kann in diesem Fall nicht als Schuldiger herhalten. So einfach darf es sich der Daimler in dieser Sache nicht machen. (Newsquelle: Handelsblatt)

Autor: Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • TUschmusi

    TUschmusi

    Es fällt schon auf, das da, wo solche Premiumfahrzeuge ihr Debut haben - nämlich in den Firmenwagenlisten - der EQC mit Abstand die teuerste Leasingrate hat. Audi, BMW und selbst Tesla oder Jaguar sind hier für den Geschäftsfahrer oft deutlich günstiger zu haben. Und dann ist da auch alles bei EQC nicht Fisch nicht Fleich. Klar, der etron verbraucht mehr, kann aber auch mit höchster Leistung geladen werden. Klar, der Jaguar hat real eine geringere Reichweite - spielt mit Beschleunigung und Fahrverhalten aber die Sportkarte voll aus. Wofür steht also der EQC? In allem "nicht schlecht"? Das reicht bei einer ganz neuen Fahrzeugkategorie und als Kampfansage zu Tesla nun mal nicht aus.

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