Mercedes-Benz setzt sein Glück auf China - hat aber im Reich der Mitte derzeit viel Pech an den Hacken pappen. Genau genommen ist es ein Desaster, was sich auf dem Gebiet der elektrischen Mercedes-Modelle in China abspielt. Die E-Auto-Verkäufe von Pkw mit Stern sind im Oktober 2024 nicht einfach nur erodiert, sondern gleich implodiert: Sie betragen bei einigen Modellen wie dem EQE genaugenommen 0 - null, nada, nix, niente. Dabei wird dieses Modell mit Rabatten bis über 40 % den chinesischen Neuwagenkunden angeboten. Die Elektro-Strategie, mit welcher der Stern in eine glorreiche Zukunft aufbrechen wollte, ist in China krachend gescheitert.
Dass Mercedes-Benz BEV im Reich der Mitte zu Ladenhütern verkommen, kann nicht daran liegen, dass die chinesischen Kunden um vollelektrische Fahrzeuge derzeit einen großen Bogen machen würden. Das Gegenteil ist der Fall: Vollelektrische Pkw sind in China sehr gefragt. Die Verkäufe von New Energy Vehicles verzeichneten in China im Monat Oktober - nicht zuletzt dank staatlicher Förderung von Neuwagenkäufen - ein starkes Wachstum. Der Absatz von NEVs in China stieg im zehnten Monat des Jahres auf rund 1,4 Millionen Einheiten - was einem Plus im Vergleich zum Vorjahr von 58 Prozent entspricht.
Mercedes-Benz kann von dem Elektro-Auto-Boom in China nicht profitieren
Laut der China-Verkaufsstatistiken sind die Absätze einige BEV-Modelle von Mercedes-Benz im Reich der Mitte regelrecht abgestürzt. Demnach hat es für die EQE Limousine im Monat Oktober 2024 nicht einen einzigen Käufer gegeben. Der Absatz beträgt 0. Kaum besser sieht es für das EQE SUV aus, welche wie die Limousine in China zu mega-Rabatten angeboten wird. Ab umgerechnet 47.000 Euro ist das EQE SUV für chinesische Kunden zu haben (zum Vergleich: In Deutschland beträgt der Einstiegspreis 83.478 Euro). Trotzdem stehen in der Oktober-2024-Absatz-Statistik für dieses Modell lediglich 291 Verkäufe. Bei Markteinführung im Juni 2023 ließen sich im Reich der Mitte noch 1.533 Einheiten absetzen. Nicht viel besser lief es im Oktober für die kompakten Mercedes-BEV. Der EQA verkaufte sich im Oktober lediglich 94 Mal. Der EQB fand in China 191 Käufer. Kaum zu glauben aber wahr - im Vergleich zu den noch schwächeren Septemberverkaufszahlen, konnten die Absätze von EQA und EQB sogar zulegen - aber eben auf super niedrigem Niveau.
Trotz alledem: Das Zukunftsprogramm von Mercedes-Benz heißt China
Gewinn bricht ein. Absatz bricht ein. Marge sinkt in den Keller: Wie kann Mercedes-Benz aus der Misere und der Absatzkrise kommen? Die Antwort, die Mercedes-CEO Ola Källenius darauf hat, klingt derzeit eindimensional. Der Mercedes-Chef setzt seine Hoffnung für die Wende zum Besseren auf das China-Geschäft. „Wir müssen in China erfolgreich sein, um in der Welt noch erfolgreicher zu sein“, sagte Källenius im Interview mit Xinhua, der größten und einflussreichste Medienorganisation in China. Er zeigte sich zuversichtlich, dass China als größter Automarkt der Welt großes Potenzial und auch langfristiges Wachstumspotenzial für die Marke Mercedes-Benz habe. Aus Sicht des Mercedes-Chefs sei es notwendig, „allen Entscheidungsträgern und Stakeholdern bei Mercedes-Benz bewusst zu machen, dass man in China erfolgreich sein muss, um in der Welt noch erfolgreicher zu sein.
Aber nicht nur der wirtschaftliche Erfolg des Sterns sei im Reich der Mitte verankert. Wenn Källenius China als einen wichtigen Partner für technologische Innovation, Elektrifizierung und Dekarbonisierung bezeichnet, dann wird wieder einmal klar, dass China für das schwäbische Unternehmen zur zweiten Heimat geworden ist.
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