Aus weniger wird mehr: Was wie die Quadratur des Kreises klingt, ist Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius im 1. Quartal 2022 gelungen: Der Absatz nach Stückzahlen von neuen Mercedes-Benz Pkw hat sich zwar verringert, der Umsatz und der Konzerngewinn aber sind gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich der Q1-Umsatz um 6 Prozent auf 34,858 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern kann um 11 Prozent zulegen und beträgt 5,229 Milliarden Euro. Wie ist dieses Wunder möglich? Der Stern verdient trotz Lieferkettenprobleme und Halbleitermangel im Pkw-Bereich vor allem an seinen hochpreisigen Modellen bestens - und das Chinageschäft bleibt stark. Zu stark vielleicht? 38 Prozent des Fahrzeugabsatzes entfällt im 1. Quartal auf das Reich der Mitte. Mit anderen Worten: die Abhängigkeit vom chinesischen Markt wird für Mercedes-Benz immer größer.
Marge statt Quantität
„In diesem anspruchsvollen Umfeld sind Widerstandsfähigkeit und Preisdurchsetzung besonders wichtig. Unser verstärkter Fokus auf begehrenswerte Top-End- und Elektrofahrzeuge in Kombination mit anhaltender Kostendisziplin hat es uns ermöglicht, trotz heftigen Gegenwinds ein starkes Ergebnis zu erzielen“, freut sich Harald Wilhelm, Finanzvorstand der Mercedes-Benz Group AG über das ausgezeichnete Ergebnis. Die Schlussfolgerungen, die sich daraus ableiten sind für Mercedes-Benz folgende: Das hochpreisige Luxussegment wird weiter ausgebaut.
Nicht unproblematisch: starkes China-Geschäft
Unterm Strich verzeichnet Mercedes-Benz Cars im 1. Quartal 2022 mit 487.008 verkauften Pkw einen Absatzrückgang von 10 Prozent. Der Umsatz bei den Pkw stieg dennoch um 8 Prozent. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die hochpreisigen Modelle von Mercedes-Benz sich weltweit - vor allem in China - sehr gut verkauften. Das Reich der Mitte war mit einem Absatz von 186.100 Fahrzeugen der mit Abstand größte Absatzmarkt von Mercedes-Benz Cars. Chinas Anteil am Absatz von Mercedes-Benz Cars beträgt 38 Prozent - die Abhängigkeit vom chinesischen Markt nimmt für den Stern deutlich zu.
Die Auslieferungen von Top-End-Fahrzeugen, zu denen Mercedes-Maybach, Mercedes-AMG, G-Klasse, S-Klasse, GLS und EQS gehören, stiegen im ersten Quartal des Jahres 2022 um 5 Prozent auf 78.000 Fahrzeuge. Das Ergebnis vor Steuern, also der Gewinn, den Mercedes-Benz Cars im 1. Quartal erzielte stiegen dank der erhöhten Nachfrage nach Mercedes-Topmodellen und einer robusten Preispolitik um 21 Prozent auf 4.243 Millionen Euro.
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