Viele Hersteller reden nicht gerne darüber, dass ein bestimmter Kundenkreis weniger für ihre Produkte zahlen muss als andere bzw. Ottonormalverbraucher - Rabattprogramme und günstigere Konditionen für wenige haben aber viele. Auch Mercedes-Benz besitzt ein solches Bonus-Gefüge - es heißt bei den Stuttgartern „Kundenkonditionsmatrix“. Je nach Berufsstand, Branche oder Promi-Status gibt es beim Preis dann ordentliche Abschläge bzw. Vergünstigungen. Doch damit soll jetzt beim Stern Schluss sein - zumindest für die G-Klasse und für VIPs - meldet Business Insider (Zahlschranke). Dem Magazin liegt ein internes Papier mit der aktuellen Kundenkonditionsmatrix von Mercedes-Benz vor. So „very important“ soll demnach kein G-Klasse-Kunde mehr sein können, dass ihm Mercedes-Benz den kultigen Offroader ein paar Euro günstiger lassen würde. Armer Arnold Schwarzenegger, der oben im Bild im Rahmen der Vorstellung der neuen G-Klasse auf der North American International Auto Show 2018 mit Dieter Zetsche, Ola Källenius und Britta Seeger (Mercedes-Vertriebschefin) noch gut lachen hat. „Hasta la vista, baby!", die Rabatte für den bekennenden G-Klasse-Enthusiasten sind jetzt terminiert. Der bekannteste Muskelmann der Welt wird es hoffentlich verkraften.

Die Sache mit dem Promi-Bonus: gutes Investment in gute Werbung?

Ob man sich mit den Bonusprogrammen für VIPs immer einen Gefallen tut, sei mal dahingestellt. Wem kommt hier nicht gleich die langjährige Praxis des VIP-Leasings von Mercedes-Benz in den Sinn. Bei diesem Programm ging Mercedes-Benz proaktiv auf sogenannte nationale Meinungsbildner (Influencer, Musiker, Schauspieler und Sportler) zu und bot ihnen aktuelle Mercedes-Modelle zur Miete zu traumhaften Sonderkonditionen an. Einen gewissen Bekanntheitsgrad bzw. viele Follower musste man freilich schon besitzen, sonst blieb der Anruf aus Stuttgart aus. Wer in den Genuss des VIP-Leasings gekommen ist, zahlt für die Dauer der Fahrzeugmiete (Verträge haben eine Laufzeit zwischen sechs und zwölf Monate) monatlich ein Prozent des Bruttolistenpreises. Das klingt aufs erste Hören noch nicht so sexy, dass man als Normal-Kunde extrem neidisch werden müsste. Aber: Für Kfz-Steuer, Inspektionskosten, Kfz-Versicherung, Zulassung sowie andere Leistungen musste der VIP-Leasing-Kunde nicht aufkommen. Und auch eine Beschränkung der Laufleistung habe es beim VIP-Leasing wohl nicht gegeben, ist in etlichen Medien, die sich kritisch mit diesem Angebot auseinandergesetzt haben, zu lesen. Mal überlegen: Alle 6 Monate einen nagelneuen Benz für monatlich 1 Prozent des Listenpreises und sonst für nix! Nur geschenkt wäre billiger! Kein Wunder, dass diese Praxis, als sie massenhaft offenbar wurde, viele wuschig machte. (Bilder: Mercedes-Fans.de (1), Daimler (1))