Der Markt für Neuwagen konnte 2015 um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen - offensichtlich sind die Deutschen in Kauflaune. Immer häufiger werden die Preise für die Fahrzeuge online verglichen, wodurch sich beim Wunsch-Pkw einiges sparen lässt. Mit der Online-Offensive möchten die Hersteller den Umsatz auch in diesem Jahr kräftig ankurbeln. Günstiger ist der Kauf über Neuwagenportale: Beim bundesweiten Online-Vergleich lässt sich die beste Offerte finden.

Autohändler beanspruchen Neuwagenmarkt für sich

Egal ob Versicherungsverträge oder Smartphones - vieles lässt sich online einfach vergleichen und bestellen. Bei Verträgen entfällt dabei die Provision für den Vertrieb, weshalb hier meist besonders hohe Ersparnisse möglich sind. Die Autohersteller machten hier lange nicht mit: Zwar ist es seit Jahren möglich, einen Wagen auf der Hersteller-Website mit Farben, Motorisierungen und Ausstattungen zu konfigurieren; für die eigentliche Bestellung musste allerdings der Händler aufgesucht werden.

Autohersteller hadern mit digitalem Vertrieb

Das soll sich nun ändern: Einen ersten Schritt machte BMW mit dem Elektroauto i3, eine Ausweitung dieses Vertriebskanals soll aber nicht erfolgen. Die Vertragshändler protestierten lautstark gegen diese Überlegung, weil sie um ihren Umsatz fürchten. Bei Mercedes fand man eine andere Lösung. Die Händler erhalten auch für online verkaufte Fahrzeuge eine Pauschale, weil sie schließlich auch Beratung und Probefahrten anbieten. Gänzlich ausgereift ist dieses Konzept derzeit allerdings nicht; die Stuttgarter erproben den Online-Verkauf nach eigenen Angaben derzeit noch.

Autos online konfigurieren - und beim günstigsten Händler kaufen

Um günstig zum neuen Mercedes zu kommen, gibt es allerdings auch andere Wege: Online-Portale wie Autohaus24 oder auch mobile.de vergleichen die Angebote von verschiedenen Händlern. Dabei wird der Wagen nach Kundenwunsch konfiguriert, danach kann der Rabatt ermittelt werden. Möglich wird diese Ersparnis, weil die Händler um hier miteinander konkurrieren - und lieber auf einen Teil ihrer Marge verzichten, anstatt kein Fahrzeug zu verkaufen. Ein kürzlich vom "Deutschen Institut für Service-Qualität" ermittelte bei gängigen Fahrzeugen einen Ersparnis von bis zu 30 Prozent gegenüber dem Listenpreis. Die Chance, einen solchen Rabatt auch vom Händler vor Ort zu erhalten, erscheint gering.

Ein umfangreicher Vergleich auf eigene Faust dürfte ebenso kaum möglich sein, schließlich müssten dafür unzählige Händleranfragen gestellt werden. Das Portal tritt dabei nur als Vermittler auf, der Vertrag wird mit dem Autohaus geschlossen. Hinsichtlich der Garantieleistungen gibt es keine Einschränkungen, auch handelt es sich nicht um EU-Importe. Vor allem bei der Mercedes-Benz E-Klasse dürften wegen des noch 2016 anstehenden Modellwechsels hohe Rabatte möglich sein. Auch für die C- und S-Klasse gilt: Bei Grundpreisen von über 33.000 Euro (C-Klasse) bedeutet eine Ersparnis von 30 Prozent eine fünfstellige Summe - online shoppen lohnt sich also.

Fotos: Daimler AG