Der Diebstahl von 18.000 Autos im vergangenen Jahr in Deutschland hat die Versicherungen fast 300 Millionen Euro Schadenersatz gekostet. Die durchschnittliche Entschädigung für jeden Diebstahl hat mit 16.416 Euro eine neue Rekordhöhe erreicht. Die Steigerungsrate beträgt drei Prozent. Bei den Langfingern stehen laut dem Gesamtverband der der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weiterhin teure Geländewagen hoch im Kurs.
In den Bundesländern war die Entwicklung uneinheitlich. Mehr Autos gestohlen wurden in Berlin (+8%), Bayern (+8%), Baden-Württemberg (+7%), Saarland (+7%) und Rheinland-Pfalz (+5%). Weniger Diebstähle gab es in Niedersachsen (-19%), Sachsen-Anhalt (-17%), Thüringen (-14%) und Sachsen (-11%).
In Großstädten ist die Diebstahlgefahr deutlich höher als auf dem Land. Die mit Abstand höchste Diebstahlrate ergab sich wie im Vorjahr für Berlin. Im Laufe des Jahres 2016 wurden allein hier fast 3.500 Pkw gestohlen, was einer Diebstahlrate von 3,8 pro 1.000 kaskoversicherten Pkw entspricht. Ebenfalls vergleichsweise hohe Diebstahlraten ergaben sich für Hamburg (1,8), Leipzig (1,4), Dresden (1,2) und Hannover (1,2.). Weiterhin über die geringste Diebstahlrate (0,1) konnten sich Autofahrer in Bayern freuen, wo nur knapp 900 Autos geklaut wurden. Auch die bayerischen Städte München und Nürnberg lagen mit Diebstahlraten von 0,2 bzw. 0,4 unter dem Bundesdurchschnitt, der unverändert bei 0,5 lag.
Wer bei einem Diebstahl glimpflich davon kommen will, benötigt eine Teilkaskoversicherung. Auch wer eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, wird entschädigt, denn die Teilkasko ist automatisch in der Vollkasko inbegriffen. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Autodiebstahl keinen Einfluss.
Wie können sich Autofahrer schützen?
Wer sein Auto schützen will, sollte einige Grundregeln beachten. Dazu gehört, das Auto möglichst sicher zu parken: Am besten in einer abschließbaren Garage oder auf einem nicht-öffentlichen Parkplatz. Ist das nicht möglich, das Auto in gut beleuchteten und belebten Straßen abstellen.
Auch bei kurzer Abwesenheit sollte man den Schlüssel abziehen und Scheiben, Türen, Schiebe- oder Cabrio-Dach schließen. Ferner ist beim Abschließen mit der Fernbedienung auf das optische bzw. akustische Signal des Autos zu achten. Diebe können das Signal bei einigen Modelle vor allem ausländischer Hersteller mithilfe von Funkblockern stören. Originalpapiere und Zweitschlüssel gehören nicht ins Auto. Ist ein Schlüssel weg, muss umgehend gehandelt werden. Steht das Auto in der Nähe, sollte es bewacht und wenn möglich an einen sicheren Ort gebracht werden. Danach sollte der Versicherer informiert und ein Schlüssel-Diebstahl bei der Polizei angezeigt werden. (Bild: polizei-beratung.de)
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