Übernahmephantasie bei Aston Martin: Wächst zusammen, was noch nicht zusammengehört?

Aston Martin in der Krise. Ist Geely der Retter und was hat Daimler damit zu tun?

Übernahmephantasie bei Aston Martin: Wächst  zusammen, was noch nicht zusammengehört?: Aston Martin in der Krise. Ist Geely der Retter und was hat Daimler damit zu tun?
Erstellt am 16. Januar 2020

Um den angeschlagenen Luxusautobauer Aston Martin Lagonda, an dem Daimler zu fünf Prozent beteiligt ist, ranken sich neue Übernahmespekulationen. Wie die Financial Times kürzlich berichtete, steckt Aston Martin finanziell schwer in der Klemme. Das Unternehmen habe so gut wie kein Cash mehr und benötige dringend frisches Geld bzw. einen Investor. Dem Vernehmen nach prüfe der chinesischer Autokonzern Geely, dem in Europa bereits Volvo und Lotus gehören und der mit fast 10 Prozent auch an Daimler beteiligt ist, einen Einstieg bei Aston Martin als Investor oder Technologiepartner. Das Manager Magazin bezeichnet Geely gar als "letzte Hoffnung" für Aston Martin. Womöglich findet sich außer Geely noch ein anderer weißer Ritter für die taumelnde britische Luxusautomarke? Ein kanadischer Milliardär soll laut Manager Magazin ebenfalls Interesse an einem Investment angemeldet haben. Die Crux in Sachen Einstieg bei Aston Martin ist freilich, dass ohne Daimler hier gar nichts geht - auch wenn die Stuttgarter nur fünf Prozent an Aston Martin halten.

2013 war Daimler bei Aston Martin eingestiegen. Diese Beteiligung erhielten die Stuttgarter für die Belieferung von Aston Martin mit Motoren und elektronischen Bauteilen. Der Daimler hat aber darüber hinaus mit Aston Martin seinerzeit ein Verhandlungsergebnis erzielt, das den Briten bei der Suche nach Investoren keine freie Hand lässt. De facto benötigt Aston Martin nämlich die Zustimmung von Daimler, um Investitionen von bestimmten strategischen Wettbewerbern von Daimler oder anderer eingeschränkter Parteien zu erhalten, schreibt das Finanzmagazin marketwatch. Wenn Geely allerdings Aston Martin übernimmt, kann das dem Daimler vielleicht ganz angenehm sein. So wäre zum einen der weitere Motorenabsatz gesichert und es gäbe zum anderen die Chance einer Intensivierung der Technologiepartnerschaft von Daimler-Großaktionär Geely und Daimler im Luxusautomobilbereich, den die Stuttgarter erklärtermaßen ja ausbauen wollen, weil hier die Margen größer sind. Dazu passt, dass der Daimler sich derzeit ja auch in Gesprächen mit dem zum Geely-Konzern gehörenden schwedischen Automarke Volvo bezüglich einer Kooperation beim Motorenbau befinden soll.

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

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