Umwälzung im Mercedes-AMG DTM Team 2018

Maro Engel verlässt die DTM und konzentriert sich auf Formel E und den GT-Sport!

Umwälzung im Mercedes-AMG DTM Team 2018: Maro Engel verlässt die DTM und konzentriert sich auf Formel E und den GT-Sport!
Erstellt am 5. Februar 2018

Nach nur einem Jahr beendet Maro Engel sein Comeback in der DTM und tritt 2018 nicht mehr in der höchsten deutschen Tourenwagenklasse an. Der Grund ist allerdings nicht etwa eine schlechte Leistung oder Erfolgslosigkeit, sondern Terminüberschneidungen mit der Elektro-Rennserie Formel E, in der der Deutsche ebenfalls startet. Und die sieht sowohl Maro als auch Mercedes-Motorsport als die wichtigere an!

Rechnung beglichen!

Maro Engel hat es oft betont: Da war noch eine Rechnung offen mit der DTM. Nach seinem ersten Einsatz in der DTM von 2008 bis 2011, als er jeweils nur mit nicht siegfähigen Jahreswagen antreten durfte und zuletzt auch noch durch eine schwere Erkrankung geschwächt war, wollte der Deutsche nach unzähligen Erfolgen im GT-Sport beweisen, dass er auch in der DTM als Top-Fahrer taugt. Im Jahre 2017 bekam er dann die Chance, mit Top-Material im Mercedes-AMG DTM Team zu starten. Maro nutzte diese Chance, zeigte im extrem engen Feld der DTM gute Leistungen und krönte sein Comeback mit dem grandiosen Sieg in Moskau. Zudem durfte er sein DTM-Auto als Hochzeitskutsche nutzen und mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Steffi im DTM-Boliden eine einmalige Fahrt über öffentliche Straßen absolvieren. Nun ist allerdings schon wieder Schluss mit dem DTM-Abenteuer.

Terminüberschneidungen machen Doppelstart unmöglich!

Da sich die Terminkalender von DTM und der Formel E, wo Maro für das Team Venturi an den Start geht, in dieser Saison mehrfach überschneiden, musste er sich entscheiden. Angesichts des Ausstiegs vom Mercedes aus der DTM in Verbindung mit dem kommenden Werkseinsatzes in der Formel E überrascht es nicht, dass die Wahl auf die Elektro-Rennserie fiel. Damit entscheiden sich Maro und das Team eindeutig für die Zukunft. Zudem dürfte dieser Erfahrungsvorsprung in der Formel E dafür sorgen, dass Maro bei der Frage der Werksfahrer in der Formel E ab 2019 ein gewichtiges Wort mitreden wird. Nichts desto trotz wäre er auch gern in der DTM weiter gefahren.

"Nach meinem ersten Stint in der DTM hatte ich noch eine kleine Rechnung offen", sagte Maro. "Diese konnte ich im vergangenen Jahr mit meinem ersten Sieg in Moskau begleichen. Dafür bin ich dem Team sehr dankbar. Vielen Dank an die gesamte Mannschaft für eine super Zeit. Es ist schade, dass es in dieser Saison zu einigen Überschneidungen in den Rennkalendern der Formel E und der DTM kommt. Leider gab es keine Lösung dafür, denn ich wäre wahnsinnig gerne wieder in der DTM an den Start gegangen, ganz besonders im letzten Jahr von Mercedes-AMG in dieser Serie. Mit Blick auf die Zukunft haben wir uns aber gemeinsam dazu entschlossen, dass ich mich 2018 voll auf die Formel E und GT-Einsätze konzentriere. Ich werde das Team jedoch bei einigen Rennen vor Ort besuchen und hoffe, dass sie im Abschiedsjahr den Titel noch einmal nach Stuttgart und Affalterbach holen können."

Formel E und GT sind zukunftsweisend!

In diesem Jahr stehen für den Vielfahrer seine zweite Saison in der Formel E sowie weitere Einsätze im Mercedes-AMG GT3 im Vordergrund. "Ich habe dem Kundensport-Programm und Mercedes-AMG viel zu verdanken", fuhr Maro fort. "Deshalb bin ich auch im vergangenen Jahren die großen GT-Rennen weiterhin sehr leidenschaftlich mitgefahren. Das macht mir richtig viel Spaß und darauf freue ich mich auch 2018. In beiden Bereichen hat die Saison für Maro längst begonnen. Am vergangenen Wochenende bestritt er in Santiago de Chile das vierte Saisonrennen der Formel E, in der er gemeinsam mit seinem Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamkollegen von 2017, Edoardo Mortara, für das Venturi Team an den Start geht. Seinen ersten Saison-Einsatz im Mercedes-AMG GT3 absolvierte Maro bereits eine Woche zuvor bei den 24 Stunden von Daytona.   "Maro war in der letzten DTM-Saison eine wichtige Stütze unseres Teams und er hat nicht zuletzt mit seinem Sieg in Moskau gezeigt, was für ein starker Rennfahrer er ist", sagte Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef Ulrich Fritz. "Dafür möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bedanken. Für ihn liegt in diesem Jahr der Fokus auf der Formel E und unserem Kundensportprogramm. Maro ist ein absoluter Allrounder, der in jedem Rennwagen schnell unterwegs ist. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass er auch in diesem Jahr erfolgreich sein wird - egal ob im Formelauto in der Formel E oder im GT. Maro bleibt Teil der Mercedes-AMG Motorsport-Familie und das gesamte DTM-Team drückt ihm bei seinen Rennen 2018 die Daumen."


Maro blickt auf insgesamt fünf aktive Jahre in der DTM zurück. Zwischen 2008 und 2011 sowie 2017 ging er in 60 DTM-Rennen für die Marke mit dem Stern an den Start und fuhr dabei 67 Punkte ein. Der Höhepunkt war sein erster DTM-Sieg im zweiten Lauf in Moskau 2017. Maros nächster Einsatz in der Formel E steht am 03. März beim Mexiko ePrix auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez an. 

Geht auch Edoardo Mortara?

Eine ganz interessante Frage stellt sich allerdings angesichts diese Umstände: Was macht eigentlich Edoardo Mortara, der sowohl in der DTM als auch im Formel-E-Venturi-Team Maros Teamkollege war und somit vor den gleichen Problemen steht? Deutet sich hier ein weiterer Aderlass des DTM-Teams an? Der Italo-Schweizer ist ein ehemaliger Formel-Spezialist  und ein pfeilschneller, gefragter Mann. Auch für ihn könnte sich ein Verzicht in der DTM mit gleichzeitiger Konzentration auf die Formel E durchaus als zukuntsweisend erweisen.Dann müsste das Mercedes-AMG DTM Team nach dem Abgang von Robert Wickens in die Indycar-Serie bereits drei Cockpits neu besetzten. Ein Jahr vor dem endgültigen Abschied keine leichte Aufgabe. Mit Maximilian Günther und dem DTM-erprobten Daniel Juncadella stehen zwar zwei Ersazfahrer bereit, im Gegensatz zu Juncadella ist Maximilian Günther allerdings auf einem sehr guten Weg durch die Formel-Klassen. Ein einziges Jahr in der DTM könnte da leicht zum Stolperstein werden. Es bleibt spannend! Edoardo Mortara und Maro Engel fahren beide im Venturi-Team in der Formel E!

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