Saugen ist ja an vielen Tankstellen schon lange kostenpflichtig. Jetzt aber soll Blasen auch was kosten. Haste mal eine Mark?, bittet Shell in Zukunft seine Kunden, die den Reifendruck kontrollieren und nachregulieren, zur Kasse. Kein Witz. Für fünf Minuten Luft regulieren, will der Mineralölkonzern künftig einen Euro kassieren.
Ab dem 21. Januar werden Autofahrer an 120 Shell Tankstellen hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wenn sie ihren Luftdruck regulieren wollen, zur Kasse gebeten. Eine genaue Liste der Shell-Tankstellen, die gebührenpflichtig Luft pumpen gäbe es laut Shell noch nicht. Nun, dieser Problematik kann man ja nun ganz einfach aus dem Weg geht, in dem man da den Anbieter von Reifen-Premiumluft wechselt.
Im Übrigen rechtfertigt Shell den "Luft-Euro damit, dass an den 120 Tankstellen ein neues Digitalgerät zum Einsatz käme. Diese wären deutlich besser, genauer und vor allem weniger diebstahlgefährdet als die bisherigen Reifendruckprüfgeräte.
Ziehen nun die anderen Tankstellen ähnlich wie bei den Spritpreiserhöhungen nach? ARAL hat schon verlautbaren lassen, dass der Kunde auch weiterhin kostenlos Luftdruck prüfen und regulieren darf. Von anderen Mineralölunternehmen gibt es noch keine Stellungnahme.
Sollte sich das mit dem Luft-Euro für Shell zur Luftnummer entwickeln, sehen wir durchaus andere Potenziale zur Kundenabzocke. Wie wäre es mit einer Schlauchabgabe? Oder einer Stellplatzmiete für den Zeitraum der Betankung? Auch sehen wir Chancen für einen kostenpflichtigen Eintritt ins Kassenhäuschen. Erst recht, wenn dieses im Sommer gut klimatisiert und im Winter beheizt ist.
Im Übrigen, wer überschüssige Luft aus seinen Reifen an Shell abgibt soll keine Rückvergütung bekommen. Wir sind uns sicher: der Luft-Euro wird bei Shell zur Luftnummer!
Text: Thomas Ebeling
Der Luft-Euro: ein laues Lüftchen oder Luftnummer? Wie denken unsere Leser darüber?
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