Bis 2022 über 50 Modelle mit Stromantrieb

Daimlers Elektrifizierungsplan 2022 - Was steckt dahinter?

Bis 2022 über 50 Modelle mit Stromantrieb: Daimlers Elektrifizierungsplan 2022 - Was steckt dahinter?
Erstellt am 15. Februar 2018

"Wir werden alle Mercedes-Benz Baureihen elektrifizieren" - dies kündigte Daimler Vorstandsmitglied Thomas Weber an. Dabei hat der deutsche Autobauer insbesondere das Jahr 2022 ins Visier genommen. Der Hersteller möchte so eine führende Rolle im Bereich der elektrischen Fahrzeugmobilität einnehmen. Zugleich verrät der Konzern, wieso es zur Vollelektrizität noch ein langer Weg ist.

Daimler setzt verstärkt auf E-Mobilität

Nachdem in der nahen Vergangenheit bereits Maserati und Volvo die komplette Elektrifizierung ihrer Nutzfahrzeug-Sparte bekanntgegeben hatten, zieht der Stuttgarter Autokonzern jetzt nach. In vier Jahren möchte Daimler ausschließlich Fahrzeuge mit teil- oder vollelektrischem Antrieb produzieren. Auf ein derart deutliches Bekenntnis hatten vor allem Umweltaktivisten lange gewartet. Dabei reichten die ersten Elektrifizierungspläne sogar auf Anfang der 90er-Jahre zurück, als der Bundesstaat Kalifornien der Autobranche strenge Umweltschutzregeln auferlegen wollte. Als diese Regeln im weiteren Verlauf jedoch abgemildert wurden, verschwanden die Pläne im Zusammenhang mit E-Mobilität wieder. Nun also plant das Unternehmen bis 2022 über 50 Modelle mit Stromantrieb und zwar in sämtlichen Kombinationen, nicht nur in Elektroautos.

Portfolio an Elektrofahrzeugen derzeit überschaubar

Zurzeit hat der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller lediglich die B-Klasse sowie den Smart elektrifiziert und bietet eine Reihe von Hybridfahrzeugen an. Neben den Plug-In-Hybriden fallen auch sogenannte Mild-Hybride hierunter, welche den Verbrennungsmotor nur unterstützen können. Einen derartigen Antrieb hat der deutsche Autohersteller in Kooperation mit der Mitsubishi Electric Corporation (Melco) für die S-Klasse entwickelt. Der unmittelbar auf der Kurbelwelle sitzende Generator mit seinen 48-Volt dient hierbei beim Start als Antriebsverstärker sowie beim Bremsen zum Rekuperieren.

Ende des Verbrennungsmotors noch nicht in Sicht

Den Anfang machen sollen bei dieser Elektrifizierungsoffensive die Modelle EQA sowie EQC, welche noch auf der neuen A-Klasse Plattform bzw. auf dem GLC basieren. Mit der Elektro-Limousine EQS kommt dann der neue Elektrobaukasten zum Einsatz. Allerdings gibt Daimler auch deutlich zu verstehen, dass der Elektroantrieb noch lange nicht den Verbrennungsmotor in den Ruhestand schickt. So erwartet der Autoriese bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen bis 2025 einen Verkaufsanteil von 25 Prozent. Ferner verweist der Autobauer auf die notwendige Infrastruktur, die es zwingend um Wasserstoff-Tankstellen sowie Ladestationen zu erweitern gilt. Bis Mitte nächsten Jahrzehnts geht Daimler zudem von weiter sinkenden Batteriepreisen aus, sodass Elektrofahrzeuge zu gleichen Preisen wie Diesel und Benziner produziert werden können.

Smart und GLC geben Startschuss

Der deutsche Autokonzern meint es jedenfalls ernst: So sollen in den kommenden zwei Jahren 14,5 Mrd. Euro investiert werden. Davon fließt ungefähr die Hälfte in die Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe. Bei Mercedes-Benz PKW werden sich die Investitionen in "grüne" Technologien in derselben Zeit auf jeweils 5,4 Mrd. Euro belaufen. Ab diesem Jahr wird zudem in sämtlichen Elektrofahrzeugen von Mercedes-Benz das Gleichstromladen auf Grundlage des CCS-Standards Einzug erhalten, um möglichst schnellere Ladezeiten zu ermöglichen. Erst kürzlich hat Daimler die Elektroauto-Versionen des Smart fortwo und forfour auf den Markt gebracht. Ebenfalls wurde der elektrische Mercedes-Benz GLC F-Cell eingeführt, welcher eine Reichweite von ungefähr 500 km aufweist und mit Plug-In-Brennstofftechnologie angetrieben wird.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community