Unter der Leitung von Thomas Rosier, Geschäftsführer im Oldenburger Autohaus der Rosier GmbH & Co. KG, erkundete die Mission AMG Race-Feeling vom 20. - 21. April 2012 unerforschte Gebiete von Fliehkräften in der Motorsport-Arena Oschersleben.
Wahrscheinlich spielten die meisten Teilnehmer vor sehr sehr langer Zeit mit ganz normalen Matchbox- oder Holzautos, sofern es welche gab. Heute sind die Jungs Geschäftsleute oder erfolgreiche Unternehmer und besitzen teils einzig- aber nicht artige Fahrzeuge, welche man entweder vor 15 Jahren auf der Rennstrecke sah oder derzeit in einer Play-Station wieder findet, sofern man die über 300 km/h schnellen DTM-Fahrzeuge aus den 90er Jahren noch als Fahrzeug bezeichnen kann. Wohl eher trifft die Bezeichnung Rennmaschine oder Kampf-Jet auf Rädern zu.
Diverse AMG-Fahrzeuge und 190er Evo´s aus der alten Deutschen Tourenwagen Meisterschaft
Freitagmittag, der 1. Veranstaltungstag in der Magdeburger Börde, die Sonne lachte über die komplette Zeit bis Samstagnachmittag. Der 1. Tag diente der Anreise und ab 16 Uhr dem Warm up, Testfahrten und jeder konnte diversen Einstellungen und vor allem die richtige Reifenwahl checken. Zu unserem Bedauern erschienen dieses Jahr keine 300er SL Flügeltürer, noch nicht mal aus dem Hause HK Engineering. Dafür waren eine internationale Vertretung aus modernen Fahrzeugen der AMG-Flotte und bewundernswert hübsche und zugleich verdammt schnelle 190er Evo´s aus der alten Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) mit großem Seltenheitscharakter am Start.
Am 2. Tag fielen Entscheidungen, neben Zeitfahren (10 Runden) und einer Gleichmäßigkeitsprüfung unterteilt in Klassen konnte sich jeder Teilnehmer Punkte verschaffen, als Pilot oder Beifahrer beim freien Fahren Erfahrungen sammeln.
Alter Schwede morgens mit der Übersee-Fähre in Rostock eingetroffen, kamen extra aus Skandinavien Henrik Rosengren (www.mercedia.se) und sein Mechaniker. In Box 10 parkten Sie ihren silberfarbenen Evo 2 mit Fußball Kriegsbemalung ab, einst gesteuert von Keke Rosberg und Ellen Lohr.
Direkt daneben eine Box weiter stationierten die Brüder Heuer von Hebros Motorsport einen 91er Evo in grün-goldener Optik und den zuletzt gebauten 93er Evo 2 Klasse 1 Wagen. Jobst Heuer steuerte am Ende seinen DTM-Evo beim Zeitfahren auf´s Siegerpodium. In der Saison 1993 pilotierte einst Ellen Lohr jenen letztmalig eingesetzten 190er, dann übernahm ein Jahr darauf Uwe Alzen in einem Privat-Team. Diese Rennmaschine war statt der üblichen 5-Gang Schaltung bereits mit einem sequenziellen 6-Gang Getriebe und einem wesentlich tiefer platzierten und um ca. 30PS stärkeren 2,5 16V Motor unterwegs. Neue Karosserie-Veränderungen geschahen, erkennbar an den hoch angesetzten und weit ausgeschnittenen Radläufen sowie dem folgend in der C-Klasse verwendeten Heck-Flügel.
Es wurde gefightet um jede Sekunde
Auch wenn die Brüder Heuer behaupten, der Wagen wird nur noch für Showzwecke und gelegentlichen Rollouts eingesetzt wir hatten an der Rennstrecke einen ganz anderen Eindruck, es wurde gefightet um jede Sekunde. Bei Benzingesprächen und einem köstlich zubereiteten Lunch die besten Freunde, man kennt sich eben schon viele Jahre, entpuppten sich die Herren bereits beim Einwickeln in die Rennanzüge zu Race-Kämpfern. Die vermeintlichen Gegner moderne V8-Technik mit mindestens 5,5l bzw. 6,3l Hubraum, selbstverständlich aufgerüstet mit Kompressoren und Straßenzulassung, teilweise auf eigener Achse angereist.
Peter Röskes erschien mit seiner Lebensgefährtin Susanne in einem SLK AMG 55, modifiziert mit einem Carlsson-Kompressor Kit samt Fächerkrümmer und straffen 510 PS bei 680 Nm, auf dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs Nardo schaffte der Wagen mühelos 310 km/h. Mercedes-Fans.de hat diesen Wagen bereits als Auto der Woche hier vorgestellt! Dabei einmalig und weltweit nur einmal hergestellt, ein versenkbares Carbon Dach.
Wo wir schon mal bei den Raritäten sind, gleich daneben stand ein in der Schweiz zugelassener SLK Asia Cup Rennwagen mit 400 PS, zentral in der Mitte angeordneter Renntank und Straßenzulassung. Ursprünglich wurden vier dieser Rennwagen von AMG zu Testzwecken aufgebaut und dann in der AMG Driving Academy gefahren. Danach folgten der Aufbau von 35 Fahrzeugen für den Asia Cup mit Rechtslenkung. Von den Linkslenkern sind nur noch zwei existent, einen davon sahen wir live im Einsatz in Oschersleben.
Zwei Tage Mercedes Racing pur
Favoriten neben den ehemaligen DTM-Fahrzeugen waren zweifelsohne Peter Seidenberg und Thomas Rosier jeweils in einem CLK vertreten sowie Mario Hirsch im AMG C63. BMK Motorsport aus Berlin reiste mit mehreren 190er an, welche sich den überlegenden DTM Fahrzeugen beugen, aber nicht verstecken brauchten. Teilweise hatten sogar die AMG SLKs das Nachsehen - Respekt. Die AMG Freunde Deutschland e.V. fuhren mit einer im Carbon-Look folierten C-Klasse vor und beherrschten selbst beim einem kleinen Kiesbett-Besuch meisterhafte Fahrkünste.
Morgens gemeinsam im Motopark Hotel frühstücken und abends gemeinsam ein Bierchen in der Bar genießen, aber wenn es auf die Rennstrecke ging, gab´s kein Pardon. Dabei beachtenswert, es gab nur kleinere Abflüge ins Kiesbett oder eine unfreiwillige Partie über die Wiese. Letztendlich kamen alle Autos ohne Blessuren oder gar ohne Kampfspuren ins Ziel.
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Fotostrecke | MB Race Days, Oschersleben:
Zwei Tage Mercedes Racing pur, der Geruch von Rennbenzin und Gummiabrieb liegt sicherlich noch jedem Teilnehmer in der Nase, der Auspuffsound von kreischenden DTM-Evo´s oder brüllenden V8-Kompressor-Motoren im Ohr und viele Bilder von der Rennstrecke und Fahrerlager servieren wir euch hier in der Galerie.
Fortsetzung folgt 2013 wir werden mit Garantie wieder dabei sein und Ihnen berichten, wenn es heißt: Mercedes Race Days, die 7. Staffel.
Text & Fotos: Patrick Meinhold
2 Kommentare
Niklas6190
26. April 2012 21:16 (vor über 12 Jahren)
Michael1971
26. April 2012 16:41 (vor über 12 Jahren)
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