Auto-Designer Sergio Pininfarina ist tot!

Der italienische Star-Designer Sergio Pininfarina ist im Alter von 85 Jahren gestorben - Pininfarina-Pagode die bekannteste Mercedes-Liason

Auto-Designer Sergio Pininfarina ist tot!: Der italienische Star-Designer Sergio Pininfarina ist im Alter von 85 Jahren gestorben - Pininfarina-Pagode die bekannteste Mercedes-Liason
Erstellt am 3. Juli 2012

Den Namen Pininfarina bringen Autokenner in erster Linie mit italienischen Automarken in Verbindung, für die der Star-Designer zahlreiche Legenden geschaffen hat. Wie den Alfa Romeo Spider (Duetto) oder den Fiat 124 Spider. Für Mercedes-Benz hat Sergio Pininfarina nie gearbeitet. Berührungspunkte aber gab s trotzdem. Und das nicht nur wegen dem Mercedes Pininfarina 230 SL. So hat beispielsweise auch der spätere Mercedes-Designchef Bruno Sacco als junger Designer für das Studio Pininfarina Arbeiten erledigt. Und dann wären da noch die Riffelleuchten, ohne Frage einst ein Markenzeichen von Mercedes-Benz, deren Grundidee Sergio Pininfarina auf den Weg gebracht haben will. Allerdings in der Studie BMC 1800.

Die Mercedes-Pininfarina Liason

Berührungspunkte gab es immer. Und der vielleicht bekannteste ist in der Tat die Pininfarina-Pagode, die ja im Grunde keine mehr ist. Pininfarina verpasste der klaren, von Paul Bracq gezeichnete Karosse mehr Drama. Ein weniger steil abfallendes Heckfenster, verlängerte Überhänge, gespannte Bögen, die über die Flanken verliefen, ließen das Pininfarina Coupé im Vergleich zu Bracq-Shöpfung etwas angestaubter und und fast schon altmodischer erscheinen. Es blieb bei dem fahrfähigen Einzelstück, das bis vor kurzem noch in der Sammlerszene zu sehen gewesen ist.

Das Designstudio Pininfarina hatte zuvor immer wieder Mercedes Einzelstücke präsentiert. So 1958 die 300er Coupés, die auf Basis des Fahrgestells der "Adenauer"-Limousine entstanden und ein späteres Merkmal des W111-Coupés vorwegnahmen. Nämlich die Panorama-Heckscheibe mit dem charakteristischen Knick!

Zuerst an einer BMC 1800 Pininfarina Studie?

Sergio Pininfarina war in der Tat der Erste, der 1967 mit profilierten Rückleuchten aufwartete. Und zwar bei einer Studie, dem BMC 1800 Pininfarina. Ein Riesenwurf, der von der ums Überleben kämpfende British Motor Corporation (BMC) nicht mehr realisiert wurde. Auf wundersame Weise präsentierte Citroen später mit dem GS und mehr noch mit dem CX zwei Autos, die wohl mehr waren als nur bloße Kopien. Pininfarina schwieg dazu. In punkto Urheberschaft war er sich bei den profilierten Rückleuchten aber in einem späteren Interview sehr sicher. Aber Mercedes-Benz habe für "aufgegriffene"Ideen immer bezahlt. Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller.

Sergio Pininfarina starb in der Nacht auf Dienstag in seinem Haus. Er wurde 85 Jahre alt.



Text: Thomas Ebeling

Fotos: Pininfarina, Daimler AG

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