Dakar 2013 – 14. Etappe: „Das Ziel“

Ellen Lohr berichtet für Mercedes-Fans.de direkt von der Dakar 2013: 14. Etappe "La Serena - Santiago (19. Januar)

Dakar 2013 – 14. Etappe: „Das Ziel“: Ellen Lohr berichtet für Mercedes-Fans.de direkt von der Dakar 2013: 14. Etappe "La Serena - Santiago (19. Januar)
Erstellt am 20. Januar 2013

Der Tag beginnt entspannt. Man  merkt im Biwak, dass es dem Rennende zugeht. Es wird gelacht und geflachst. Die Männer und Frauen, die sich um die Mahlzeiten kümmern tragen Karnevalshütchen und tanzen zu lateinamerikanischen Rhythmen. Einzig Nieselregen nervt, denn Zelteinpacken im Regen ist nicht wirklich lustig. Wer es bis hierher geschafft hat, will auf keinen Fall mehr patzen. Alle haben zwar noch Ziele, kleine oder größere, aber irgendwie herrscht ein Spirit im Camp, dass nichts mehr schiefgehen kann. Das stimmt natürlich nicht und so werden wir auch heute Motorräder am Seil sehen oder gar Fahrer die ihre Motorräder ins Ziel schieben.  Aber im Großen und Ganzen geht alles gut.

Als wir uns im Ziel platzieren um die ersten Emotionen einzufangen wird es erst einmal schwierig. Der Zugang ist für Journalisten gesperrt, nur ausgewählte TV Leute und ärgerlicherweise irgendwelche VIP`s dürfen in den abgesperrten Bereich. Erst nach langem hin und her werden die ca. 10 Fotografen und Journalisten, die die Dakar seit Beginn begleiten und jetzt anstehen reingelassen (um bei Ankunft der Autos wieder hinaus befördert zu werden, aber da kennen sie unser Durchhaltevermögen schlecht. Einmal drin, immer drin…)



Die 14. Etappe der Dakar 2013 führt über 625 km von La Serena nach Santiago. (Grafik: Dakar.com)

Dakar 2013: Peterhansel, Depres und Nikolaev heissen die Sieger.

Im Ziel bestätigen sich dann alle Prognosen. Wer in diesem Jahr am wenigsten (bis gar keine) Probleme hatte ist vorne. Die Favoriten setzten sich trotz enormen Drucks durch. Peterhansel, Depres und Nikolaev heissen die Sieger. Mini, KTM und Kamaz.  Insofern gibt es viele Verlierer, denn in diesem Jahr hätten in allen Kategorien rund zehn Kandidaten gewinnen können.  Aber am Ende zählt auf dieser Dakar eben nicht nur der Speed und eine allgemeine Zuverlässigkeit des Arbeitsgeräts, sondern ganz konkret, wer verliert am wenigsten Zeit durch Kleinigkeiten, die so passieren auf einer zwei Wochen Rallye. Bestätigt wird das vom (wieder einmal) besten Deutschen auf dieser Rallye. Dirk von Zitzewitz, der Gilles de Villiers im Toyoty auf den zweiten Gesamtrang navigiert. „Wir haben auf einer Stage 45 Minuten verloren; Peterhansel im Vergleich nur 15, durch irgendwelche kleineren Defekte. Das war sein Schlüssel zum Sieg, auch wenn ich zugeben muss, dass er auf die zwei Wochen gesehen am Ende auch so 20 Minuten schneller gewesen wäre.“ So tickt die Dakar gerade. Zwanzig Minuten! Echtes Prototypen Racing.

Zuerst kommen allerdings die Motorradfahrer rein, die heute Morgen auch als erste gestartet sind. Wir fotografieren zwar Depres und andere, wie Patronelli der etwas zerzauselt aussehenden Sieger bei den Quads, aber eigentlich warten wir auf „Zahni“, Ingo Zahn, einen deutschen Privatier, der uns im Laufe der Rallye ans Herz gewachsen ist.  Er fährt seine dritte Dakar und das erste Mal ins Ziel. Insgesamt hat der drei Stürze zu vermelden, davon einen auf Asphalt mit Megarutscher und „Pizza auf dem Popo“; einmal ist er fast ausgefallen, da sein Vergaser meinte allen Sprit verlieren zu müssen (er sich aber mit den letzten Tropfen an einen Zuschauerpunkt retten kann, wo ihm Sprit aus einem Auto zugeführt wird) und einmal hatte er alle Schutzengel, als er einen Stock so ungünstig erwischt, dass es seine Orthese (Knieschutz aus Carbon) und seinen Schuh zerfleddert, sein Bein aber mit Prellungen davon kommt. „Meinen Jahresurlaub habe ich mir weniger anstrengend vorgestellt“ grinst er im Finish.

Nicht jeder freut sich am Ende

Überhaupt kann man feststellen, dass sich die Amateure viel mehr freuen über ihre Zielankunft als die Profis (ausgenommen natürlich die Sieger). Auch später im Servicepark, als die offiziellen TV Teams längst nicht mehr zu sehen sind, ist die Stimmung absolut freudig und gelöst. Eine Ausnahme gibt es aber. Nikolaev, der Sieger bei den Trucks legt ein absolutes Muffelgesicht an den Tag.





Alle weiteren Berichte von Ellen Lohr zur Dakar 2013 finden Sie unter diesem Link: Dakar 2013

186 Bilder Fotostrecke | Dakar 2013: die schönsten Bilder von der Rallye: Ellen Lohr berichtet für Mercedes-Fans.de direkt von der Dakar 2013 #01 #02

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community