Das Ende des Rückspiegels

Das kommt bald: Der klassische Außenspiegel ist ein Auslaufmodell

Das Ende des Rückspiegels: Das kommt bald: Der klassische  Außenspiegel ist ein Auslaufmodell
Erstellt am 10. August 2016

Formal betrachtet sind Außenspiegel ein echtes Designelement. So mancher Rücksichtapparat hat dem einen oder anderen Sportwagen das gewisse Etwas verliehen. Doch so schön sie sich an der Seite auch machen - der Rückspiegel ist ein Auslaufmodell.  Warum? Der Rückspiegel erhöht den Spritverbrauch.  Zusammen mit dem Türgriff steht er auf der Streichliste der Aeryodynamikverbesser und Autobauer ganz oben. Glatt gelungen wollen die Autoentwickler ihre Fahrzeuge haben, um die Luftstrom nicht zu bremsen und den Kraftstoffkonsum weiter zu senken. Bis zu 0,3 Liter Kraftstoff lässt sich ohne Spiegel auf 100 km einsparen, heißt es aus Fachkreisen. Das ist, wo man in den Entwicklungsabteilungen um jedes Zehntel beim Spritsparen kämpft, eine echte Hausnummer.
Ganz ersatzlos aber wird Außenspiegel nicht gestrichen. Kameratechnik soll den Blick zurück für den Fahrer ermöglichen. Die Autoindustrie und die Zulieferer werben schon seit einigen Jahren für diese Form der modernen Monitorings des rückwärtigen Geschehens. Doch bei Regierungen und Verkehrsbehörden stießen sie lange Zeit auf taube Ohren. Doch die Zeitenwende ist nun da. Japan macht den Anfang. Japan hat jetzt die Freigabe für Kamerasysteme als Ersatz des klassischen Außenspiegels für den Straßenverkehr genehmigt. Andere Staaten werden folgen. Und zwar rasch. Schon 2018 soll gemäß einer europäischen technischen Vorschrift (UNECE R46) der Betrieb ohne klassischen Außenspiegel auch hierzulande möglich sein.


Rücksichtnahme mit Sicherheitsplus

Eine Kamera gestützte Rücksichtnahme bietet  neben dem Kraftstoffeinparpotential auch die Möglichkeit, die bestehenden Fahrassistenzsysteme sinnvoll zu ergänzen, indem sie hilft, den Rundumschild der fortschrittlichen Unfallvermeidungseinrichtungen nach hinten zu komplettieren. So gesehen, ist das Ende des Außenspiegels auch ein Beitrag zur Unfallvermeidung und mehr Insassenschutz.
Mercedes-Benz ist für diesen Fall gerüstet. Die Stuttgarter zeigten zum Beispiel beim
Mercedes-Benz „Concept IAA“ (Intelligent Aerodynamic Automobile) erst jüngst, dass der Blick zurück auch ohne Außenspiegel dank moderner Kameratechnik sicher gelingt. Und die glatte schöne Form der Karosserie lässt das Fehlen eines noch so ästhetisch gestylten Außenspiegels ebenso glatt vergessen.

Autor: Mathias Ebeling



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