Börsenspekulanten sind immer auf der Suche nach lohnenswerten Investments. Wissen, bevor es geschieht, verspricht Gewinn und treibt die Kurse. Auf Insiderinfos und das richtige Näschen kommt es dabei mitunter an. Wo kann man einsteigen und fett absahnen? Das sehr bekannte Anlegerinformationsmagazin "Der Aktionär" hält es in seiner aktuellen Rundbrief an seine Abonnneten nun für ein mögliches Szenario, dass Tesla Mercedes-Benz übernehmen könnte.
"Billionen‑Deal mit Aha‑Effekt: Warum Tesla Mercedes‑Benz übernimmt“, heißt der auf Konjunktiv und Fragezeichen verzichtende Anlegertipp im Aufmacher. Die Erklärung für den Gewinn versprechenden Deal liefert der Aktionär gleich mit. Wir zitieren: "Günstige Bewertung, technologischer Fortschritt, kurzer Prozess: "Der US-Elektroautohersteller Tesla übernimmt den Stuttgarter Autoriesen Mercedes-Benz für 120 Milliarden Euro, zahlt damit umgerechnet 111 Euro je Anteilsscheine – bietet einen Aufschlag von 50 Prozent." So oder so ähnlich könnte eine Schlagzeile in Kürze lauten. Größter Profiteur: Tesla selbst. Elon Musk macht der Deal noch reicher. Denn der Marktwert von Tesla überspringt in der Folge die Schwelle von einer Billion Euro deutlich.“ Für „Der Aktionär“ ist klar: Mercedes-Benz ist wegen seiner vergleichsweise bescheidenen Marktkapitalisierung ein Übernahmekandidat - übrigens nicht nur für Elon Musk, obwohl der derzeit reichste Mann der Welt - sein Privatvermögen wurde von Marktdaten-Bewerter Statista jüngst mit 236,9 Milliarden US-Dollar bewertet - am meisten von diesem Deal profitieren würde.

Àlles nur heiße Luft und viel Wind um nichts?

Die Fantasie der Anleger zu befeuern, gehört natürlich zum Geschäftsmodell des Börseninformationsmagazins „Der Aktionär". Wer mit seinem Geld an der Börse jongliert, ist für den wie-werde-ich-schnell-reich-Gedanke sehr empfänglich. Und also gehört Fantasie hier zum Geschäft, dessen Antriebsfeder die Gier nach Geld ist.
Fakt aber ist auch: Tesla performt an der Börse prächtig. Der Mercedes-Benz Group gelingt dies nicht annähernd so gut. Der Stuttgarter Konzern ist vergleichsweise billig bewertet. Stand 22.06.2023 beträgt der Börsenwert von Tesla 829,15 Milliarden US-Dollar und der von Mercedes-Benz lediglich 107,34 Milliarden US-Dollar. Moment, der Gedanke, dass Tesla Mercedes einsacken könnte, ist nur ein Fantasiegespinst, reine Spekulation und das Denken von Menschen mit einer Spielermentalität? Stimmt, aber diese drei Dinge bestimmen oftmals das Handeln der Akteure an der Börse. Und wenn einer visionäre Fantasien, eine Spielermentalität sowie Lust am Geldverdienen hat und risikoreiches Handeln nicht scheut, dann ist es Tesla-Eigentümer Elon Musk höchstpersönlich

Im Rückspiegel: Der Stern und Tesla

Vielleicht kann sich noch der ein oder andere daran erinnern, dass der damalige Daimler Konzern einmal Anteilseigner von Tesla war. 2009 stiegen die Stuttgarter mit einem zweistelligen Millionen-Betrag bei Tesla, das damals kaum mehr als Start-up-Status hatte, ein und bekamen dafür 4 Prozent der Unternehmensanteile. 2014 trennte man sich komplett von allen Anteilsscheinen und erlöste mit dem Verkauf 780 Millionen US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien sich das Investment mega gut ausbezahlt zu haben. Aus heutiger Sicht bewertet, war der erlöste Betrag allerdings nur Peanuts. Denn ein 4-Prozent-Anteil an Tesla hätte gegenwärtig einen Wert von 33,16 Milliarden US-Dollar. pps! Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.

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