Die neue Mercedes-Benz B-Klasse ist – neben dem Nachfolger-Modell der A-Klasse – ein sehr wichtiges Fahrzeug für die Daimler AG. Wie schon in einigen Berichten angedeutet, werden sich die beiden Fahrzeuge mehr von einander unterscheiden. Während die neue A-Klasse zwischen Sportwagen und Limousine angesiedelt ist, wird die kommende B-Klasse zum Zwitter von Limousine und SUV. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt (15.-25. September) wird die neue Mercedes B-Klasse ihre große Premiere haben, schon jetzt konnte Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein in dem neuen Modell Probesitzen und sich einen ersten Eindruck vom Interieur verschaffen.

Als einer der ersten potentiellen Kunden durfte Mercedes-Fans.de-Redakteur Thomas Frankenstein in der neuen Mercedes-Benz B-Klasse Platz nehmen

Ein spannender Termin im italienischen Como, wo die Daimler AG eines von vier auf der Welt verteilten Design-Studios betreibt, erwartete mich. In einem „Dark Room“ sollte ich den ersten Kontakt zu der neuen B-Klasse bekommen. „Dark Room“ – zu deutsch Dunkelkammer – traf es auf den Punkt. Schon in meiner Lehre hatte ich gelernt: „In einem schwarzen Raum kann man so viel Licht machen wie man will, es wird nicht heller!“ Auch modernste LED-Technologie, wie die aus der Taschenlampe des Guides, konnte da nicht viel Licht ins Dunkel bringen, so dass ich zwar einen kleinen Blick auf die neue B-Klasse – vielmehr deren Lack am Türgriff – erhaschen konnte, mehr aber nicht – mal abgesehen von dem neuen LED-Scheinwerfer, der teilweise abgeklebt war.

Das Mercedes-Benz B-Klasse Interieur wurde in Como mitentwickelt

Grund meiner Reise zum TEC-Day war jedoch das neue Interieur, auf das Daimler sichtlich stolz ist – und sein kann, wie ich es am eigenen Leib erfahren habe. Das neue Interieur ist mit dem alten nicht, aber auch gar nicht, zu vergleichen – sei es in der Anmutung, der Qualität als auch dem Design.



Hier im Spiegelraum kann man Bauteile der alten und neuen B-Klasse vergleichen

Bekannt: Sitzversteller

Auf den ersten Blick fallen mir gewohnte Elemente aus den anderen Baureihen auf. So ist der charakteristische Schalter für die Sitzverstellung nun wie bei den großen Mercedes-Modellen in der Türverkleidung zu finden.

Dezent: Schalthebel

Die Gangwahl erfolgt bei dem Schaltgetriebe klassisch über den Schalthebel in der Konsole, bei der Automatik sitzt der Wahlhebel platzsparend – wie bei CLS, E- und S-Klasse zum Beispiel – an der rechten Seite der Lenksäule. Egal ob Automatik oder Schalter – Mercedes-Benz verzichtet ab sofort bei der B-Klasse auf einen Handbremshebel und stattet diese serienmäßig mit einer elektrische Parkbremse aus. Wählt der Kunde das neue Doppelkupplungs-Getriebe 7G-DCT, sitzen neben dem Wählhebel auch die Schaltwippen am Lenkrad, was ein Novum in dieser Klasse ist.

Sportlich: Lenkrad

Auf der Lenksäule sitzt ein sportlicheres Lenkrad, das mit seinen drei Speichen und der silberchrom ausgeführten, mittleren Spange aus dem Mercedes-Benz CLS bekannt ist. Genauso sportlich sind die vier analogen Rundinstrumente mit hängenden Zeigern auf 6.00 Uhr Stellung.

Extravagant: Lüftungsauslässe

Die Lüftungsdüsen sind nun rund ausgeführt und erinnern im Design an die des SLS AMG oder SLK, die Düsenkreuze haben aber ihr eigenes Design, die Mercedes-Benz intern „Butterfly“ genannt werden. Gleich fünf Stück erhielt die B-Klasse, drei davon sitzen dominant unter dem TFT-Monitor.

Modern: Bildschirm für's Navi/Radio

Highlight des neuen Mercedes-Benz B-Klassen Interieurs ist der scheinbar frei schwebende Bildschirm, der auf der Instrumententafel oberhalb der Mittelkonsole sitzt. Fast meint man, Mercedes-Benz hätte jeder B-Klasse ein iPad spendiert, doch es handelt sich lediglich um einen dünnen VDO-Bildschirm, der fest montiert ist und über den aus den großen Mercedes-Benz Modellen bekannten Dreh-Drück-Schiebe-Steller zu bedienen und in zwei Größen mit einer Diagonale von 147 bzw. 178 Millimetern erhältlich ist.

Schick: Ambience Light

Neben den Instrumenten und dem Bildschirm wird der Innenraum von einer indirekten Ambientebeleuchtung, optional erhältlich im Licht- und Sichtpaket, erhellt. Diese sitzt an der Unterkante des Zierteils, im Fußraum sowie in den Griffschalen der Türöffner.

Drei Interieur Pakete bei der neuen B-Klasse zur Wahl

Mercedes-Benz will mit der neuen B-Klasse den Spagat schaffen und will sowohl den jungen Sternfahrer als auch den älteren Mercedes-Benz Besitzer erreichen und bietet aus diesem Grund die B-Klasse mit drei Interieur-Pakete (Exklusiv-, Chrom- und Sportpaket) mit verschiedenen Materialien und Oberflächen an.



Im Hintergrund sind weitere Ausstattungsvarianten der B-Klasse zu erkennen

Das den Innenraum dominierende, dreidimensional geformte Zierteil ist vom einem schlichten hochglänzenden Schwarz und Silber, beides in einer speziellen Wabenoptik bedruckt, bis hin zum klassischen Holz in Wurzelholz hell und Esche dunkel erhältlich. Auch bei den Oberflächen für Sitze und Türverkleidungen kann der Kunde wählen, zwischen hochwertigen Stoff- oder Echt- und Teilleder-Ausstattungen.



Auf den Kugeln hängen die Stoff- und Ledermuster der neuen Mercedes-Benz B-Klasse

Optisch und haptisch macht das Interieur der neuen Mercedes-Benz B-Klasse einen hochwertigen Eindruck

36 Bilder Fotostrecke | Die neue B-Klasse: Erste offizielle Bilder des Interieurs: Der Innenraum der Mercedes-Benz B-Klasse wird hochwertiger und moderner #01 #02 Alle Bauteile, die nicht aus Holz, Metall oder Leder sind, wie die Armauflagen in der Tür, der Deckel des Armaturenbretts und die Mittelkonsole, sind weich hinterschäumt und vermitteln optisch und bei Berührung einen hochwertigen Eindruck.

Für welche Ausstattung sich der Kunde auch immer entscheidet, die hohen Ansprüche bei Material, Anmutung und Wertigkeit wurden erfüllt. Viele Details waren bisher höheren Fahrzeugklassen vorbehalten und halten nun auch im C-Segment Einzug! Das Interieur der neuen B-Klasse kommt mit einem ausgewogenen Mix zwischen Bekanntem und Neuem und gefällt mir auf Anhieb und hoffentlich auch den Kunden…



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Daimler AG, Walter Tillmann