E-Mobilität: Smart unter Strom gesetzt

Mercedes-Fans.de absolviert mit dem E-Smart erste Testfahrt in Monaco

E-Mobilität: Smart unter Strom gesetzt: Mercedes-Fans.de absolviert mit dem E-Smart erste Testfahrt in Monaco
Erstellt am 14. Dezember 2009

Mit einem gewaltigen Riesenschritt ist Daimler jetzt der Elektromobilität näher gekommen. In Monaco wurde der E-Smart der zweiten Generation vorgestellt. Und der geht ab, wie Schmitz Katze. Das zeigen erste Testfahrten auf den Straßen des Fürstentums. Für Mercedes-Fans.de klemmte sich Helmut Daniels ans Steuer des E-Smart, der bereits ab Dezember an ausgewählte Leasing-Kunden übergeben wird.

Der kleine Flitzer verfügt über eine frappierende Antrittsstärke, die an jeder Ampel den Spurtsieg gegenüber konventionellen Antrieben davon trägt. Er beschleunigt von 0 auf 60 km/h in 6,5 Sekunden.

„You can beat anyone at the lights“ – „An der Ampel schlägst du alle“ - gab ein Teilnehmer am Londoner Großversuch zu Protokoll, nachdem er ein Jahr Alltagserfahrung mit der ersten Generation des smart fortwo electric drive auf britischen Straßen gesammelt hatte. Da der smart fortwo electric drive vor allem für die Stadt gedacht ist, wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt. Damit lässt sich auch etwas mehr an Reichweite raus kitzeln. Beim Start bringt nur ein Blick auf die Armaturenbrett Gewissheit, ob der Motor schon läuft oder nicht. Zu hören ist nichts.

Smart electric drive: "plug & play!"

Noch vor Weihnachten werden in Deutschland die ersten Autos an ausgewählte Kunden im Leasing-Verfahren übergeben. Weitere europäische Länder, die USA und Kanada werden folgen. Die erste Produktionsetappe umfasst 1 000 Autos. Sind dann die Erfahrungen ausgewertet, soll ab 2012 der Verkauf im größeren Maßstab beginnen.



Über Kauf-Preise wird noch nicht geredet. Aber bei den gegenwärtigen Stückzahlen bewegen sich allein die Kosten für das Lithium-Ionen-Akkus bei rund 10 000 Euro. Für die Leasing-Kunden werden monatlich 833 Euro mit Mehrwertsteuer bei einer Laufzeit von vier Jahren berechnet. Wartung, Versicherung, Winterreifen inklusive. Das macht unter dem Strichknapp 40 000 Euro. Nur der „Sprit“ aus der Steckdose ist nicht mit drin. Nach Ablauf der Leasingzeit muss das Auto zurückgegeben werden.

Für Power sorgt eine Lithium-Ionen-Batterie. Sie ist Platz sparend zwischen den Achsen untergebracht, sodass das Raumangebot und das Sicherheitskonzept des Zweisitzers erhalten bleiben. Im Heck arbeitet ein 30 kW-Elektromotor. Mit 120 Newtonmeter Drehmoment, die direkt beim Start zur Verfügung stehen, sorgt er für gute Beschleunigung und dank des schaltfreien Elektroantriebs auch für hohe Agilität – natürlich ohne zu ruckeln. Zum Rückwärtsfahren ändert sich die Drehrichtung des Motors. Für rund zwei Euro lässt sich der smart fortwo electric drive an der Haushaltssteckdose vollständig aufladen. Damit kommt er rund 135 Kilometer weit.

Ein spezielles Batteriemanagementsystem überwacht permanent Spannung, Strom und Temperatur. Erreicht einer dieser Parameter einen vorgegebenen Grenzwert, etwa bei Bergauffahrt mit andauernd abgerufener Peakleistung (Kickdown), so reduziert die Elektronik - für den Fahrer kaum spürbar - die Leistung. Eine Überlastung ist damit ausgeschlossen.



Ebenso überwacht die Elektronik den Ladevorgang und steuert die Kapazitätsanzeige. Die Leistungselektronik des Fahrzeugs versorgt über einen DC/DC-Wandler das 12 Volt-Bordnetz mit elektrischem Strom aus der Hochvolt-Batterie. Außerdem regelt sie beispielsweise auch Heizung und Klimaanlage, um die Batterie so wenig wie möglich damit zu belasten.

Monaco gibt dem E-Smart Starthilfe

Wie bei allen anderen Anbietern alternativer Antriebsmöglichkeiten steht und fällt auch für die Vertriebsabteilung von Smart die Absatzentwicklung mit dem Preis. Aber die Chancen stehen gut. Man hofft, dass steigende Stückzahlen, die Kosten drücken. Und der Staat muss ran. Vorbild dabei ist Monaco, wo der Fürst jedem Käufer eines Elektroautos 9 000 Euro Starthilfe gewährt. Frankreich bietet eine „Superumweltprämie“ von 5 000 Euro je Fahrzeug, das weniger als 60 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. Auch London hat hier Leitfunktion. E-Autos müssen in der City keine Mautgebühren entrichten

Mit der Alltagstauglichkeit ist das noch so eine Sache. Beim Smart hat ein Mieter einer Etagenwohnung schlechte Karten. Wo soll er nachts „auftanken“? Besitzer einer Garage mit Steckdose sind da besser dran. Nach zwei bis sechs Stunden sind die Akkus wieder voll.



Zudem ist das geräuschlose Dahingleiten gewöhnungsbedürftig. Übrigens auch für Fußgänger und Fahrradfahrer, die sich im Straßenverkehr zu sehr auf ihre Ohren verlassen. Das kann gefährlich werden. Hier könnte ein Noise-System von Brabus helfen, das wahlweise V8- oder die Formel 1-Sound bietet. Helmut Daniels

Mercedes Fans-Facts

Smart fortwo electric drive:

zweisitziger Kleinstwagen

Länge/Breite/Höhe: 2,70/1,60/1,57 Meter

Gewicht 985 Kg

Antrieb: lokal emissionsfreier Elektromotor mit 30 kW/41 PS, Drehmoment 120 Nm,

0-60 km/h: 6,5 s

Vmax: 100 km/h (begrenzt)

Reichweite mit einer Batterieladung: 135 Kilometer

lokaler CO2-Ausstoß: 0 g/km,

Preis: zur Zeit nur Leasingmodell mit 833 Euro im Monat inklusive Wartung, Laufzeit vier Jahre, max. Fahrleistung 60 000 Kilometer.

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2 Kommentare

  • TomStar

    TomStar

    San Marino könnte auch noch klappen, vielleicht noch Liechtenstein *gfg*
  • der_Vahrende

    Der_Vahrende

    Monaco ist wahrscheinlich das einzigste Land, das die Elektrorettungskapsel mit einer Batterieladung zu durchqueren schafft..... *rofl* Deshalb auch die Vorstellung dort, wie die wie immer gewöhnlich gut informierten Kreise hinter vorgehaltener Hand mitteilten!

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