Elektro A-Klasse: voll im grünen Bereich

Fahrbericht: so fährt sich die lokal emissionsfreie A-Klasse E-Cell

Elektro A-Klasse: voll im grünen Bereich: Fahrbericht: so fährt sich die lokal emissionsfreie A-Klasse E-Cell
Erstellt am 9. Dezember 2010

Wie elektrisierend ist denn so eine Fahrt in der A-Klasse E-Cell? Neugierig waren wir darauf schon und der Leserpost nach zu urteilen, ist das Interesse an der elektrischen Mercedes-Benz A-Klasse auch nicht unbedingt gering. Das Auto ist auch fertig. Nur kaufen kann man es noch nicht – zumindest aber Probefahren!



Wie Sie hören hören Sie nichts! Die elektrische A-Klasse ist ein Flüsterer. Erst ein Blick auf die Armaturen bestätigt, dass der 70 kW (95 PS) starke Elektromotor mit leichtem Sirren seine Arbeit aufgenommen hat. Der Zeiger des Drehzahlmessers schwebt leicht in der 12 Uhr-Stellung, eben lag er noch matt auf Halbsieben! Und es ist natürlich nicht der Drehzahlmesser worauf wir schauen, sondern das, was da nun rechts vom Tacho gut im Sichtfeld des Fahrers liegt, ist ein Instrument, für das die Autoindustrie, oder wir Journalisten oder der Kunde noch keinen griffigen Namen gefunden hat. Die Daimler AG spricht von einem „Zeigerinstrument..., das über die momentan abgerufene Antriebsleistung bzw. die Rekuperationsleistung“ informiert.

Soso!

Die Energie reicht für 250 km Reichweite und mehr!

Rätsel stellt die Elektro-A-Klasse seinem Benutzer vom ersten Augenblick an keine auf! Wäre da nicht die auffällige E-Cell Dekor-Optik und besagtes Instrument, nichts aber auch rein gar nichts, ließe auf den ersten Blick den Verdacht zu, hier in einem anderen Auto zu sitzen als in der bekannten E-Klasse. Gestartet wird auf Schlüsseldreh, geschaltet via Automatik, Unklarheiten gibt es also im Grunde keine. Soweit die Sicht von innen! Die Außenwelt würde die Elektro-A- Klasse auch nicht besonders zur Kenntnis nehmen. Aus gutem Grund – und dazu jetzt.

Zum Anfahren wandert der Wählhebel der Automatik wie gewohnt von „P“ nach„D“. Der Viertürer setzt sich wie erwartet in Bewegung. Erster Gedanke: „Mann, ist der leise!“ Wer vom Mangel an Geräusch auf einen Mangel an Kraft schließt, liegt daneben. Ein Druck auf's Gaspedal und die rund 1,6 t schwere A-Klasse düst ziemlich flott nach vorn. Der unter der Motorhaube steckende Elektromotor bietet eine Spitzenleistung von 70 kW (95 PS) an und entwickelt eine Dauerleistung von 50 kW (68 PS). Beeindruckender liest sich vielleicht das maximale Drehmoment: 290 Newtonmeter stehen quasi vom Start weg zur Verfügung. Und der Fahrer spürt sie bei jedem Gas- bzw. Stromstoß - positiv!

Alles wie immer - nur mit Strom!

Damit schwimmt die Mercedes Elektro-A-Klasse nicht nur im Verkehrsgewimmel überfüllter Großstädte bestens mit, auf den ersten Metern ist der Fünfsitzer auch ein kleiner Ampelkönig. Von Null auf 60 km/h sind in 5.5 Sekunden erledigt!

Auch darüber hinaus lässt sich die Beschleunigung ganz ordentlich an, nur wandert der Zeiger des noch nicht griffig benannten Instruments in den orangefarbenen Bereich. Ich verbrauche also zuviel Ladung. Wenn ich das Sprintvermögen weiter so ausreize, dann könnte es knapp werden mit der 250 km Reichweite, die die Elektro A-Klasse dank ihrer beiden im Unterboden untergebrachten Lithium-Ionen Batterien schon jetzt schafft. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h und wird elektronisch begrenzt!

Doch man lernt schnell: Im grünen Bereich ist der Stromverbrauch optimal oder wird durch Schubbetrieb sogar Energie zurückgewonnen. Der Komfort und die Fahreigenschaften sind vergleichbar mit der normalen A-Klasse. Rund 350 kg können zugeladen werden. Komfort- oder Sicherheitseinbußen gibt es nicht!

Geringe Energiekosten dank cleverem Lademanagement

Im Grunde genommen ist die Fahrt in der Elektro-A-Klasse im positiven Sinne unspektakulär. Die A-Klasse E-Cell kann im Großen und Ganzen genau das, was eine A-Klasse mit Verbrennungsmotor auch kann. Wer im Auto gern telefoniert oder Musik hört, wird sich für die Ruhe im Auto begeistern. Das Abrollen der Reifen ist lauter als der Motor.

Für eine innerstädtische Nutzung ist die Reichweite allemal ausreichend und dank des intelligenten Lademanagements lässt sich die A-Klasse auch kinderleicht und kostensensitiv aufladen. Clever genutzt liegen die Energiekosten bei rund einem Drittel im Vergleich zu einem Verbrenner. An der Steckdose lädt die A-Klasse genügend Energie für weitere 100 km. An speziellen Ladestationen sind es nur 3 Stunden.

Entwicklungsvorstand Dr. Thomas Weber betont, dass das Auto „fertig entwickelt“ sei, dennoch gehen die ersten 500 A-Klasse E-Cell über Mietverträge erst einmal an ausgesuchte Kunden. Und diese zahlen pro Monat rund 900 Euro Leasingrate.

Spätestens 2013 wird der Kunde bei der neuen Generation an Kompaktmodellen wie beim smart (ab 2012) wählen können, ob er ein Modell mit Elektro-Antrieb oder Verbrennermotor fahren möchte. Dann werden die Kosten für den Kunden dank konzerneigener Batterie-Produktion hoffentlich auch im grünen Bereich landen.

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