Erste Fahrt in der "Oben ohne -C-Klasse"

Schon gefahren: Mercedes-AMG C 63 S Cabriolet

Erste Fahrt in der "Oben ohne -C-Klasse": Schon gefahren: Mercedes-AMG C 63 S Cabriolet
Erstellt am 10. Juni 2016

Endlich - nach der Premiere auf dem Genfer-Autosalon, der tradionellen Autofrühlings-Cabrio-Messe - ist das neue Mercedes-Benz C-Klasse Cabriolet ist seit Anfang Juni endlich zu bestellen! Mercedes-Fans.de konnte die ersten Fahrten mit dem offenen Viersitzer der Baureihe 205 machen...

Lange mussten die Mercedes-Fans auf ein Cabrio der C-Klasse warten - der SLK (heute SLC) ist - wie der größere SL - nur ein zweisitziger Roadster. Blieb also nur das E-Klasse Cabriolet oder seit jüngster Zeit das S-Klasse Cabriolet - wenn man vier Sitze haben wollte. Nur kommt endlich das C-Klasse Cabriolet! Die Markteinführung ist noch in diesem Sommer geplant - doch: Der Sommer ist lang! Erst im September kommt die offene C-Klasse zu den Händlern!

Auf der Basis des C-Klasse-Coupés erweitern die Stuttgarter ihre Cabriolet-Paletten mit einem kompakten Viersitzer mit klassischem Stoffverdeck ab. Zur sogenannten Verkaufsfreigabe ist die Mercedes-Benz C-Klasse in diversen Ausstattungen und Motorsierungen im Angebot. Es gibt fünf Benzin- und zwei Dieselmotoren sowie drei AMG-Triebwerke mit Leistungen zwischen 156 PS im C180 Cabrio bis 510 PS im Mercedes-AMG C 63 S.

Und genau für dieses Top-Modell entschied sich Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein während der ersten Testfahrten in und rundum Triest (Italien). Freundlicherweise war das Verdeck beim Einstieg noch geschlossen - die schwarzen Ledersitze unseres designo magno kaschmir weißen Cabriolets hätten sonst sicher - trotz der beschichteten Oberfläche - für "Hot Pants" gesorgt! Und die AMG-Sportsitze kommen lediglich mit Sitzheizung, nicht mit Sitzbelüftung.

AMG = Alle Mögen Gänsehaut

Also Dach auf! Das geht klassisch im Stand oder - wie beim S-Klasse Cabriolet auch während der Fahrt bis zu 50 km/h. Vorher starten wir den V8-BiTurbo und die 510 PS grollen leise auf - noch leise! Denn spätestens wenn das Verdeck offen ist und das Fahrprogramm von "C" auf "S" oder "S+" umgestellt ist, ist man auch im Gänsehaut-Modus. Aber es geht noch besser! Dank der ausgefeilten Auspuffklappen-Regelung - bei der keinesfalls nur ein Klappe geöffnet wird, sondern mehrere Klappen im Abgastrang im Zusammenspiel immer wieder geöffnet und geschlossen werden, klingt der AMG-V8 noch sonorer!

Jeder Gasstoß im Stand wird schon bei nicht aktivierten Klappenauspuff mit einem lauten Grollen und Bollern quittiert - frei nach dem Motto: Leg dich nicht mit mir an! Der einizige, der hier spielen will, ist der Junior (sofern vorhanden) auf dem Rücksitz!

Und dieser "hochemotionale, unverwechselbare Motorsound" im Stand ist nur der Anfang. Spätestens wenn der Tritt auf's Gaspedal bei eingelegter Fahrstufe des AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang Sportgetriebes das Cabriolet nach vorne katapultiert, ist es um Fahrer und Beifahrer geschehen! Sofern der AMG genug Traktion vorfindet - die C63-Modelle kommen nicht mit 4Matic - spurtet das Cabriolet in rund 4 Sekunden auf Tempo Hundert!

So schnell ist das Verdeck dann leider nicht, weshalb sich empfiehlt, dieses VOR einem solchen Sprint zu öffnen - auch wegen der besseren Akustik! Das von der S-Klasse abgeleitetete, vollautomatische Stoffverdeck reduziert nämlich die Wind- und Fahrgeräusche deutlich. 

Das geschlossene Cabrio: Das schönere (Hardtop-)Coupé?

Werfen wir aber zunächst eine Blick auf's Interieur - das dürfte Mercedes-Fans bekannt vorkommen, es lehnt sich nämlich an das des C-Klasse-Coupés an. Für das Cabriolet kommen natürlich die Bedienelemente für das Verdeck und die optionale Kopfraumheizung dazu. 

Apropos Verdeck: Das versteckt sich nach dem Öffen in ein kleines Abteil im Kofferraum, das mit einem Handgriff heruntergeklappt werden muss. Dadurch reduziert sich sich der Kofferraum zwar von 360 auf 285 Liter, doch der Platz reicht locker für mehr als zwei der üblichen Flugzeug-Handgepäckstücke und dank der 50 zu 50 teilbare und umklappbaren Rücksitzlehne gibt es sogar eine Durchlademöglichkeit.

Ebenfalls "unique" für das Cabriolet sind natürlich das Windschott hinter den Rücksitzen sowie das sogenannte Aircap, eine Art Spoiler im oberen Windschutzscheibenrahmen, Beides im Zusammenspiel sorgt für weniger Verwirbelungen im offenen Innenraum. Wer's braucht - vielleicht auf der Autobahn und hochgefahrenen Scheiben, ansonsten will ich mit meiner "sensiblen Kopfhaut" ja den Wind spüren! Optional gibt es sogar ein mechanisches Windschott, das hinter den Vordersitzen eingebaut werden kann, dann kann natürlich hinten keiner mehr sitzen! Hinten sitzen kann Mann nämlich auch, zugegeben, es geht etwas beengt zu wenn man wie ich über 1,90 m ist und der Wind zerzaust die Frisur - sofern vorhanden - ordentlich, aber hinten zu sitzen ist keinesfalls so unbequem.

Und mit geschlossenem Verdeck hat man ein B-Säulen-loses Coupé - der Amerikaner spricht hier vom Hardtop-Coupe - das eine deutlich bessere Rundumsicht bietet als das Coupé!

 

 

 

Suchtgefahr!

Und unbequem bzw bequem ist das nächste Thema: Man spürt zwar den mächtigen V8, aber von dem Fahrwerk und der Kraftübertragung so gut wie nichts. Das im Vergleich zur Limousine um 15 mm tiefer gelegte Fahrwerk bietet dank dem selektivem Dämpfungssystem unglaublich viel Federungs- und Abrollkomfort - auch bei agilen fahrdynamischen Eigenschaften. Mit „Dynamic Select“ kann der Fahrer dabei zwischen den bekannten fünf Fahr-Charakteristiken wählen - und ehrlich: Wir sind fast immer in Sport oder Sport+ gefahren - dieser Sound und diese Agilität machen einfach süchtig...

Auch optisch gefällt der AMG: Breitere Spur, größere Räder (19"), dynamisch wirkende Front- und Heckschürze mit größeren Luftein- und Auslässen geben dem C 63 eine brachialere Optik. Zum Glück gibt es keinen Heckspoiler, der die sportlich-elegante Linienführung stört.

In Sachen Sicherheits- und Assistenzsystemen sind der „Attention Assist“, der „Collsion Prevention Assist Plus“ serienmäßig an Bord. Zusätzlich stehen viele weitere Assistenzsysteme zur Verfügung. Beim Cabrio gibt es zudem einen nicht reversiblen, pyrotechnisch ausfahrenden Überrollschutz hinter der Rückbank, der im Falle eines Überschlags zusammen mit dem Windschutzscheibenrahmen für mehr Sicherheit sorgen soll.

Die Preise für das Mercedes-Benz C-Klasse Cabriolet beginnen bei 42.215,25 Euro, der Mercedes-AMG C63 kostet mindestens 83.419,00 Euro... Was soll ich noch schreiben? Es gibt ein Leben ohne ein C63 AMG Cabriolet ... - aber mit macht's mehr Spaß! 

Thomas Frankenstein, Fotos: Thomas Frankenstein, Andreas Lindlahr, Daimler AG

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Mercedes-Fans Facts / Technische Daten

Mercedes-AMG C 63 S Cabriolet

Antrieb: V8, 3982 ccm, 510 PS bei 5500-6250 U/min, 700 Nm bei 1750-4500 U/min, Benzindirekteinspritzung, Biturbo-Aufladung; AMG Speedshift MCT 7-Gang-Sportgetriebe (Automatik)

Fahrwerk: Vorne: Vierlenkerachse, Schraubenfedern, elektronisch gesteuerte, in drei Stufen wählbare, adaptive Verstelldämpfung AMG RIDE CONTROL, Stabilisator; Hinten: Raumlenkerachse, Schraubenfedern, elektronisch gesteuerte, in drei Stufen wählbare, adaptive Verstelldämpfung AMG RIDE CONTROL, Stabilisator

Bremsanlage: 390 mm Verbund-Scheibenbremsen vorn belüftet und perforiert, 360 mm Scheibenbremsen hinten belüftet und perforiert, elektrische Feststellbremse hinten, ABS, Brems-Assistent, 3-Stufen-ESP®

Räder: Leichtmetallfelgen vorn: 9,0 J x 19; hinten:10,5 J x 19; Reifen: vorn: 255/35 ZR 19; hinten 285/30 ZR 19

Länge x Breite x Höhe: 4750 x1877 1405 mm

Wendekreis:  11,29 m

Kofferraum-Volumen: 285-360 l

Beschleunigung 0-100 km/h: 4,1 Sek

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeriegelt)

CO2-Emissionen: 208-218 g/km

Verbrauch (innerorts, ausserorts, kombiniert) 12,4/7,5/9,3 l/100 km

 

 

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