Den Wunsch der Militärs, einen Geländewagen mit Steherqualitäten, das sich sowohl auf und abseits der Straße durchsetzen kann - auf vier Allrad angetriebene Räder zu stellen, brachte Mercedes-Benz 1969 mit dem G auf den Punkt. 30 Jahre später gibts den G äußerlich nur unwesentlich verändert und längst auch im Zivilleben fest verwurzelt noch immer. An einem, der so lange auf dem Offroader Markt bestehen kann, muss etwas Besonderes dran sein. Auf jeden Fall hat er mit dem V6-CDI etwa ganz Spezielles drin. Mercedes-Fans.de teste den G 320 CDI auf Herz und Nieren.
Der Dreiliter V6 CDI ist zur Zeit der einzige Diesel
Allen schönen, stylischen und schnellen SUVs der Gegenwart zum Trotz hält eine beständig große 4x4-Fangemeinde dem kantigen und knorrigen Mercedes G seit 30 Jahren die Treue. Selbst der Papst fährt mit ihm. Kurz: Vielen ist der Urtyp unter den geländegängigen Fahrzeugen schlichtweg heilig. Warum ist das so? Der G ist Sein und nicht Schein. Er steht nicht für Theorie und Schöngeist, sondern für Praxis und Pflichterfüllung. Der G ist einer von der seltenen Sorte, der sich unermüdlich plagen kann und der nimmer und nirgends aufgibt. Bei der Arbeit lässt er sich u.a. von einem V6 CDI antreiben. Der Dreiliter V6 CDI Dieselmotor ist zur Zeit das einzige Selbstzünderaggregat, das für den G erhältlich ist. Mit dem Modelljahr 2010 wechseln die Modellbezeichnungen. Aus dem zivilen G 320 wird der G 350; das Green Line Modell G 280 wird in G 300 umgetauft.
Wehrdienst in über 70 Ländern!
Der G als Diesel hat einen Anteil von ca. 25% an der Baureihe. Die Armeen dieser Erde und die europäischen Kunden tanken gerne diesen Kraftstoff. In der von Mercedes-Fans.de getesteten zivilen Baureihe W 463 (G 320/350 CDI) gibt es den Motor mit 224 PS und in Kombination mit dem aus dem G 500 bekannten Siebengang Automatikgetriebe. Die Armeeversion (G 280/300 CDI), welche mit 184 PS und einem Fünfgangautomatikgetriebe ins Rollen kommt, ist ab 2010 auch für Zivilisten käuflich. Mittlerweile leistet der Mercedes G in über 70 Ländern seinen Wehrdienst - neben vielen europäischen Armeen auch bei den US Marines und den Streitkräften Kanadas.
540 Nm Durchzugskraft bringen weiter!
Fahren und sparen: Der Erfolg des Diesel in Europa liegt vor allem an den günstigen Verbrauchswerten. Überdies ist dieser Treibstoff in fast allen Ländern Europas preiswerter als Benzin. Es sind aber nicht nur ökonomische Gründe, die für die Mercedes G-Klasse mit CDI sprechen. Zu den stärksten Argumenten für den Dieselmotor gehört seine bemerkenswerte Kraftentfaltung.
Ist der Mercedes G 320/350 CDI gestartet, braucht er nur wenige Meter, um seinen Fahrer mit seinem unbändig starken Drehmoment von 540 Nm, das bereits bei 1.600 U/min anliegt, zu beeindrucken.
Die Siebengangautomatik lässt den Motor unter Vollgas nicht zur Ruhe kommen; schnell schaltet sie immer in den zur Drehzahl passenden Gang. Beim gemütlichen Cruisen mag dieses Verfahren etwas hinderlich sein. Andererseits verhilft die Schaltbox dem Diesel G auf diese Weise zu erstaunlichen Fahrleistungen. Unter extremer Last beim Betrieb mit schwerem Anhänger zeigt sich, dass die Kombination aus Motor und Getriebe hervorragend arbeitet. Mühelos und spielend leicht bewegt der G selbst 3,5 Tonnen schwere Anhänger vom Fleck.
Über 185 km/h Höchstgeschwindigkeit für den Mercedes G 320 CDI
Die Mercedes G-Klasse kennt kein Ende im Gelände
Auf der Autobahn beweist der G 320 CDI dass er ein ganzer und vor allem ein recht flotter Kerl ist. Nach jedem Bremsmanöver beschleunigt der Mercedes-Benz zügig auf seine Höchstgeschwindigkeit über 185 Km/h. Bei hohen Geschwindigkeiten steigt freilich der Verbrauch spürbar an. Von nix kommt eben nix! Auch im Topspeed-Modus bleibt der Motor angenehm leise und wabbert nicht geräuschvoll durch die Fahrerkabine. Zu den Brummigen im Lande zählt die Abgasanlage der Mercedes G-Klasse ebenfalls nicht. Selbst im Volllast-Betrieb hält sie sich niveauvoll zurück, indem sie allenfalls eine rauschende denn aufbrausend-vibrierende Klangqualität entwickelt.
Begibt man sich mit der Mercedes G-Klasse abseits befestigter Untergründe, muss man auf den stürmischen Antritt des Turbos, welche das G-Klasse wie entfesselt herumfuhrwerken lässt, gefasst sein. Ist der Mercedes im Gelände erst einmal in Fahrt gekommen, überwindet er jedes Hindernis solange Herz und Hand des Fahrers die richtigen Entscheidungen treffen. Beim G 320 CDI kommt es nämlich nicht nur auf das rechtzeitige Schalten der Differenzialsperren an. Durch das hohe Gewicht des G und die Siebengangautomatik sollte man vor dem Erklimmen der Sanddünen bereits den dazu notwendigen Gang vorgewählt haben andernfalls schaltet die Automatik alle Gänge durch und das geht auf Kosten des Schwungs. In unseren Geländetests hat sich die Blockierung des 4. Gang in der Untersetzung bewährt
Bald Vierzylinder-Diesel mit Doppel-Turbo?
Der Mercedes G 350 CDI wird in naher Zukunft auch als Blue Tec mit Adblue die strenge Euro 5 Abgasnorm erfüllen. Zusätzlich laufen Diskussionen den Vierzylinder CDI Motor mit zwei Turboladern im G zu verbauen. Sicher zum Abschluss des Berichts sind zwei Dinge. Erstens: Der G 300 CDI wird auch als Rechtslenker in den Versionen Station lang, Transporter lang und Fahrgestell mit Radstand 3,12 Meter (10,25 ft) auf den Markt kommen. Zweitens: Der kantige Mercedes G besitzt bemerkenswert reine 4 x 4 Tugenden, die seine Daseinsberechtigung mindestens um noch mal 30 Jahre verlängern.
Mercedes-Fans Facts
Modell: Mercedes G 320 / 350 CDI
Motor: 2,987-ccm-V6, 224 PS bei 3.800 U/min, 540 Nm max. Drehmoment bei 1.600 U/min
Getriebe: 7-Gang Automatik
Bereifung: 265/70/16 oder 265/60/18
Gewicht: 2.530 kg
Zuladung: 670 kg
Gewichtsverteilung: 51% Vorderachse, 49% Hinterachse
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,5 Sekunden
Bremsweg aus 100 Km/h: 39,3 m
Verbrauch: 12,5 Liter auf 100 KM
Tankinhalt: 96 Liter
Reichweite: 760 Km
Preis: ab 77.647,50 Euro
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