Das war einmal: Autos von Mercedes galten als das Maß aller Dinge. Doch Audi und BMW haben Daimler abgehängt. Die Schwaben werden ihr biederes Image einfach nicht los, lästert der Autor Thomas Fromm mit kaum verborgener Häme über den Erfinder des Automobils auf Süddeutsche.de vom 23.04. 2013. Was soll das Krisengerede? Fakt ist: Ja, es stimmt, das 1.Quartal 2013 ist deutlich hinter dem Vorjahresergebnis bei Daimler zurückgeblieben. Doch das hat nicht allzu viel mit einer Krise im Hause Daimler zu tun, sondern mit einer insgesamt stark schwächelnden Autokonjunktur in Europa infolge der Wirtschaftskrise. Wenn überhaupt, dann befindet sich Daimler nicht in der Krise, sondern im Umbruch. Das aber verkennt der Autor ebenso wie seine Fakten nicht die aktuellsten und schon gar nicht stimmig sind dabei ist die Süddeutsche doch stets so stolz auf die Qualität ihrer Recherche.
Es ..gab Zeiten, da war Daimler noch das Maß aller Dinge. Geräuschlos, erfolgreich, Autos vom Feinsten. Der Mercedes unter den Oberklasse-Autos sozusagen. Heute kritisieren Leute wie der Fondsmanager Ingo Speich, dass nicht Daimler, "sondern BMW und Audi im Premiumsegment das Maß aller Dinge" sind. Weil man sich "in Stuttgart zu lange auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausgeruht hat", schreibt der Süddeutsche.de Autor Fromm frisch, fröhlich frei und falsch die Zeilen voll. Tatsächlich ist die vom Autor nachgeplapperte Kritik von Fondsmanager Speich an der Marke Mercedes-Benz weit von jeder Sachlichkeit entfernt. Von der Tagesaktualität auch. Die zitierte Äußerung stammt aus dem April 2012 und ist somit ein Jahr alt. Gähn!
Alte Vourteile statt aktuelle Fakten
Und in diesem Jahr hat sich bei Mercedes-Benz einiges getan: Beispielsweise sind die Neue A- und B-Klasse seitdem richtig auf dem Markt angekommen. Und nach allem, was man nachlesen kann (wenn man das denn will), verkaufen sich die neuen Modelle glänzend. Apropos nachlesen. Wer ordentlich recherchiert, dem sollte nicht entgangen sein, dass die Neue A-Klasse in einer Umfrage des ADAC zum Lieblingsauto der Deutschen gekürt wurde. Ferner hat erst kürzlich die "GMK Markenberatung" in einer Studie festgestellt, dass Mercedes-Benz die beste Premiummarke Deutschlands ist im Ranking rangiert der Stern deutlich vor BMW und Audi. So viel zur frischen Datenlage, die kein Jahr alt ist.
Mercedes-Benz ist die beliebteste Premiummarke Deutschlands - aber nicht für Süddeutsche.de
Audi und BMW hängen Mercedes ab? Aber nicht in der Zufriedenheitsstatistik des AutoMarxx. Mercedes-Benz konnte sich in der letzten ADAC AutomarxX-Studie als stärkste Automarke Deutschlands behaupten. Für die Marke ist dies nach dem Erfolg in der AutomarxX-Studie im Juni 2012 die zweite Spitzenposition in Folge. In der 27. Ausgabe seit der Einführung des AutomarxX im Jahre 2001 stand Mercedes-Benz zum 15. Mal an der Spitze der Auswertung. So oft wie keine andere Automobilmarke.
Aber diese Fakten erwähnt der Autor der Süddeutsche nicht. Er erwähnt nur die wenig erfreulichen Seiten: weniger sprudelnde Gewinne und ein China-Geschäft, in dem für Daimler als Premiummarke mehr drin sein müsste. Das alles ist unwidersprochen richtig. Aber die Probleme sind doch erkannt und sie werden - siehe Neuordnung des China-Geschäfts, Modelloffensive bis 2020 etc. - mit Hochdruck von Management und Mitarbeitern angepackt.
Krisengerede als Stimmungsmache?
Dass Mercedes-Benz bei den aktuellen Geschäftszahlen nicht so glänzen, kann, wie man das gerne möchte, liegt gewiss nicht in den Ursachen, die der Autor von Süddeutsche.de als das Übel der Marke erkannt haben will. Bieder und rückständig - das sind so richtig schöne alte Etiketten, die man Mercedes-Benz immer wieder gerne anpappt. Aber ihre weitere Verwendung in der jüngeren und gegenwärtigen Zeit kommt fast schon einem böswilligen Verdummungsversuch gleich. Die Marke Mercedes-Benz ist nämlich alles andere als rückständig und bieder - weder technisch, noch stylistisch und schon gar nicht hinsichtlich der politischen bzw. weltanschaulichen Ausrichtung ihrer Fahrer. Ganz im Gegenteil: Wie eine jüngere Studie von AutoScout24, die auf den März 2013 datiert, ergab, findet die Marke Mercedes-Benz immer mehr Anhänger unter so genannten Linken und Liberalen Warum? Weil die Marke so schön modern ist. Na sowas!
Das freilich kann man als guter Journalist nur in Erfahrung bringen, wenn man sein Handwerk richtig ausübt. So aber bleibt uns nur die Analyse: Die Recherchequalität von Süddeutsche.de ist offenbar auch nicht mehr das, was sie einmal war. Statt Information und Anlayse auf breiter Datenbasis aufzubereiten, werden in diesem Fall alte Vorurteile vorgetragen - die dadurch aber nicht wahr werden. Hilfreich in der Sache ist das nicht, denn am Ende erzeugt der Autor nur Geräusch. Oder soll mit der Lehmschmeißerei etwa Stimmung gegen die Führungsmannschaft in Stuttgart gemacht werden? Aber für so etwas sollte sich Süddeutsche.de eigentlich zu schade sein.
Autor Mathias Ebeling
Hier Klicken - und Sie können den Artikel "Daimler in der Krise. Geräuschlos, erfolgreich, Autos vom Feinsten" auf Süddeusche.de nachlesen, um sich selbst ein Bild zu machen.
10 Kommentare
Mercedes-Fans.de
29. April 2013 10:11 (vor über 11 Jahren)
Ebraun
28. April 2013 15:42 (vor über 11 Jahren)
R129Fan
26. April 2013 17:56 (vor über 11 Jahren)
Pano
26. April 2013 09:47 (vor über 11 Jahren)
Pierro
26. April 2013 08:11 (vor über 11 Jahren)
LukasA250e
25. April 2013 11:55 (vor über 11 Jahren)
Pano
25. April 2013 09:26 (vor über 11 Jahren)
SebastianNast
24. April 2013 21:27 (vor über 11 Jahren)
Freeglobe
24. April 2013 16:22 (vor über 11 Jahren)
MERCEDESFREAK
24. April 2013 16:02 (vor über 11 Jahren)
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