Mercedes-Benz Baureihen: der W201

W201: Mercedes Benz 190, oder auch der "Baby-Benz"

Mercedes-Benz Baureihen: der W201: W201: Mercedes Benz 190, oder auch der "Baby-Benz"
Erstellt am 18. August 2009

1982 sollte der Mercedes-Benz 190 als direkter Konkurrent zum erfolgreichen BMW 3er auf dem Markt antreten und begründete damit eine Linie von Fahrzeugen für das mittlere Segment, der Mittelklasse, das Konzept, das später den Namen Mercedes C-Klasse erhalten sollte. Zuvor hatte sich Mercedes-Benz ausschließlich mit Fahrzeugen der Oberklasse beschäftigt, doch ob der geringen Wachstumsrate in diesem Bereich wurde die Mittelklasse als neue Zielgruppe für die Fahrzeuge unter dem Stern entdeckt, deren Erstlingsmodelle heute noch gerne als Mercedes Youngtimer gefahren werden.

Der 190er gilt mit seinem „Diamantschliff“-Design als Bruch mit den Ausläufern der „Chrombenz“-Ära, dessen Formgebung die nächsten 15 Jahre bestimmend sein sollte, und mit dem parallel entwickelten W124 einen ebenso populären Zeitgenossen. Entworfen wurde das Design im Übrigen vom Italiener Bruno Sacco – der mit den Barocken Formen der Vorgängermodelle brach und damit die Mercedes-Fans zwiespältig stimmte. Ebenso der Mangel an Chrom und anderen Luxusdetails stieß der klassischen Klientel von Mercedes – den Wohlhabenderen – sauer auf – was jedoch nichts daran änderte, dass nach kurzer Zeit auch diese Neuerung von der Kundschaft angenommen wurde.

Wahlweise mit Benziner oder Diesel ausgestattet gilt der 190er nicht unbedingt als untermotorisiert. Doch man verbaute in die Reihe zum ersten Mal einen Motor, der nicht mit den Kubikzentimetern im Hubraum parallel ging. Statt eines zu erwartenden 1900 ccm-Motor wurde ein 1800 ccm Motor als unterste Option verbaut. Die Spannweite bei der Motorenauswahl war von 1,8 bis 3,2 Liter bei den Ottomotoren und 2,0 bis 2,5 Liter bei den mit Dieselmotoren ausgerüsteten 190ern.

Produziert wurden insgesamt ca. 1,9 Millionen Mercedes 190. Eine Besonderheit war, dass erstmals in der Geschichte von Daimler-Benz an zwei Standorten gleichzeitig produziert wurde. 58 % der Fahrzeuge lieferte das eigens dafür umgebaute, ehemalige Borgward-Werk in Bremen-Sebaldsbrück. Die anderen 42 % der Fahrzeuge wurden im Stammwerk Sindelfingen hergestellt.

Ein großer Erfolg gelang mit dem Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 in der Rennsaison 1992: Er gewann 16 von 24 Rennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) und belegte in der Endabrechnung die Plätze Eins bis Drei. Kein anderes Auto sammelte bis dato in einer DTM-Saison mehr Siege, mehr Punkte, mehr Trainingsbestzeiten, mehr schnellste Runden und mehr Führungskilometer als die von Mercedes-Benz Haus-Tuner AMG vorbereiteten 190 E 2.5-16 in ihrer zweiten Evolutionsstufe, Kurzbezeichnung: EVO II.



Weiter mit den technischen Daten geht es auf Seite 2!


Wir haben an dieser Stelle die Ausführungen des W201 zusammen getragen. Sollten sich hier Fehler eingeschlichen haben oder wir etwas vergessen haben, einfach eine kurze E-Mail senden an redaktion@mercedes-fans.de.

Ottomotoren
Modell Bauzeit
(von / bis)
Motortyp Ventile
/
Zylinder
Hubraum
(in ccm)
Leistung
(kW/PS)
bei Drehzahl
Drehmoment (Nm)
bei Drehzahl
(U/min)
190 1982
1984
M 102 2 / 4 1997 66/90 bei 5000 165 bei 2500
1984
1988
77/105 bei 5200 170 bei 2500
190 (KAT) 1985
1990
77/105 bei 5700 158 bei 3500
190 E 1982
1988
90/122 bei 5100 178 bei 3500
190 E (KAT) 1985
1991
87/118 bei 5100 172 bei 3500
190 E 2.0 1991
1993
1996 90/122 bei 5300 175 bei 3500
190 E 1.8 1990
1993
1767 80/109 bei 5500 150 bei 3700
190 E 2.3 1985
1988
2299 100/136 bei 5100 205 bei 3500
190 E 2.3 (KAT) 1985
1991
97/132 bei 5100 198 bei 3500
190 E 2.3 1991
1993
2298 100/136 bei 5200 200 bei 3500
190 E 2.3-16 (ECE) 1984
1988
4 / 4 2299 136/185 bei 6200 235 bei 4500
190 E 2.3-16 (RÜF) 80er 130/177 bei 5800 230 bei 4750
190 E 2.3-16 (KAT) 1982
1987
125/170 bei 5800 220 bei 4750
190 E 2.5-16 (RÜF) 1987
1988
2498 150/204 bei 6750 240 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 (KAT) 1988
1993
143/195 bei 6800 235 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution (RÜF) 1989
1989
2463 150/204 bei 6750 240 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution (KAT) 143/195 bei 6800 235 bei 5000-5500
190 E 2.5-16 Evolution II (KAT) 1990
1990
173/235 bei 7200 245 bei 5000-6000
190 E 2.6 1985
1988
M 103 2 / 6 2597 122/166 bei 5800 228 bei 4600
190 E 2.6 (KAT) 1985
1992
118/160 bei 5800 220 bei 4600
190 E 3.2 AMG 1992 3206 172/234 bei 5750 305 bei 4500

(Quelle: Wikipedia.de)

 

Dieselmotoren

Modell Bauzeit
(von / bis)
Motortyp Hubraum
(in ccm)
Leistung
(kW /PS)
bei Drehzahl
Drehmoment
(Nm)
bei Drehzahl
(U/min)
190 D 1983
1989
OM 601 1990 53/72 bei 4600 123 bei 2800
190 D 1989
1992
55/75 bei 4600 126 bei 2700-3550
190 D 2.2 1983
1985
2147 54/73 bei 4200 130 bei 2800
190 D 2.5 1985
1990
OM 602 2497 66/90 bei 4600 154 bei 2800
190 D 2.5 1990
1992
69/94 bei 4600 158 bei 2600–3100
190 D 2.5 Turbo 1986
1989
90/122 bei 4600 225 bei 2400
190 D 2.5 Turbo 1989
1993
93/126 bei 4600 231 bei 2400

Alle Angaben ohne Gewähr.

3 Kommentare

  • Sternenjaeger

    Sternenjaeger

    Natürlich ist der Zeitgeist immer eine Komponente des Designs, das steht vollkommen außer Frage, und ich befürchte fast das wir uns bei der Frage nach der Ästhetik eines "Diamantschliff"-Designs der 190er auf das glatte Eis des Geschmacks begibt, der ja bekanntlich nicht diskutabel ist, weil subjektiv empfunden. Den Ausbruch aus den Barocken Formen der Vorgängermodellen von Mercedes-Benz kann man natürlich als Revolution mit dem eigenen Produkt betrachten, ähnlich sieht es aber auch mit Gebäuden aus den 1970ern aus, die heute unter Denkmalschutz stehen - Fakt ist jedoch: Die Heutige Formgebung dürfte eine konsequente Weiterentwicklung der Anfänge aus dem 190er verbunden mit aerodynamischen Ansprüchen sein, die wiederrum sehr geschmackvoll gehalten ist.
  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    @Jan: ist Design nicht immer auch Zeitgeist?
  • Sternenjaeger

    Sternenjaeger

    Ohne Frage, ein tolles Auto, das zudem sehr stark die Wahrnehmung von Mercedes in der öffentlichkeit geprägt hat - aber gerade bei so stilistischen Feinheiten wie eben dem Diamantschliff bin ich mir nicht sicher, ob ich den so wirklich gut finden soll - er ist quasi zu viel Zeitgeist, meines Erachtens nach.

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