Mercedes für Morgen: Mehr Sicherheit und Komfort im Auto

Voll-LED Scheinwerfer und ein neues Glasdach gehen in Serie!

Mercedes für Morgen: Mehr Sicherheit und Komfort im Auto: Voll-LED Scheinwerfer und ein neues Glasdach gehen in Serie!
Erstellt am 20. April 2010

Sicherheit im Auto – ein wenn nicht das Mercedes-Benz Thema schlechthin. Innovationen in Sachen Sicherheit – man nehme die gesammelten Assistenzsysteme als Beispiel - sind da für den Stuttgarter Automobilhersteller sehr wichtig. Nun präsentiert Mercedes-Benz einen dynamischen Voll-LED-Scheinwerfer, der zusätzlich alle adaptiven Lichtfunktionen heutiger Xenon-Systeme bietet. Des Weiteren zeigen die Stuttgarter ein neues Glasdach, das sich auf Knopfdruck verdunkelt…

Was sich wie Science Fiction anhört ist Realität. Bereits im Maybach hat der Daimler-Konzern eine schaltbare Trennscheibe präsentiert und diese Idee nun für das neue Glasdach weiterentwickelt.

„Magic Sky Control“ sorgt für eine kühlen Kopf

Das Problem, das die Stuttgarter mit dem neuen „Magic Sky Control“ lösen wollen, kennt jeder, der ein „normales“ Glasdach - unabhängig von der Größe - in seinem Fahrzeug hat. So sehr man das Licht von oben und die mögliche Aussicht genießt, so sehr brennt einem aber auch die Sonne auf den Schädel. Ein Rollo kann zwar die Sonne nehmen, nicht aber die Wärme, die durch das Glasdach in den Innenraum gelangt. Das schaltbare Glasdach mit variabler Transparenz soll bei den Mercedes-Fahrern und – innen von morgen für Wellness-Atmosphäre sorgen.

Mercedes-Fans.de testet...

Von außen sehe ich dem in einer Halle in Stuttgart stehendem SL der Baureihe R230 in der Halle seine Besonderheit nicht an. Auch von innen wirkt an dem Klappdach-Roadster alles bekannt, doch tatsächlich: Das durchsichtige Glasdach des R230 tönt sich durch den Druck meines Fingers auf einen kleinen Knopf oberhalb des Innenspiegels in Sekundenschnelle bläulich – andere Farben sind in Planung.

Neben der variablen Lichtdurchlässigkeit können die Passagiere ein verbessertes Klima genießen, denn das innovative Glas schirmt Sonnenstrahlung wesentlich effektiver ab, als dies konventionelle Wärmeschutzgläser oder Rollos tun. Im eingeschalteten Modus nimmt die Isolation nochmals merkbar zunimmt. Die Temperatur auf Interieurteilen wie Armauflagen liegt um bis zu 10 Grad Celsius unter den Werten mit konventionellem Grünglas, wie Untersuchungen mit einer Wärmebild-Kamera ergaben.

"Wellness-Atmosphäre" durch einfache Physik

Die Wellness-Atmosphäre auf Knopfdruck bedient sich dabei der Physik eines Platten-Kondensators: Wird eine elektrische Spannung an die Glaskonstruktion angelegt, richten sich Teilchen im Glasaufbau so aus, dass Licht die Scheibe durchdringen kann. Bleibt die Stromversorgung hingegen ausgeschaltet, orientieren sich die Partikel nach dem Zufallsprinzip. Dadurch wird das Licht teilweise blockiert, und die Scheibe bleibt dunkel.

Dunkel geschaltet erwärmt sich der Innenraum also weniger stark und entlastet so auch die Klimaanlage entlastet, wodurch schlussendlich CO2 eingespart werden kann. Auf Rollos oder andere Beschattungssysteme kann dadurch verzichtet werden und dank der Wärmeschutzwirkung sind größere Glasflächen im Dachbereich möglich.

Lichttechnik von morgen

Leuchtdioden – kurz LEDs - feiern seit ein paar Jahren ein Revival. Unschwer zu erkennen an den vielen Fahrzeuge mit Rückleuchten, Seitenblinkern oder Tagfahrleuchten mit den kleinen hellen „Spots“ – sei es aus dem Zubehör oder werksseitig verbaut.

Auch Mercedes-Benz bietet für diverse Fahrzeuge Leuchten mit LED Technik an, nun stellt der Stuttgarter Automobilhersteller einen neuen, volldynamischen LED-Scheinwerfer vor, der alle adaptiven Lichtfunktionen heutiger Xenon-Systeme beinhaltet. Das bewährte Intelligent Light System mit den Funktionen Landstraßenlicht, Autobahnlicht, erweitertem Nebellicht, aktivem Kurvenlicht sowie Abbiegelicht ist auf typische Fahr- oder Wetterbedingungen abgestimmt. Dazu konnten die Lichtspezialisten von Mercedes-Benz die LED-Technologie erstmals auch mit dem Adaptiven Fernlicht-Assistenten verbinden.

Hohe Lebensdauer und mehr Licht

Die Vorteile von LED Scheinwerfern liegen auf der Hand. Sie haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 10.000 Stunden, die somit fünf Mal höher ist als bei herkömmlichen Xenon-Lampen. Dazu kommt das weiße LED-Fahrlicht mit 5.500 Kelvin der Farbe des Tageslichts (6.500 Kelvin) am nächsten was den Sehgewohnheiten des Menschen entgegenkommt. Übrigens: Das für uns Menschen im Vergleich zum herkömmlichen Halogen-Licht weiße Xenon-Licht hat eine Farbtemperatur von nur 4.200 Kelvin.

„Da bei Mercedes-Benz der Kundennutzen im Vordergrund steht, war unsere LED-Einführungsstrategie klar: Wir bringen LED-Technologie erst dann auf den Markt, wenn Performance und Funktionalität mindestens der heutigen Xenon-Generation entsprechen. Jetzt ist es so weit“, erläutert Uwe Kostanzer, Leiter Entwicklung Lichtsysteme bei Mercedes-Benz. „Man muss die dynamischen LED-Scheinwerfer unbedingt selbst erleben – das Fahrgefühl ist völlig neu“, beschreibt Kostanzer die Faszination der Technologie.

High Performance- und Low Emisson Scheinwerfer sind die Zukunft bei Mercedes-Benz

Neben diesen LED High Performance-Scheinwerfern arbeiten die Lichtexperten von Mercedes-Benz parallel an Low-Emission-LED-Scheinwerfern mit dem Ziel, die Energieeffizienz noch weiter zu steigern. Dadurch ist eine Energieeinsparung im Bereich von 100 Watt gegenüber konventionellen Scheinwerfern möglich. Erste Fahrzeuge mit Low-Emission-LED-Scheinwerfern sind bei Mercedes-Benz bereits in Erprobung. „Mit LED-Scheinwerfern Energie zu sparen, ist keine ferne Zukunftsvision, sondern sehr bald Realität“, so Kostanzer.

Intelligentes Licht – mehr als ein automatischer Dämmerungs-Lichtschalter

Schon heute gibt es in vielen Fahrzeugen eine Licht-Automatik, die abhängig von den Lichtverhältnissen bei Fahrten in der Dämmerung oder durch Tunnel das Fahrlicht ein- und ausschaltet. Der Adaptive Fernlicht-Assistent von Mercedes-Benz passt die Reichweite der Scheinwerfer automatisch an die Entfernung entgegenkommender oder vorausfahrender, beleuchteter Fahrzeuge an und ist bereits für die Modelle der aktuellen E- und S-Klasse lieferbar. Das adaptive Teilfernlicht IHC+ (IHC+ steht für Intelligent Headlight Control+) sorgt dafür, dass der Fahrer das Fernlicht immer eingeschaltet lassen kann und das System bei die Lichtverteilung automatisch mittels eines so genannten Abschatters entsprechend anpasst.

Dazu können dank der Infrarot-Kamera des Nachtsicht-Assistenten wie Wild in der Ferne oder Personen auf der Fahrbahn als Gefahr erkannt und wie mit einem Richtscheinwerfer über den ausgeleuchteten Fernlichtbereich hinaus kurz angestrahlt werden, so dass der Fahrer auf eine potenzielle Gefahr hingewiesen wird.

Das IHC+ und das Gefahrenmarkierungslicht werden bei Mercedes-Benz schon bald auf Xenon-Basis mit einer elektromechanischen Umstellung der Lichtverteilung in Serie gehen. Der nächste Schritt wird sein, diese Funktionen auch mit LED-Technologie zu realisieren: zunächst ebenfalls mit einer elektro-mechanischen Blende, in etwas fernerer Zukunft rein elektronisch durch gezielte Ansteuerung der einzelnen LEDs, wie es schon das Experimental-Sicherheits-Fahrzeug „ESF 2009“ mit dem aus rund 100 LED zusammengesetzen Frontscheinwerfer zeigte.

Sowohl der Voll-LED Scheinwerfer als auch das Magic Sky Control Glasdach feiern in dem Shooting Break Concept, das Mercedes-Benz auf der "Auto China 2010" in Peking vorstellt, ihre Premiere. Der Serieneinsatz der neuen Technologien ist für dieses beziehungsweise nächstes Jahr geplant.

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