Mercedes G-Modell "aus-G-baut": Erweiterung Marke „Terracamper“

Aus Erfahrung gut: früher ist Martin Hemp selbst in der Wüste Sahara gefahren, heute bietet z.B. für die Mercedes G-Klasse Aufrüst-Kits für eben solche Ausritte an

Mercedes G-Modell "aus-G-baut": Erweiterung Marke „Terracamper“: Aus Erfahrung gut: früher ist Martin Hemp selbst in der Wüste Sahara gefahren, heute bietet z.B. für die Mercedes G-Klasse Aufrüst-Kits für eben solche Ausritte an
Erstellt am 8. Dezember 2009

Dass weniger oft mehr ist, das gilt gerade bei Fernreisen, bei denen man oft nur mit einem kleinen, kompakten und wendigen Mobil an die wirklich sehenswerten Orte, meist Off-Road, gelangt. Praxistaugliche und flexible Ausbauten für die Mercedes G-Klasse bietet Terracamper aus dem nordrhein-westfälischen Hagen für die Freunde des automobilen Simplizismus.

Ausstatter für überall da, wo es ungemütlich wird

Das Unternehmen ist noch jung, gegründet im Jahre 2004 und wird geleitet vom 40-jährigen Martin Hemp. Der organisierte noch bis vor wenigen Jahren geführte Touren durch die Sahara für Reisende. Dabei sammelte er ausreichend Erfahrungen mit den Ansprüchen an Fahrzeug-Ausbauten und der dazu gehörenden Technik. Heute sitzt er nicht mehr hinter dem Lenkrad eines Magirus Frontlenkers inmitten des Wüstenmeeres, es geht von den Fahrzeugen her bei ihm nun eine Nummer kleiner zu: Hemp kümmert sich um Kunden, die für ihren Geländewagen einen passenden, individuellen Ausbau suchen.

An den grundsätzlichen Rahmenbedingungen des modular aufgebauten Ausbausystems hat das Team von Terracamper lange getüftelt. Ziel war ein leichter Aufbau, verwindungssteif und mit ansprechendem Design. Die Basis des Möbelbaus ist ein Rohrrahmen aus Alu mit einer Wandstärke von 1,5 mm bei einem Querschnitt von 25 mm, verbunden mit Steckverbindungen. Dazu kommen Füllungen aus Dibond, einem Material aus zwei Lagen Alu und einem Kern aus Polyäthylen.

Farbenvielfalt im Innenraum

An den Korpusseiten ist das Sandwich drei Millimeter stark, an belasteten Stellen wie der Liegefläche kommt es in einer Stärke von vier Millimeter zum Einsatz. Die Füllungen sind in verschiedenen knallig-bunten Farben (Blau, Weiß, Rot, Silber oder Gelb – gegen Aufpreis gibt es auch Echtholz-Furnier) zu haben. Sie werden auf Alulaschen vernietet und dauerelastisch verklebt, Dreh-/Druckverschlüssen halten sie am Rohrrahmen. Die Türen sind zweigeteilt, dadurch können sie auch bei nur wenig Platz vollständig geöffnet werden. Optional oder zusätzlich gibt es Deckel für den Zugang von oben. Hinter den Türen verbergen sich wahlweise kugelgelagerte Vollauszüge mit Platte (etwa zur Aufnahme von Kühlbox, Kocher, Wasseranlage oder WC), feste Stauböden oder Apothekerauszüge.


Wie das Fahrzeug so das Equipment: Hart im nehmen

Trotz geringem Gewichts (das Quadratmetergewicht liegt unter fünf Kilo) sind die Boxen, aus denen die modular gestalteten Ausbauten bestehen, ausgesprochen robust und hart im Nehmen. Im Fahrzeug werden die Boxen, welche es in insgesamt 26 verschiedenen Größen (fünf Breiten, zwei Tiefen, drei Höhen) gibt, mit Flügelschrauben auf Schienen gesichert, die in eine Bodenplatte aus wasserfest verleimtem Schichtholz eingelassenen sind. Die Bodenplatte wird für das jeweilige Fahrzeug exakt angepasst, alle Verschraubungen erfolgen an serienmäßig vorhandenen Befestigungspunkten. So ist eine Rückrüstung problemlos möglich. Wichtig ist das etwa für all jene Kunden, die mit einem Leasing-Fahrzeug unterwegs sind. Die einzelnen Bestandteile des Einrichtungssystems, die Boxen, können bei Fahrzeugwechsel ohne großen Aufwand in ein neues Mobil – gleichen oder anderen Typs – übernommen werden.

Dabei ist es gleichgültig, ob es sich beim neuen Fahrzeug um einen Mini-Van oder um einen Geländewagen handelt. Der Einbau – oder die Demontage – ist ohne Werkzeug in wenigen Minuten zu bewerkstelligen. Positiv auch, gerade für all jene Zeitgenossen ohne allzu dicken Geldbeutel: Die Einrichtung lässt sich nach bzw. aufrüsten. So können Ausstattungsteile nachgekauft werden, wenn mal wieder ausreichend Bares in der Kasse ist.

Eine individuelle Ausbauvariante nach Kundenwunsch zeigt der ältere grüne G mit langem Radstand. Er ist konsequent auf die Nutzung durch zwei Personen ausgelegt. Besonderer Wert wurde auf einen niedrigen Schwerpunkt gelegt, um das Fahrzeug weiterhin möglichst geländetauglich zu halten. Die „schwere“ Technik hat das Team von Terracamper in einer Querbox hinter den Fahrerhaussitzen installiert.

Ausgestattet für wirklich jedes Bedürfnis

Hinter dem Fahrersitz sind zwei je 20 Liter fassende Frischwasserkanister plus Druckpumpe untergebracht, auf der Beifahrerseite hält eine auf einem Auszug gelagerte Waeco TC 40 Kühlbox gekühlte Getränke und Lebensmittel bereit. Auf der rechten Fahrzeugseite finden sich zum Heck hin ein tragbares Dometic WC, ein herausnehmbarer Gaskartuschen-Kocher auf einem Auszug und das Waschbecken. Gegenüber ist die Sitzbank angeordnet, in der Stauraum zur Verfügung steht. Zur Nachtruhe kann die Sitzbank zum Bett ausgeklappt werden.

Die Sitzbank und die hintere Möbelzeile sind beide auf einem Echtholzboden mit Schienensystem verankert und können ohne Einsatz von Werkzeug demontiert werden. Preis des Ausbaus inklusive Bodenplatte und Technik: 7.850,- Euro. Wer nur mal schnell eine Gelegenheit für eine Übernachtung braucht, für den hat Terracamper das Produkt Fastsleep im Programm. Ab 990,- Euro bekommt man ein Bettgestell, das bei über 40 Fahrzeugen (neben Geländewagen auch Großraum-Limousinen und Transportern) in den Kofferraum passt, und die dazu passenden Liegeflächen.


Kein Luxus - aber dennoch bequem

Das Klappbett wird an den serienmäßigen Zurrpunkten des Fahrzeugs befestigt, die ausgeklappte Liegefläche reicht über die umgelegte Rücksitzbank, die während der Fahrt voll nutzbar bleibt. Im Kofferraum selbst bleibt unter dem Bettgestell noch reichlich Platz für Gepäck. Als kompakte Einrichtung läuft das Produkt Fastcamp, eingebaut im silbernen 400er G mit langem Radstand. Fastcamp bietet ein ausklappbares Bett mit Stauraum und gegen Aufpreis auch ein Technikpaket mit Kocher, Spüle oder Kühlbox. Auch hier gilt: Die Einbauten sind ohne Werkzeug herausnehmbar, in kurzer Zeit kann der G so in ein Minimal-Reisefahrzeug verwandelt werden. Die Einbauten werden einfach in den Kofferraum gestellt und dort mit Spanngurten verankert.

Der unter dem Bett (Liegefläche 130 x 200 cm) befindliche Stauraum ist über die Türen oder mit Auszügen zugänglich. Die Fastcamp Einrichtung kostet 2.050,- Euro, der Kocher kommt auf 100,- Euro, die Wasseranlage mit Tauchpumpe, Waschschüssel, Armatur und 20 Liter fassendem Kanister ist für 350,- Euro zu haben. Obendrein gibt es Heck- und Vorzelte sowie Sonnensegel, die den Lebensraum erweitern. Verdunklungsjalousien und Solaranlagen sowie anderes Zubehör runden das Lieferprogramm ab. Und für den Nachwuchs – oder weitere Mitreisende – bieten die Hagener, die auch auf die Realisierung individueller Kundenwünsche eingerichtet sind, Dachzelte an, für das Schlafgemach in der ersten Etage. Falls es im „Untergeschoߓ doch mal etwas (zu) eng hergehen sollte.

Durch-G-dacht - innen wie aussen

Doch Terracamper kümmert sich nicht nur im die „inneren Werte“ des Allradlers, auch für das Äußere hat man einiges zu bieten. Die Hagener haben auch die Dachgepäckträger-Systeme und das Zubehörprogramms der australischen Firma Rhino-Rack im Programm. Rhino-Rack wurde 1992 in Australien gegründet und hat sich „down under“ mittlerweile zum Marktführer entwickelt.

Die Trägersysteme sind aus Aluminium gefertigt und sollen leicht und dennoch stabil sein. Mit verschiedenen Trägerfüßen, drei unterschiedlichen Querprofilen und einem reichhaltigen Angebot von Zubehör – vom Alukorb über den Hi-Lift-Halter bis zum Reserveradträger – deckt das Sortiment alle möglichen unterschiedlichen Anforderungen ab. Knüller ist die Foxwing-Markise, die ums Fahrzeug herum reicht. Preis 780,- Euro. Offenbar ist man bei Rhino-Rack von der Qualität der Produkte absolut überzeugt: Für die Heavy Duty Produkte gibt es eine lebenslange Garantie.





Info: www.terracamper.de

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