Während nach der Wahl in Baden Württemberg im Lager der Grünen noch gefeiert wird, wachsen im Fahrerlager die Sorgenfalten. Denn der designierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen ist aus Gründen der Schadstoff-Reduzierung ein Befürworter des Tempolimits von 120 km/h auf deutschen Autobahnen. Ist er Ministerpräsident, dann liegt es in seiner Hand, die Autobahnen in Baden Württemberg zu entschleunigen - ausgerechnet im Stammland von Porsche und Mercedes-Benz. Dass hier Konfliktpotential liegt, ist ersichtlich.
Schon gehen die Betriebesräte der Autokonzerne auf die Barrikaden. Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender von Porsche in Stuttgart, macht schon mal Front gegen jedwede Tempolimit Pläne in Baden Württemberg: "Die Mehrheit ist nicht für ein Tempolimit. In der Frage sollte Kretschmann genauso einen Volksentscheid durchführen wie zu Stuttgart 21", sagte das SPD Mitglied der Zeitung WAZ und weist mehr oder weniger unausgesprochen auf das Mobilisierungspotential der mächtigen IG Metall hin. Konfrontation? Ist das klug? Daimler Chef Dr. Zetsche rät in dieser Frage zur Besonnenheit und warnt vor einer Ideologisierung eines für den Wirtschaftsstandort Deutschland entscheidenden Themas. In einem Interview mit der Zeitschrift Stern formulierte der Auto-Manager seine Haltung zur Tempolimit-Frage in Deutschland kürzlich so: "Die Tatsache, dass unsere Fahrzeuge für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind, ist im Ausland ein wichtiger Kaufgrund. Wir sind gut beraten, die Strecken ohne Tempolimit auf den Autobahnen zu erhalten."
Liefern alte Dogmen moderne Lösungen für die Probleme von Gegenwart und Zukunft?
Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass sich gegen die Einführung eines Tempolimits auf den Autobahnen Baden Württembergs massiver Protest formieren wird. Plakative Formeln wie "Freie Fahrt für freie Bürger" sind freilich ebenfalls nur eine Ideologisierung der Problematik und helfen in dem Diskussionsprozess, der in Baden Württemberg bevorsteht, nicht weiter.
Gute Argumente sind da schon hilfreicher. Und hier kann die Automobilindustrie - allen voran die Premiummarke Mercedes-Benz - in punkto Umweltverträglichkeit Sachdienliches zur Entkrampfung der dogmatischen Diskussion beitragen. Die Steigerung von Effektivität und Effizienz heißt nämlich die Brücke, über die alle gehen können. Und die beiden Begriffe sind bei Mercedes nicht nur Schlagworte, die sich theretisch gut anhören, sondern sich auch praktisch in messbar weniger Schadstoffausstoß niederschlagen.
Öko? Aber logisch! Die Formel Grün heißt Steigerung von Effektivität und Effizienz
Wenn man so will, dann heißt die wahre Formel Grün auf Deutschlands Autobahnen nicht Tempolimit, sondern BlueEFFICIENCY, Hybrid-Technik sowie lokal emissonsfreie Mobilität a la Electric Drive, E-CELL und F-CELL. So gesehen wäre die Förderung der Modernisierung des Fahrzeugbestandes in Deutschlands eine staatliche Aktivität, die der Umwelt mehr frommt, als eine nachtwächterliche Kontrollfunktion. Insbesondere die Alltagstauglichkeit und Leistungsfähigkeit moderner Brennstoffzellentechnik stellt ja der momentane World Drive von Mercedes-F-CELL B-Klassen unter Beweis. Gleichzeitig zeigt die Weltumrundung mit den Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen, was zu tun wäre, um lokal emissionssfreie Mobilität "volkstümlicher" zu machen. Es fehlt die nötige Infrastruktur. Da tut sich für staatliches Handeln ein weites Betätigungsfeld auf, indem es entsprechende Unternehmungen fördert und zügiger genehmigt.
Es wäre in der Tat fatal, die großen Anstrengungen, welche der Erfinder des Automobils in Sachen Schadstoffverminderung in den letzten Jahren unternahm durch dirigistisches Handeln zu unterminieren und den bemerkenswerten Fortschritten, die erzielt wurden, die Schwungkraft zu nehmen. Die Dinge sind in einem guten Gang. Wer konnte denn vor fünf Jahren "Plugin-Hybrid" fehlerfrei buchstabieren? Man muss ohne Scheuklappen die atemberaubend schnelle technische Entwicklung sehen. Premiumhersteller und innovative Schrittmacher wie Mercedes-Benz, die dabei sind, dynamisches Fahrvergnügen mit den berechtigten Umweltbelangen zu versöhnen, würde mit der Einführung eines allgemeinen Tempolimits ein Bärendienst erwiesen werden. Geschwindigkeit allein ist in der Breite doch schon längst kein Verkaufsargument mehr für Premiumautos. Die Gemengelage von Fahrleistungen, Sicherheit, Komfort und Verbrauch (Schadstoffausstoß) spielt hierzulande bei der Kaufentscheidung eine große Rolle. Insbesondere im Ausland kommt dann noch der "Autobahn tested" Faktor als Gütesiegel hinzu. Anders gesagt: Langsam fahren kann jedes mit einem Motor ausgestattete Fahrzeug aus einem Billiglohnland oder sonst woher. Exzellente dynamische Fahrleistungen mit einem Weniger an Schadstoff-Emission zu realisieren - dieses grüne Wunder, das die Umwelt bedarf, bekommen aber nicht viele Autohersteller hin. Innovative Hightech Autos erdacht und made in Germany und eine Premiummarke wie Mercedes-Benz, welche die Duftmarken des technologischen Fortschritts setzt, zeigen, wie es geht. Es stimmt schon: Die Umwelt verlangt, dass das Auto in Teilen neu erfunden werden muss! Wer könnte dies besser, als der Erfinder des Automobils selbst?
Autor: Mathias Ebeling
4 Kommentare
Mel
14. April 2011 21:53 (vor über 13 Jahren)
Mel
12. April 2011 12:44 (vor über 13 Jahren)
Pierro
12. April 2011 09:16 (vor über 13 Jahren)
Mel
11. April 2011 18:05 (vor über 13 Jahren)
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