Die Welt des Automobils ist schon spannend. Da kommt ein kleiner, scheinbar harmloser Lieferwagen auf die Welt – neudeutsch City-Van – und die Autowelt gerät aus den Fugen. Als hätte der Erfinder des Automobils das Auto noch mal erfunden. Als wäre ein Super-Sportwagen zum Discountpreis vom Band geplumpst. Dass dem praktischen Stadtlieferwagen so viel Aufmerksamkeit noch vor seiner Premiere geschenkt werden würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. Nun ist der CITAN beim Händler angekommen und wir wollten von Andreas Burkhart, Leiter Vertrieb und Marketing, wissen, ob es nach so viel Wirbel ein guter Start gewesen ist.

Ein Kleinlieferwagen, der auch Menschen bewegt

Blicken wir noch einmal zurück im Schnelldurchlauf. Was ist eigentlich passiert? Der Erfinder des Automobils stellt fest, dass in seinem Portfolio ein kleiner, wendiger und vor allem wirtschaftlicher Lieferwagen für den City-Verkehr fehlt: Ein echter City-Van für den Transport von Päckchen, Maschendrahtzäunen, Farbeimern, Brötchen und vielleicht auch mal Personen.

Besagter Hersteller schwäbischer Herkunft, sparsam, klug und vorausschauend, sucht sich für den Schnelleinstieg in dies besagte Segment einen Partner, der dort seit den sechziger Jahren genau solche Autos sehr erfolgreich anbietet und entscheidet sich auf Basis des Kangoo, eine clevere Lösung anzubieten, die einerseits ins eigene Portfolio passt, den wirtschaftlichen Erfordernissen des Segments entspricht und sich obendrein glaubwürdig in die Marke integrieren lässt. Worauf die Hölle ausbricht. Zumindest scheint es so. Selbsternannte Verfechter der reinen Lehre beklagen den Untergang des Abendlandes, im sozialen Netz toben sich einzelne Krawallmacher aus, die nicht verstehen wollen, warum sich der Kleinlieferwagen qualitativ nicht auf S-Klasse Niveau bewegen will. Und am Ende stellt sich heraus, dass Wettbewerber Blogger und Basher bezahlen, um einen CITAN-Shitstorm loszutreten, der dann aber irgendwie nicht wirklich zündete.

"Das Interesse am CITAN ist riesig groß!"

Und mittendrin nicht etwa ein revolutionärer Supersportwagen, sondern ein im Grunde braver kleiner Kastenwagen, der gar nicht so furchterregend ausschaut, als dass er die Kunkurrenz so tiefgreifend in Angst und Schrecken versetzen könnte. Aber genau das ist geschehen. Viel Wind um eine kleine Kiste, die eigentlich nur eine clevere Lösung sein wollte. Und wir wollten nun wissen, wie ist der Mercedes CITAN denn nun wirklich gestartet? Grund genug, um mit Andreas Burkhart, Leiter Vertrieb und Marketing Mercedes-Benz Vans (links) über den CITAN zu sprechen, der bevor er Lasten transportieren durfte, erst einmal wie kein anderer Kleinlieferwagen vor ihm die Menschen bewegt hat.

Herr Burkhart, wie ist denn der neue CITAN nun gestartet? Lässt sich schon ein Trend erkennen?



Eines lässt sich bereits kurz nach der Markteinführung in den letzten 4 Wochen in 14 Ländern darunter auch Deutschland sagen: Das Interesse am Citan ist riesig groß! Darüber freuen wir uns natürlich ganz besonders, und sind uns aber auch bewusst, dass dies das Ergebnis intensiver Presse- und Marketingarbeit verbunden mit guter Argumentation durch unsere Verkäufer beim Händler.



Für einen kleinen Lieferwagen gab es ja im Vorfeld überraschend viel Tam-Tam. Ein Mitbewerber wirbt neuerdings massiv während der Sportschau, im Internet gibt es bezahlte Bashing-Versuche gegen den CITAN.

Wie hat sich der CITAN denn so viel Aufmerksamkeit des Wettbewerbs zugezogen?



Wir freuen uns über die Aufmerksamkeit unserer Wettbewerber und den sportlichen Wettkampf untereinander. Die Frage der Vorgehensweise muss dabei jeder für sich selbst beantworten. Ich sehe die Aktivitäten als klare Auszeichnung für unser Fahrzeug und unserer Arbeit.

Wenn Sie die starken Seiten des Mercedes-Benz CITAN in drei Sätzen charakterisieren müssten, welche wären dies?



Erstens: Qualität, zweitens: Qualität und drittens: Qualität! Der Citan zeichnet sich durch Robustheit, sein dynamisches Fahrverhalten und sein mercedestypisches Erscheinungsbild aus. Genau das benötigen unseren Kunden, die einen verlässlichen Partner verdienen, der sie nie im Stich lässt. So können sie wirtschaftlich Ihr Geschäft betreiben. Und nur darum geht es!

In welchen Bereichen wurde das Ausgangsprodukt den nun „mercediesiert“?



Wir haben den Citan innen und außen neu designt, das Fahrverhalten wurde komplett überarbeitet, die Sitze wurden neu gestaltet, das Geräuschniveau wurde abgesenkt,......... Nicht zu vergessen bieten wir mit unserem Händlernetz und Öffnungszeiten einen super Service an, der seinesgleichen sucht. Jeder, der einen Citan gefahren hat, weiss genau wovon ich spreche. Die Probefahrt wird jeden unserer Kunden überzeugen.

Bei uns haben sich jetzt die ersten Kunden gemeldet, die bedauern, dass der CITAN nicht bei Ihrem favorisierten Mercedes-Benz PKW-Händler steht, sondern nur beim Mercedes-Nutzfahrzeugpartner angeboten wird. Warum ist man da in Bezug auf den Privatkunden nicht etwas pragmatischer?



Primär ist der Citan ein Produkt für unsere Nutzfahrzeugkunden. Dort sind wir Full-Lineanbieter und können nun für jede Transportaufgabe genau das richtige Produkt anbieten. Die Variabilität und Robustheit trifft genau die Anforderungen unserer gewerblichen Kunden, die einen starken Partner für die täglichen Herausforderungen suchen. Richtig ist aber auch: wir sind für all unsere Kunden da – ohne Ausnahme!



Herr Burkhart, herzlichen Dank für das Gespräch