Geheim: Plant Mercedes einen Pickup? Planen die Schwaben einen Pickup für den Weltmarkt? Daimler ist auf Wachstumskurs. besonders deutlich wird das im Kompaktwagen-Segment zu spüren sein. Hier geht Daimler voll auf Angriff. Aber es gibt noch eine Die Ampel steht auf Grün: Der Mercedes-Benz Pickup wird gebaut. Erst war es nur ein Gerücht, über das Mercedes-Fans.de zuletzt im Januar HIER berichtete. Heute folgt nun die offizielle Bestätigung. Und es gibt auch schon ein erstes Bild:  Mercedes-Benz wird einen mittelgroßen Pickup entwickeln. Damit ist Mercedes-Benz der erste Premium-Hersteller, der ein solches Modell im Programm haben wird. Zielmärkte für den neuen Mercedes-Benz Pickup sind im ersten Schritt Lateinamerika, Südafrika, Australien und Europa.

Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars: „Der Pickup von Mercedes-Benz unterstützt die globalen Wachstumsziele unseres Unternehmens. Wir werden auch in diesem Segment mit einem unverwechselbaren Markengesicht und allen markentypischen Fahrzeugattributen in punkto Sicherheit, Komfort, Antriebsstrang und Wertigkeit antreten.“ Wann der Mercedes unter den Pickups auf den Markt kommt, teilte das Unternehmen noch nicht mit. Auch eine Modellbezeichnung wurde noch nicht genannt. 

Kommentar zum kommenden Mercedes-Benz Pickup:  "Das wird auch langsam Zeit!"

Zugegeben, wir haben gut reden. Einen Pickup mit Pixeln zusammenzuschubsen ist etwas anderes als die Voraussetzungen für ein reales Erfolgsmodell zu schaffen.  Aber für einen führenden Vollsortimenter im Van und Truck-Segmenth mutete es wirklich etwas merkwürdig an, ausgerechnet in einem der lukrativsten Autosegmente nicht vertreten zu sein.

Lukrativ? Ja lukrativ, denn so werden z.B. in den USA mehr Pickups als PKWs verkauft. Der Ford F 150 führt seit 10 Jahren die Verkaufsstatistik an, gefolgt von den GM-Pickups, die nur deswegen nicht auf Platz 1 stehen, weil die baugleichen Modelle von Chevrolet und GMC als zwei Marken geführt werden. Das werden beim Daimler nicht nur Dr. Dieter Zetsche und Dr. Wolfgang Bernhard aus eigener Erfahrung wissen, doch waren diese beiden beim erfolgreichen Turnaround des Dodge Ram Pickups in der Verantwortung und wissen daher, was geht und wie es gemacht wird. Mit dem Pickup geht Mercedes-Benz also nicht in die nächste Nische, sondern in einen Massenmarkt.

Damit stellt sich auch schon gleich die nächste spannende Frage: Welche Spannweite soll der Truck abdecken? Luxus oder Last? Mit Blick auf die angekündigten Märkte scheint der Pickup als Lastesel im Vordergrund zu stehen. Das ist im Hinblick auf den wachsenden Bedarf an Leichtlastern sicher auch die richtige Entscheidung.  Aber die Entscheidungsträger beim Daimler wissen auch, wer z.B. in den USA die Pickup-Kunden sind. Und warum sollte man, nachdem man die letzten Jahre tapfer abgestritten hat, überhaupt an einen Pickup zu denken, jetzt gleich komplett die Hosen runter lassen und die ganze Strategie offen legen? Würden Sie das tun? 

Traumwagen: Mercedes-Benz CLA Pick up Eine schöne Idee ohne Chance auf Verwirklichung? Die Nachricht (oder soll man sagen die Hoffnung?), dass Mercedes-Benz die Serienproduktion eine Pickups aufnimmt, geistert seit Jahren immer wieder einmal durch Anders als von vielen "Spezialisten" in unseren Medien immer wieder dargestellt, sind das nicht alles Farmer und Handwerker, die so ein Auto kaufen. Sondern Menschen wie Sie und ich, die einfach einen anderen Lebenstil favorisieren.  Mittlerweile gibt es den Pickup in so einer Ausstattungsbreite, dass er sowohl als Luxusgefährt als auch als Handwerker-Werkzeug herhält. Er ist entweder voll familientauglich oder bei Bedarf auch so potent, dass er einen Porsche in Bedrängnis bringt. Zumindest beim Ampelsprint geradeaus. Wer nun denkt, das braucht doch kein Mensch, dem sei erwidert, dass diese Haltung in den Neunzigern auch viele Fachleute dem SUV entgegen gebracht haben.  "Wir haben in Deutschland die besten Straßen, da brauchen wir keine Geländewagen für Familien! " erwiderte einst ein CEO einer großen deutschen Automarke auf Nachfrage.

Nach dem Laster muss der Lust-Truck kommen!

Nun geht es ja nicht nur um die deutschen Straßen, sondern welche Autos will eine deutsche Marke auf dem Weltmarkt verkaufen. Da ist ein Pickup nicht verkehrt. Und mit Stern sogar goldrichtig! Und ich setze jetzt noch Einen obendrauf. Wenn Mercedes jetzt endlich A sagt, dann sollten sie auch gleich über B nachdenken. Denn die Jungs und Mädels, die mit Surfbrett, Wake- oder Skateboard unterwegs sind, die wollen auch ein adequates Auto. Und das gab es für die meisten bislang nicht. Ja, ich weiß, dass ist der zweite Schritt vor dem ersten. Doch auch das hat seinen Grund. Wir alle kennen ja die Ursachenfrage, warum junge Menschen angeblich kein Interesse mehr am Auto haben. Es müssen einfachen die richtigen Angebote her. Jung, sexy, cool und irgendwie erreichbar! Wie ein CLA-Pick Up.  

Thomas Ebeling