Vor über 30 Jahren war der Vorgänger der C-Klasse, der W201, das Einstiegsmodell der Mercedes-Benz Modellpalette. Längst hat die aktuelle A-Klasse den damals geprägten Begriff Baby-Benz bekommen und die C-Klasse ist deutlich erwachsener. Nicht nur wegen dem Design wird die neue Baureihe W205 auch kleine S-Klasse genannt, in ihr steckt auch jede Menge Technik des Oberklasse-Modells. Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein konnte nun erste Fahreindrücke der neuen C-Klasse sammeln...
Bereits auf der North American International Auto Show in Detroit Mitte Januar konnte ich einen ersten statischen Eindruck gewinnen. Vor zwei Monaten feierte die neue C-Klasse dort ihre Weltpremiere. Die neuen C-Klasse ist nicht nur dank des Sterns der wahlweise klassische auf der Haube steht oder mitten im Grill sitzt als Mercedes zu erkennen, auch der Look entspricht der neuen Designsprache Sinnliche Klarheit und zeigt die Verwandtschaft zu den anderen Mercedes-Modellen vor allem aber der S-Klasse.
Alle Fahrerassistenzsysteme erstmals in dem C-Segment
Mercedes-Benz bietet erstmals alle Fahrerassistenzsysteme, die in der Palette verfügbar sind, auch in dem Mittelklasse-Modell an und bringt die C-Klasse nicht nur mit einigen Features, die es so auch in der S-Klasse gibt, wie das Air-Balance- oder Burmester-Soundsystem sondern auch mit einigen Extras, die es nicht mal in allen S-Klasse Modellen gibt wie z.B. Touchpad, Head-up-Display oder das CarPlay von Apple.
Serienmäßig an Bord sind:
Collision Prevention Assist Plus
Adaptive Brake
Lenk-Assistent-Funktion Steer Control
Seitenwind-Assistent
Torque Vectoring Brake
Adaptives Bremslicht
Attention Assist
Bremsassistent BAS
Reifendruckkontrolle
Optional sind:
BAS Plus
Distronic Plus
Distronic Plus mit Lenkassistent
Pre Safe Bremseingriffe
Tempomat mit Speedtronic
Adaptiver Fernlicht-Assistent Plus
Aktiver Park-Assistent inkl. Parktronic
Rückfahrkamera
360°-Kamera-System
Spurhalte Assistent
Aktiver Spurhalte-Assistent
Totwinkel-Assistent
Aktiver Totwinkel-Assistent
LED-Intelligent Light System
Verkehrszeichen-Assistent
Parktronic
Zehn Motorisierungen
Die C-Klasse wird es mit zehn Motoren geben, vier Benziner von 156 bis 333 PS und sechs Dieselaggregate von 115 bis 204 PS. Ergänzt wird die Palette durch einen Mild Hybrid mit 204 PS und 27 Extra PS im C300 BlueTec Hybrid. Zu einem noch nicht bekanntgegebenen Zeitpunkt soll des weiteren ein Plug-In-Hybrid folgen. Nun, zu Beginn stehen nur drei Motorisierungen im Programm, C180 und C200 Benziner (156 PS / 184 PS) sowie der C220 BlueTec (170 PS). Als Kraftübertragung dienen zwei Sechs-Gang-Schaltgetriebe oder die überarbeitete Sieben-Stufen-Automatik. Die Qual der Wahl ist also groß! Was also nehmen?
Nicht nur in Sachen Motorisierung fällt die Entscheidung schwer, auch bei der Ausstattung wird die Auswahl nicht einfach: Avantgarde-Ausstattung, AMG-Line oder die neue bis dato Elegance genannte Exclusive-Line? Sportlich oder luxuriös? Die C-Klasse kann beides schon seit der letzten Baureihe konnte sich der Kunde zwischen den beiden Gesichtern entscheiden.
Einstiegsmodell
Wie auch immer, wir entscheiden uns für den neuen Motor in der Palette den C200 BlueTec Diesel mit 136 PS mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Vierzylinder-Selbstzünder vom Kooperationspartner kommt ab Sommer in die Bestelllisten und ist dann der Diesel mit dem kleinsten Hubraum von 1.595 ccm. Und da das Sechsgang-Schaltgetriebe auch neu im Angebot ist, scheint dieses Modell die perfekte Wahl für unsere ersten Fahreindrücke zu sein.
Take a seat
Beim Einsteigen in unseren canvasitblauen Testwagen mit kristallgrau/tiefseeblauen Interieur bekommt man gleich das Willkommen zu Hause Gefühl alles scheint gewohnt bzw. bekannt zu sein. Doch das Interieur ist wie das Exterieur komplett neu! Die größeren Dimensionen sollen dem Innenraum zu gute kommen und vor allem der Beinfreiheit. Das Armaturenbrett unseres Exclusive-Line Modells kommt mit der nicht durchgehenden Konsole (wegen Schaltgetriebe), was mehr Platz bzw. Kniefreit für mich bedeutet. Oben auf thront der große 8,4-Zentralbildschirm im Look eines Tablets was uns nicht stört, wohl aber der viel zu großem Rahmen um den eigentlichen Bildschirm. Die fünf sportlich wirkende, runden Luftausströmer kommen ebenfalls in einem neuen Look.
Neu ist das sogenannte Touchpad. Über dieses über dem Drehrücksteller angeordnete Bedienelement kann man sowohl das Audio 20 als auch das Comand Online System wie bei einem Smartphone steuern und Zeichen eingeben. Dabei dient das Touchpad als Bedienungshilfe und ersetzt nicht die bekannten Möglichkeiten sondern ergänzt sie. Durch Sonneneinstrahlung heizt Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich an das Teil erst gewöhnen muss, den Drehrücksteller bedien ich hingeben blind.
Optional und erstmals in einem Mercedes ist das Head-Up Display, das ich schon seit vielen Jahren aus einem amerikanischen Sportwagen kenne. Doch die quasi durchsichtige in die Frontscheibe projizierte Anzeige, hier u.a. für Geschwindigkeit, Navigation und Tempolimits, ist nicht monochrom sondern farbig ausgeführt. Ein für absolut für die Sicherheit wichtiges Feature, denn so bleibt der Blick auf der Straße!
Die Sitze in der von mir getesteten Version sind bequem, lassen sich dank der neuen Bedienung vielfältig einstellen, geben mir persönlich aber zu wenig Seitenhalt. Doch trotz meiner Größe von 1,93 m und bequem sportlicher Sitzhaltung hätte ein Passagier hinter mir genügend Platz gefühlt mehr als im Vorgänger. Wenn auch der Einstieg durch die nach unten verlaufende Dachlinie mehr erschwert. Gleich geblieben gegenüber dem Vorgänger ist das gut dimensionierte Volumen des Kofferraums, der 480 Liter fasst und sich gut be- und entladen lässt. Optional erhältlich mit dem Keyless Go System ist übrigens eine besondere Funktion, die durch Schwenken des Fußes unterhalb des Hecks die Klappe öffnet.
Neuer Look & neue Sounds
Doch zurück zum Interieur: Das Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand, hat mittlerweile jedoch viel zu viele Tasten. Wie bei den letzten neuen Modellen sitzt der Blinkerhebel nun in der oberen Position. Die Lautstärkeregelung für den Beifahrer liegt bei dem handgeschalteten Modell auf der falschen Seite der Konsole. Apropos Lautstärke: Mercedes-Benz hat der neuen C-Klasse eine neue Sound-Akustik gegönnt. Das nervige Da ist jemand nicht angeschnallt-Klingeln wurde gegen einen modernen angenehmeren Sound getauscht und auch der Blinker klingt moderner, beim Zurückstellen des Hebels allerdings knackt es etwas billig.
Enjoy the Silence
Los gehts, Schlüssel rum und Gas! Die Dimensionen der Mittelklasse Limousine sind gut zu übersehen, auch wenn die C-Klasse fast so lang ist wie eine 210er E-Klasse! Die aufpreispflichtige 360° Kamera hilft optional bei Manövern wie Rangieren oder Ein- & Ausparken neben dem praktischen Parkassistenten natürlich. Der 1,6-Liter Diesel springt überraschend leise an und auch beim Fahren hört man überraschend wenig von dem 136 PS starken BlueTec-Selbstzünder- frei nach Depeche Mode: "Enjoy the Silence"
Nicht schlecht für einen Diesel
Der Vierzylinder beschleunigt die um 100 kg erleichterte C-Klasse dank der 300 Nm Drehmoment ordentlich nach vorne und das neue Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich auch für mich als Automatikfan anstandslos schalten. Eine Anzeige im Cockpit zeigt mir zudem das Höherschalten in den nächsten Gang an, was neben der Start-Stopp-Funktion auch für einen akzeptablen Spritverbrauch sorgen wird. Bei unseren nicht alltagsgemäßen Testfahrten an der bergigen Mittelmeer Küste um Marseille hat sich der kleine Diesel natürlich etwas mehr gegönnt, als Mercedes-Benz mit 3,8 Litern als Hersteller angibt.
Auf unseren Fahrten über Autobahnen und Landstraßen hört man von der C-Klasse fast bis gar nichts an Windgeräuschen, außer man öffnet das Fenster oder den vorderen Teil des tollen Panorama-Schiebedachs, das über beide Sitzreihen reicht.
Agility Control
Der Fahrkomfort ist überzeugend. Erstmals haben die Mercedes-Leute eine Vorderachse mit einer Vier-Lenkeraufhängung verwendet, die mir aus der BR 210 bekannt vorkommt. So konnte man ebenfalls erstmals eine Luftfederung in ein Modelle dieses Segments einbauen, die auch über das individuelle Fahrprogramm Agility Control gesteuert wird. Hierbei kann ich zwischen verschiedenen Modi z.B. Eco, Comfort oder Sport wählen danach werden Motor- und Getriebemanagement sowie das Fahrwerk und die Lenkung justiert. Aber auch ohne Airmatic und Agility Control fährt sich die neue C-Klasse #supergeil!
Apropos Lenkung: Die Lenkung wurde ebenfalls optimiert, bei langsamer Fahrt muss ich dank der elektromechanischen Lenkung weniger Kraft aufwenden als bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Auch wirkt die Lenkung präziser, wie ich auf der Routes des Cretes einer kurvenreichen Panoramastraße entlang der Mittelmeerküste erfahren konnte.
Abschließend bleibt die Frage nach dem Preis offen, denn wie bereits beschrieben, ist die von uns gefahrene Ausstattung noch nicht verfügbar. Die Preise für die drei angebotenen Modelle beginnen bei 33.558 - ein attraktiver Preis für die bereits serienmäßig umfangreiche Ausstattung, die ggü. dem Vorgänger deutlich besser ist, und wenn dann noch Apple's Car Play demnächst verfügbar ist...
Alles zur neuen Mercedes-Benz C-Klasse hier!
Text: Thomas Frankenstein
Fotos: Thomas Frankenstein, Dieter Rebmann, Daimler AG
Benzinmotoren
Modell |
Hubraum
ccm
|
kW/PS
|
Nm
|
0-100
km/h
in Sek.
|
l/100 km
|
CO2
g/km
|
Effizienzklasse
|
C 180
|
1595
|
115/156
|
250
|
8,2
|
5,0
|
116
|
A
|
C 200
|
1991
|
135/184
|
300
|
7,5
|
5,3
|
123
|
B
|
C 250
|
1991
|
155/211
|
350
|
6,6
|
5,3
|
123
|
B
|
C 400 4MATIC
|
2996
|
245/333
|
480
|
k.A.
|
unter 8,0*
|
k.A.
|
D
|
Dieselmotoren
Modell |
Hub-
raum
ccm
|
kW/PS
|
Nm
|
0-100 km/h
in Sek.
|
l/100 km
|
CO2
g/km
|
Effizienz-klasse
|
C 180 BlueTEC
|
1598
|
85/116
|
280
|
k.A.
|
3,8*
|
99*
|
A+
|
C 200 BlueTEC
|
1598
|
100/136
|
300
|
k.A.
|
3,8*
|
99*
|
A+
|
C 220 BlueTEC
|
2143
|
125/170
|
400
|
7,7
|
4,0
|
103
|
A+
|
C 220 BlueTEC
ECO
|
2143
|
120/163
|
400
|
7,4
|
4,1
|
106
|
A+
|
C 250 BlueTEC
|
2143
|
150/204
|
500
|
6,6
|
4,3
|
109
|
A+
|
C 300 BlueTEC
HYBRID
|
2143
|
150 + 20/
204 + 27
|
500 +
260
|
k.A.
|
3,6
|
94
|
A+
|
Seit dem 15. März 2014 steht die neue Mercedes-Benz C-Klasse beim Händler. Unsere Redaktion hatte Gelegenheit, einen C200 in der Basisversion schon einmal vorab zu fahren. Kann die in der vorgefundenen Ausstattung rund 37.000 teure, viertürige Limousine unseren Tester überzeugen? Diese und andere Fragen werden in unserem Drei-Minuten-Video geklärt!
Wie denken die Verkaufsprofis von der neuen Mercedes C-Klasse? Wir haben nachgefragt!
55 Bilder Fotostrecke | Erster Fahrbericht: Die neue C-Klasse:
3 Kommentare
LukasA250e
26. März 2014 11:15 (vor über 10 Jahren)
Mercedes-Fans.de
25. März 2014 11:49 (vor über 10 Jahren)
LukasA250e
25. März 2014 10:58 (vor über 10 Jahren)
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